Seitensprung musikalisch.
Diese wunderbare Geschichte passierte einem Musikerkollegen und sorgt bis heute (und wohl noch für viele weitere Jahre) für ausgelassenene Heiterkeit.
Besagter Kollege, seines Zeichens Gitarrist und verheiratet, kam zum Auftritt mit seinem funkelnagelneuen Verstärker, für den er eine gewisse Zeit hatte sparen müssen. Der Verstäker war das Neueste vom Neuen, ein Wunderwerk der Technik und eine wahre Klangsensation.
Bewunderung und auch ein wenig Neid von unserer Seite waren ihm sicher.
Der Gig war in einem weit von zuhause entfernten Dorf, wir spielten eine Kirchweihveranstaltung (Kerwe
) und das halbe Dorf oder mehr war zum Feiern da. Unter anderem auch eine gewisse Gabi ("oder Karin oder so..."), die unseren Gitarristen den ganzen Abend anhimmelte und lasziv antanzte.
Nach dem Auftritt und dem Zusammenpacken und Verstauens unseres Equipments auf die diversen Autos waren sich die beiden einig:
Da geht noch was heute nacht.
Da Gabi-oder-Karin-oder-so ebenfalls verheiratet war, konnte das Schäferstündchen logischerweise nicht in ihrer Wohnung stattfinden, also packte unser Gitarero die willige Gabi-Karin ins Auto und sie - als Ortskundige - lenkte ihn über diverseste Sträßchen und Feldwege zu einem stillen und einsamen Plätzchen mitten in den Wald. Poppen auf dem Waldboden war irgendwie doof, zudem bietet der Kombi ja deutlich gemütlicheren Platz - zumindest, sobald man den riesigen Verstärker kurz mal auf den Weg rausstellt.
Es war heiss, es war wild, es war lang und ausdauernd.
Es war gut und ging über mindestens zwei Runden und beide krabbelten im Anschluss zum ausgiebigen Nachknutschen nach vorne auf die Vordersitze und dann fuhr unser fickfröhlicher Gitarrist die Dame unklaren Namens wieder zurück ins Dorf.
Natürlich nicht bis zu ihrem Haus, denn das hätte ja jemand sehen können und ein Seitensprung ist eben am besten, wenn der gehörnte Ehegatte nicht gleich alles mitbekommt...
Und so fuhr unser sexuell befriedigter Gitarrist gen Heimat, voll zufrieden mit sich, seiner sexuellen Leistung, seinem Erfolg bei Frauen, seinem gut gespielten Gig mit seinem saustarken Verstärker mit dem phänomenalen Klang...
Der Verstärker!!!
Szenenwechsel.
Tage später. Ein Rentner auf seinem Spaziergang durch den Wald.
Mitten auf dem Weg eine große schwarze Kiste.
Hm. Seltsam, wer stellt denn so was hier ab?
Epilog:
1. Mein Musikerkollege hat den Weg zu seinem neuen, teuer erstandenen Gerät nie wieder zurückgefunden. Weder in derselben Nacht, in der er voll Panik erfüllt zurückfuhr, noch Tage später, als er es im Hellen versuchte.
2. Er hat auch nie die ominöse Gabi-oder-Karin-oder-so gefunden, die ihn sicher hätte zu der Stelle im Wald hätte führen können.
3. Seine Frau hat ihn ausführlich und hochnotpeinlich zu dem Aufenthalt seines Verstärkers befragt. Seine Antworten kenne ich leider nicht...