devot - viele Facetten ...
Vielleicht sollte man sich mal die Frage stellen, was versteht Mann/Frau unter "devot"?
Und schon merkt man, dass es darauf nicht die "Eine" Antwort gibt.
Für den einen ist devot eine Hingabe an seinen Partner in einem Spiel/Session, für den anderen ist devot eine Lebenseinstellung und für einige wenige ist es die völlige Aufgabe seiner/ihrer Persönlichkeit.
Zu devot sein?
Für mich hat das Wort "devot" zwei Seiten, die leider oft vermischt oder verwechselt werden.
Devot = Hingabe
Sich im Spiel fallenlassen, dem Partner volles Vertrauen schenken, dass er sich nur innerhalb der abgesprochenen Grenzen bewegt und sich jederzeit und sofort an das vereinbarte Stop-Wort hält - eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Aber das alles nur während eines Spiels/einer Session, außerhalb dessen, begegnen sich die Partner auf Augenhöhe und jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich.
Devot = Hörigkeit
Und damit habe ich ein ernstes Problem. Hier begibt sich ein Partner in die totale Abhängigkeit, emotionell oder sogar finanziell, lebt sein Leben nicht mehr selbst, sondern läßt sich vorschreiben, wie er/sie es zu leben hat - mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben.
Und genau hier schließt sich für mich der Kreis, zu devot sein, bedeutet für mich schon der Versuch, einem anderen Menschen die Verantwortung für mein Leben aufzudrücken oder die Angst, wenn ich nicht genau das tue, was ich meine, was mein Partner will oder er sogar fordert, dann verläßt er mich.
Auch wenn ich devot bin, heißt das noch lange nicht, dass ich im realen Leben nicht meine "Frau" stehe, beruflich viel Verantwortung trage, aber eben in unserm Spiel es genieße, mich völlig fallenzulassen.
Für mich sind Menschen, die hier als "zu devot" bezeichnet werden, Menschen, die meistens voll mit Selbstzweifeln belastet sind, Angst vor Verlusten und dem Äußern ihrer eigenen Meinung haben, weil sie u.a. eine Ablehnung befürchten.
Jeder verantwortsbewußte DOM sollte so eine Beziehung sofort abrechen, denn diese Menschen brauchen Hilfe und keinen DOM.
Natürlich ist mir klar, dass viele hier auch als Sklave/Sklavin leben und damit glücklich sind - solange sie immer noch selbst entscheiden können, ob und wie lange sie so leben wollen, ist das für mich kein Problem, auch wenn ich nicht weiß, ob man das noch als devot bezeichnen kann - aber das soll jeder für sich selbst entscheiden können.
Viele Grüße
Konny