Treue muss von jedem Paar individuell definiert werden
Nach meiner Meinung muss jedes Paar für sich „Treue“ selbst definieren. Ehrlichkeit, Respekt, Mitgefühl und Anteilnahme müssen sicherlich in jedem Fall dabei sein. Aber wenn es darum geht, welche Dinge „darf“ man nur gemeinsam machen und erleben, ist die Spannweite der möglichen Definitionen von Treue offenbar doch sehr groß.
Ein Paar hat Gemeinsamkeiten an Vorlieben, Gefühlen, Emotionen. Was davon soll NUR gemeinsam erlebt werden und vor allem auch warum?
Was ist die notwendige Summe der Gemeinsamkeiten für Treue in der Beziehung, was gesteht jeder dem anderen an individuellem Raum zu, wo Gefühle und Emotionen nicht komplett gleich sind. Damit muss man sich ehrlich auseinander setzen.
Beide Partner werden mit Sicherheit Unterschiede feststellen bei Vorlieben, Gefühlen, Emotionen. Wie geht man damit um, was „erlaubt“ man oder „gönnt“ man dem Partner, was möchte man nicht, dass es der andere allein oder mit anderen Personen auslebt?! Und auch hier sollte sich jeder die Frage stellen „warum“? Wo gäbe es denn eine Grenze, dass man dem Partner etwas nicht zugesteht, was man selbst nicht teilen könnte. Das geht ja nicht erst beim Sex los.
Ich werde nicht alle Emotionen mit meinem Partner teilen können. Der Mann hat tolle Erlebnisse und Emotionen vielleicht beim Sport, beim Fußball, mit anderen Freunden. Da ist die Partnerin vielleicht außen vor, die andere Situationen intensiv genießt, ohne dass der Partner dabei ist oder diese auch nur ebenso empfinden kann. Ab wann muss man darauf verzichten, warum könnte der Partner das wollen?
Sexuell untreu ist der, der sich nicht an die gemeinsamen Vereinbarungen hält, die können aber sehr unterschiedlich und auch libertin sein. Aber das gilt für Anderes auch, wo beginnt denn die emotionale Untreue?