Wir Frauen wollten doch immer den Prinzen auf dem weissen Pferd. Ob Dornröschen, Aschenputtel oder auch Pretty Women. Diese Märchen haben uns doch geprägt.
Diese Märchen wurden uns erzählt, um Frauen darüber hinweg zu täuschen, dass sie keine Möglichkeit hatten, über ihr Leben zu entscheiden. Erst entschied der Vater, dann der Ehemann. Von einer Abhängigkeit in die andere ... da redete man den Mädels eben ein, dass sie einen Prinzen haben können, bei dem das nichts ausmacht, dass sie kein eigenes Leben führen dürfen.
Der Glanz, der die Braut bei der Hochzeit umgibt, war für mich schon immer so eine mickrige Kompensation dafür, dass nach der Hochzeit das langweilige Hausfrauendasein anfing. Ja, das war meine persönliche Interpretation, denn ich wollte nie "nur Hausfrau" sein. Und als dann mein angeblich emanzipierter Ehemann immer mehr zum Pascha mutierte, verfestigte sich der Verdacht.
Jedenfalls habe ich diese Märchen schon immer kritisch gesehen - mein Vater z.B. war kein Prinz, sondern ein ganz normaler, freundlicher, liebevoller, verantwortungsvoller Mann. Schon als Kind war mir klar, dass ich ein selbstbestimmtes Leben mit meinem Beruf und nach meinen Vorstellungen führen will. Und der Mann meiner Träume muss mich nicht zu "seiner Prinzessin machen", sondern mich ich selber sein lassen.
Auf dass wir zusammen das Leben meistern.