Es gab mal einen ähnlichen Thread, und da habe ich folgende Beobchtung gemacht:
Je dicker und von der Schönheitsnorm abweichend, desto regider die Verdammungsurteile; und je schöner und schlanker die antwortenden Frauen, desto toleranter und großzügiger sind sie, desto größer die Fähigkeit, den Wunsch nach Schönheit und Attraktivität des Partners nicht als einen Gegensatz zum Geliebtwerden aufzufassen.
Und hier scheint es ja wieder ähnlich zu sein: Ein paar verständnisvolle Beiträge, ansonsten einen Haufen Kübel Verachtung über den Mann, der es wagte, als Grund für sein Beziehungsaus die Dicke der Freundin zu nennen.
Klar: Wer selber dick ist, und weiß, dass er das Schönheitsideal und die Wunschmaße nicht einbringen kann, der ist natürlich schon daran interessiert, dass er nicht nach seinem Äußeren beurteilt wird - und versucht denjenigen moralisch und ethisch mit dem Vorwurf zu disqualifizieren, dass er "oberflächlich " ist. Eine "schöne" Frau dagegen würde sich äußerst verletzt fühlen, wenn der Mann so tiefphilosophisch wäre, dass er ihre äußeren Reize nicht genießen könnte.
Wer bitte hat Recht?
Das gegenseitige Gefallen (und das meint natürlich zum großen Teil die körperliche Attraktivität) ist schon eine sehr starke Grundlage für eine Beziehung. Ohne das Gefallen geht es nicht. Und wenn jemand feststellt, dass er dieses Gefallen in sich nicht spürt, dann hat er, so er ehrlich ist, auch das Recht, das so zu sagen.
Um mal persönlich zu werden: ich war jahrelang mit einer Frau zusammen, die ich zwar persönlich achtete, und die ich auch um einige ihrer Eigenschaften bewunderte, aber die mir zu dick war. Ich habe einige Zeit durchaus darunter gelitten, dass sie mir eigentlich körperlich nicht gefiel. Ich hätte natürlich viel früher auf die Stimme meines Gefallens hören müssen. Im Nachhinein habe ich ihr sogar Unrecht getan, dass ich dieses Mißfallen, wie ich meinte, ihr zuliebe, unterdrückte. Nach dem oft hier geäußerten Motto: Das tut man doch nicht, oder?
Ich persönlich halte es seitdem lieber mit der Moral der Schönen, und nicht mit der Moral der - Verzeihung - "Dicken", zumindest jener, die sich hier entsprechend mit ihren Verdammungsurteilen geäußert haben.
P.S. Letztens hat sich ein Bekannter von seiner langjährigen Frau getrennt mit der Begründung, sie hätte zu kurze Beine.
Ich finde, das ist eine triftige Begründung, für ihn. Aber natürlich geh ich jetzt wieder in Deckung vor den moralischen Vorwürfen der - Kurzbeinigen?