Wo zieht ihr die Grenze beim BDSM?

Bei BDSM sind im Vorfeld die Parameter abzusprechen. Es gibt Dom/Sub Beziehungen, die nur bis zur Bettkante gehen. Es gibt aber auch Beziehungen, in der im Vorfeld der Partner oder die Partnerin es wünschen auch bei alltäglichen Belangen geführt zu werden. Es ist ratsam und gut, wenn im Vorfeld die Gebiete der Machtübergabe geregelt werden.

... sucht ihr eure Antworten einmal in den zahlreichen Forumsbeiträgen zu Metakonsens, SSC, RACK etc. pp.

Ja das gibt es, hat aber nicht automatisch etwas mit deinen Fragen zu tun.



Verzeihung dass ich so doof Nachfrage, aber geht es dir darum wie sich so ein D/S anfühlt, was es ausmacht, wie weit es gehen kann? Also eigentlich eine beantwortung deiner Beobachtung?

Oder geht es dir um die oben aufgelisteten Fragen?

Oder um die Frage im Themen-Titel?

Jetzt hab ich mit Joy so viel am Text gefeilt

Zuerst möchte ich sagen, dass ich mich durch sehr viele Foren hier lese .. und genau deshalb kamen bei mir ja Fragen auf. Und ich habe immer schon viel gefragt, wenn ich etwas nicht verstehe .. deshalb hier im öffentlichen Forum dieses Thema.

Nein, ich selbst habe meinen Weg gefunden.

Ja, diese beiden Fragen speziell.

Dies bezieht sich auf den dominanten Part.

Dies ist aus der Sicht des devoten Parts gemeint.

Der Titel ist allgemein gehalten, damit ihr bei der Nachricht wisst, worum es geht.

Ich würde gerne eure Meinungen dazu kennenlernen .. vielleicht ward ihr aber auch selbst schon mal in so einer Situation, in der die Grenzen nicht mehr klar und deutlich waren .. oder jemand in eurem Bekanntenkreis.

Ein Beispiel, was jedoch nichts mit BDSM zu tun hat.
Eine Frau liebt einen Mann über alles .. sie tut alles für ihn .. er manipuliert sie langsam aber immer mehr .. sie merkt irgendwann nicht, dass er sie voll unter Kontrolle .. sie keinen eigenen Willen mehr hat ..

Wenn dies im normalen Leben .. ohne BDSM Hintergrund .. geschieht, ist es für mich Hörigkeit. Wenn er dafür gesorgt hat, dass sie alleine nicht klarkommt, dann ist es Abhängigkeit.

Wenn dieses Paar aber auch seine Sexualität im BDSM auslebt, dann ist es erstmal ja nicht ungewöhnlich. Wo aber fängt es an, Manipulation und Abhängigkeit zu werden .. also mit negativem Hintergrund? Habt ihr hierzu Erfahrungen?


Ja, das stimmt .. kann aber ..
Dass BDSM mit intensiven Emotionen zusammenhängt, habe ich auch schon erfahren .. das meine ich aber nicht .. ich meine richtig fertig .. absolut am Boden zerstört ..

einfach fragen .. tu ich ja auch

Das hat oft noch nicht mal was mit dem Dom bzw. der Femdom zu tun, sondern mit einer Anspruchshaltung sich selbst gegenüber. Man will die Sache gut machen und wenn es trotz aller Mühe nicht gelingt, ist das doch sehr unbefriedigend. In manchen Fällen geht das bis zu den Tränen - besonders, wenn Top auch noch zu verstehen gibt, enttäuscht zu sein.


Mit Angst hat das oben Beschriebene aber nicht unbedingt zu tun. Solange es bei Respekt, Enttäuschung und vielleicht auch mal Sorgen bleibt, finde ich, ist alles gut. Angst oder Panik kann bei einer Session durchaus auch mal im Spiel sein. Jedoch darf die Beziehung nicht auf diesem Fundament gebaut sein. Für mich ist auch sehr wichtig, dass der Respekt grundsätzlich gegenseitig da ist und man offen miteinander reden kann.

So ist denke ich auch garantiert, dass das ganze nicht zu einem schlechten Zustand führt (Stichworte Hörigkeit bzw. Abhängigkeit).

Wow ist das ein schwieriges Thema! Ich versuch es irgendwie in Worte zu fassen:

Definitiv dann, wenn psychische Schäden in kauf genommen werden!

Den Willen beugen und Grenzen erweitern ist was anderes als Willen brechen und Grenzen zu überschreiten.


An der Frage habe ich besonders zu knabbern.
Ich könnte jetzt einfach die klassischen Definitionen von Wikipedia und co. rein schmeißen. Aber darum geht es ja eigentlich nicht. Bei einigen Geschichten überkommt mich nicht das Gefühl, Sub ist hörig, oder abhängig, sonder Sub verliert den Blick für die Realität und manchmal auch... Süchtig nach BDSM um jeden Preis und Vernachlässigung von anderen Sachen im Alltag und im Leben.
Dann läuft meiner Meinung nach was falsch!

Abgesehen davon ist es ja schön, dass die Vielfalt an Möglichkeiten da ist, um für sich individuell das richtige Maß zu finden.

Die Grenze wird da gezogen,wenn es sich nicht mehr richtig anfühlt,egal auf welcher Seite.Eine Abhängigkeit bzw. Hörigkeit liegt in der Betrachtungsweise,denn wenn sub sich seinem dom komplett hingibt um sich wirklich fallen lassen zu können,dann fängt ja schon eine gewisse Abhängigkeit an.Wird diese Abhängigkeit psychologisch ungesund wenn es nur noch Qual ist und keine Erfüllung bringt,dann muss einer aussteigen und sub schafft das dann selten alleine von sich aus.

kurz eingeworfen .. bin unterwegs ..

