Was ma machen?
Ma machen nix, aber
ich schließe nochmals an die Ausgangsfrage von bjutifool hier an:
Der Verzehr welcher Speisen und Getränke lässt Euch Euer Gegenüber in einem positiven Licht erscheinen und macht Lust auf ein Wiedersehen? Und warum?
Für mich erscheint ein Gegenüber - egal ob Frau oder Mann - dann in einem positiven Licht, wenn neben der Frage nach passenden Getränken und Speisen sowie guten Tischmanieren auch eine darüber hinaus gehende souveräne Kultiviertheit das Essen begleitet. Le syle fait l´homme, wie der Holländer so sagt!
Ich finde es schön, wenn man Anstandsformen einhält, einer Lady z.B. in den Mantel hilft und ihr die Tür aufhält, sprich: zivilisatorische Errungenschaften als selbstverständlich ansieht und Etikette nicht wieder nur als Korsett empfindet. Ich finde es schön, wenn manN sich bewusst sein kann, welches Privileg gute Nahrung und geselliger Verzehr/Verkehr sind.
Ich finde es ferner schön, wenn man/frau ein gutes Essen dankbar und galant zelebrieren kann, ohne gleich unter den Generalverdacht zu geraten, dass man/frau ja eh nur "das eine" will. Das beleidigt ja nicht nur mich, sondern zeigt auch die Kleinkariertheit meines Gegenübers, weil es offenbar von Überforderung auf der Gegenseite zeugt. Die kalkulatorische Denke, die ja auch diesen Thread hier einfärbt und die in der unschönen männlichen Frage kulminiert, ob sich denn die Investition des Spendierens auszahle, finde ich provinziell und - ja leider wieder - (protestantisch) Deutsch.
Mal wieder anders gewendet und natürlich pauschalisiert: Vielerorts in der Welt steht doch von Anfang an fest, dass "man" immer nur das eine will, das hat nun mal mit dem galanten Diskurs zu tun, den man in Deutschland in seiner charmanten Variante ja leider nur recht selten erleben kann, verglichen mit Paris, verglichen mit Rom usw.. Aber das Schöne und Verführerische liegt doch dann genau darin, dass Frau weiß, dass Mann weiß usw. Was aber wiederum gerade nicht bedeutet, dass man zwangsläufig in erotischen Verrenkungen auf oder unter dem Tisch enden
muss, wenngleich man je nach Laune eben auch nichts ausschließen muss. Genau darin liegt doch - für mich jedenfalls - die Spannung des Erotischen, das ja nie eindeutig ist.
Die Brüskheit und Direktheit der Kommunikatin mit der bei uns und auch in diesem Thread "Essen" mit "an die Wäsche gehen" assoziiert wird, killt aber in meinen Augen jegliche Form des Kopfkinos
, selbst dann, wenn es im Nachhinein noch zu einvernehmlichem Sex kommen sollte...
In anderem Kontext habe ich dies alles mal so beschrieben:
https://www.joyclub.de/my/homepage/1194724-169399.deutschlands_frauen_koennen_nicht_nein_sagen.html