Entschuldigt...
... aber der Beitrag von closetome hatte mich wirklich geärgert und verletzt. Daher der Beitrag heute morgen. Das bezog sich nicht auf die Personen, die sich nach closetome noch zum Thema geäußert haben, nur falls es da Missverständnisse gab. Ich fände es schön, wenn man noch zum Thema schreiben könnte.
Jemand hatte das ja so schön zusammengefasst, was die Optionen sind. Und da die letzten Beiträge in die Richtung gingen nochmal dazu: Zunächst einmal ist die Entscheidung ja: bekommen oder nicht bekommen. Für mich gibt es da keine Entscheidung zu treffen. Vor meiner Schwangerschaft wäre eine Abtreibung für mich etwas gewesen, worüber ich im Falle einer ungewollten Schwangerschaft zumindest nachgedacht hätte. Jetzt, wo das erste Wunschkind da ist und ich das einmal am eigenen Leib gespürt habe wie ein Kind in mir wächst, wie sich die Tritte anfühlen usw. ist das für mich unter keinen Umständen mehr eine Option. Ich verstehe aber, dass es Leute geben könnte die für sich entscheiden, dass sie diese Belastung für ihre Beziehung oder Ehe nicht wollen und sich die weiteren Fragen gar nicht erst stellen wollen.
Für uns wird das Thema eigentlich erst heiß wenn es darum geht: Vaterschaftstest oder nicht?
Der Einwand mit dem medizinischen Notfall macht mir auch etwas Bauchschmerzen wenn es darum geht. Dafür wäre es echt wichtig frühzeitig um die Vaterschaft zu wissen.
Allerdings macht mir persönlich auch Sorgen, was das mit unserer Ehe machen könnte, zu erfahren, dass eines unserer Kinder eigentlich von jemand anderem ist. Und was das mit der Beziehung zwischen Ehemann und Kind macht. Ist Mann wirklich dazu in der Lage keinen Unterschied zwischen leiblichem und nicht leiblichem Kind zu machen?
Angenommen man macht keinen Test: Dann ist da dieses " vielleicht, vielleicht aber auch nicht". Am Ende zerbricht sich der Ehemann da jahrelang den Kopf drüber und es war doch das eigene Kind. Auch das kann eine Beziehung unglaublich belasten. Tatsächlich tendiere ich zwischenzeitlich auch zum Test.
Diese emotionale Komponente finde ich unfassbar schwer zu greifen und die kann man finde ich nicht platt in einem Satz oder Argument abhaken.
Auch bei den weiteren Fragen: Dem anderen Mann davon erzählen?, dem Kind davon erzählen? usw. gibt es natürlich unterschiedliche Meinungen mit jeweils Vor- und Nachteilen. Ich fühle mich da zum Teil hin und hergerissen und alle mir bisher eingefallenen Argumente haben etwas für sich.
(Daher finde ich im Übrigen auch solche Kommentare, die eine andere Meinung kategorisch für Blödsinn halten oder gar als verantwortungslos bezeichnen als ziemlich gemein und absolut nicht konstruktiv, ein bisschen Toleranz für andere Meinungen darf schon sein. Über sowas ärgere ich mich.)
Für mich ist das ein moralisches und emotionales Dilemma bei dem ich eben keine klare Meinung habe, sondern nur eine Tendenz in eine gewisse Richtung. Ich persönlich diskutiere dann gerne über solche Themen um Denkanstöße zu bekommen, das Thema aus Blickwinkeln betrachten, die mir vielleicht entgangen waren (nicht um für eine vorläufige Meinung verurteilt zu werden).
Würde man dann mal tatsächlich in eine solche Lage kommen, spielen da ja außerdem noch eine Vielzahl von Faktoren rein, die berücksichtigt werden müssten (In welchem "Zustand" befindet sich die Ehe? Wer ist der andere Mann und wie erreichbar ist der noch? ... )