Also ich kenne Personen, die ihe Macht manipulativ einsetzen .. ich darf hier aber nicht drüber schreiben, das wäre gegen die Regeln ..

bis später

Wenn sie aber darauf gebaut ist .. wäre das in deinen Augen dann Machtmissbrauch?

Wenn Angst der Antrieb ist, auf jeden Fall.

Angst und Panik - wenn diese als *Go's" verankert sind, ist es doch völlig in Ordnung. Mindfuck wird das im allgemeinen genannt. Es gibt doch einige, die genau darauf stehen - und wo diese Spielart kein Tabu ist, mag sie Platz haben.

Ich weiss nicht, ob TE das meint - aber auch bei Angst spielt das gleiche wie bei allen anderen Spielarten eine Rolle - wenn es ein einvernehmliches Spiel ist, mag es für aussenstehende ausschauen wie auch immer, für die damit Spielenden ist es aber in Ordnung.

Manipulationen, Erpressungen, Nötigungen - die gibt es überall, leider, und nirgendwo sind sie schön!

@SciFi2
Dann meinen wir das gleiche .. ich seh das auch so.


Und das kann emotionale Folgen haben ..

Das ist richtig, aber ich möchte ja gerade im BDSM diese Situation diskutieren ..


Genau das ist mein Anliegen .. wo ist für euch die Grenze?
Und 'einvernehmlich' bedeutet ja, dass es KEIN Machtmissbrauch ist.

Es ist nicht klar, was du meinst @TE

Willst du auf dem Wort "Machtmissbrauch" herumreiten?
Oder willst du explizit besagt bekommen, wo denn Machtmissbrauch beginnt?

Wie wäre das denn möglich. Machtmissbrauch ist Machtmissbrauch und Punkt!

Beispiele zu erbringen macht nun auch wenig Sinn, denn das klärt die Frage nicht. Für jeden beginnt Machtmissbrauch an einer anderen Stelle, mit unterschiedlichen Handlungen, Aussagen oder was auch immer.

In Anbetracht der Tatsache, dass es egal bei welcher Form der Ausübung, ja beiden bzw. allen Beteiligten Lust verschafft werden soll, würde ich sagen, Missbrauch beginnt, wenn das eigene Verlangen die Lust und Gefühle des anderes ignoriert und man dieses zwanghaft durchsetzt. Ohne Rücksicht auf Folgen, Schäden und Absprachen.

Wie will man das in Worte fassen? BDSM bewegt sich halt in den Grenzen. Aber Sadist oder nicht, wenn der andere mir egal wird, dann verliere ich die Kontrolle über mich selbst und das ist der Weg zum Mißbrauch.

@Natascha_5645

Danke dir .. das hast du super ausgedrückt .. meiner Meinung nach trifft es genau das, was ich meinte.

@Lady_Rose

Ich reite nicht auf Begriffen rum. Wahrscheinlich habe ich mich nicht richtig ausgedrückt .. was ihr gesagt habt, dem stimme ich zu.

Aber ich möchte Machtmissbrauch nicht in allen Bereichen des Lebens diskutieren, sondern nur hier im BDSM.


Ja, und DAS würde ich gerne von euch allen wissen .. wo zieht IHR die Grenze? An welcher Stelle beginnt für euch der Missbrauch?

Natascha_5645 hat es ja gerade super gut beschrieben ..

Die Grenze ist da, wo der eigene Egoismus dazu führt, sein Gegenüber zu ignorieren und alle Grenzen übergangen werden. Wenn der Mensch nicht mehr zählt, sondern das eigene Bedürfnis das Gesichtsfeld einschränkt.

Liebe Grüße
Close

hallo ihr 2

die grenze ist vollkommen klar definiert:
schaue ich am morgen danach in 2 glücklich glänzende augenn?
zeigt mir der spiegel beim rasieren ein zufriedenes grinsen?
zwei mal ja und alles ist gut.
nein? dann ist redebedarf.

so einfach ist das. aus meiner erfahrung.

Odin

@https://www.joyclub.de/my/4434641.closetome.html
Eine treffende Beschreibung

Redebedarf .. ja .. dann ist aber einfach nur nicht alles so gut gelaufen .. trotzdem war es einvernehmlich .. oder?

Aber würdest du das unter Machtmissbrauch oder Abhängigkeit einstufen?
Wenn ich dich richtig verstehe .. nicht.

kurz und knackig:
wenn ich meine Würde verliere.
das muß dann aber bei mir persönlich schon sehr weit gehen, weil ich bewußt/unbewußt auch sehr viel mitgehe - meist in Liebe.

@Siri_DS

Das ist ja dann auch in Ordnung .. es ist DEINE Grenze.

wenn im einen oder anderen Fall...Grenzüberschreitung bei Handlung oder Be - handlung, als auch Hörigkeit zum einen das nicht thematisiert werden darf, oder als " das ist einfach so " abgewiegelt wird und einer von beiden das hinzunehmen hat, obwohl es nicht recht für ihn ist...

theoretisch ist klärungsbedarf .....Der Mensch gegenüber verweigert sich ..

Ist das Überschreiten von Grenzen nicht gerade der Kick beim BDSM? Sofern sich alles innerhalb des abgesteckten und einvernehmlichen Rahmens abspielen würde, bestünde doch Symmetrie und keinesfalls ein Machtgefälle, oder etwa nicht?