was will die Frage wirklich....
Treue, egal ob emotional oder sexuell, ist doch eine sehr individuelle Sache, denn jeder definiert Treue anders.
Viele Beiträge zielen darauf ab, dass Treue eine andere Ausdrucksweise von Vertrauen ist. Wenn das Vertrauen in einer Beziehung nicht mehr da ist, ja dann wird es schwierig.
Daher mein Gedanke, die Frage etwas anders aufzufassen: Geht es dem TE darum, ob wir unterscheiden zwischen sexuellen Monogamie und der emotionalen Exklusivität unserem Partner gegenüber?
Mein Beitrag dazu: Vertrauen muss in allen Bereichen gegeben sein. Ich hätte mühe, wenn meine Partnerin einen zweiten Mann emotional auf gleiche Ebene stellen würde (ala Poly). Aber sag niemals nie. Ich habe aber keine Mühe, da wir dies eben offen Besprechen und keine Geheimnisse haben, dass meine Partnerin weitere sexuelle Kontakte hat, wie ich das auch haben darf. Dies ist kein Vertrauensbruch und auch kein Treue-Bruch. Auch eine engere Bindung zu weiteren Personen ist durchaus möglich. Das heisst aber noch lange nicht, dass wir mit einem anderen Partner als uns zweien unser Leben verbringen wollen. Nach unserer Definition sind wir uns daher stets Treu. Wir sind unser gegenseitiger Lebensmittelpunkt, unsere Familie und verbringen daher auch gerne viel Zeit miteinander. Im Gegenzug müssen wir uns aber auch nicht jedes Bedürfnis gegenseitig selbst erfüllen. Ob jetzt im sexuellen Bereich oder irgend einem anderen Hobby.
Ein guter Punkt fand ich übrigens auch die Erwähnung, dass es ein Treuebruch ist, wenn einer der Partner die sexuelle Monogamie verlangt und gleichzeitig die Sexualität in der Partnerschaft verneint. Dem stimme ich zu. Und genau in der Situation muss die Diskussion einsetzen, die über die eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse seines Partners. Wenn ich keinen Sex mit meiner Partnerin möchte/haben kann/..., muss ich sie noch lange nicht dazu verdammen, auch keine Sexualität mehr zu leben. Das ist auch eine Form von Liebe, dem Partner seine Bedürfnisse zuzugestehen, auch wenn man diese (vielleicht auch nur momentan) nicht teilt. Nur weil wir auch sexuelle Erlebnisse ausserhalb unser Zweierbeziehung haben dürfen heisst dies ja noch lange nicht, dass unsere Ehe nicht gut ist.
Zum Teil der Frage über die Details: Wir drängen dem Anderen keine Details auf, wenn gefragt wird, dann geben wir aber offen und vollständig Auskunft. Bei uns hat es sich so eingespielt, dass wir über den Rahmen informiert sein möchten, aber die Details wollen wir nicht wissen.
In diesem Sinne, schönen Abend!