Aus eigener Erfahrung:
nach einer langjährigen Beziehung wollte ich mich als Single vorerst nicht neu verlieben.
Eine Affäre kam aus verschiedenen Gründen für mich nicht in Frage, das unverbindliche und wahllose Poppen
a la ONS schloss ich ebenso aus. Also wählte ich die für mich in dem Moment passendste Form der Freundschaft+. Ich wollte die Verbindlichkeit in der Unverbindlichkeit.
Heute, knapp zwei Jahre später, bin ich schlauer.
Freundschaft+ ist nichts anderes als Sex mit ein wenig schmückendem Beiwerk drumherum. Versteht man sich auf sexueller Ebenen nicht mehr, verlaufen auch die gemeinsamen Freizeitaktivitäten im Sande.
Kommt man sich menschlich nicht so nahe wie vorher für eine Freundschaft erhofft, wird diese gecancelt und damit auch der Sex.
Was bleibt ist Nichts....liegt aber wohl sicher auch an mir, da ich in dieser Hinsicht doch sehr kompromisslos, pragmatisch und straight bin.
Heute weiß ich: Freunde sind neben meiner Familie das Wichtigste in meinem Leben. Ihnen vertraue ich meine Seele an, aber nicht meinen Körper. Ich möchte für Sie da sein, sie in allen Lebenslagen unterstützen, aber nicht für ihre körperliche Befriedigung da sein.
Diese Freunde habe ich. Es sind nicht viele, aber sie verdienen das Prädikat "Freund/In", alle Andere sind lockere Bekannte. Es gab sicher über die Jahre hinweg gesehen den ein oder anderen Moment, wo auf beiden Seiten mal genauer "abgecheckt" wurde, ob es vielleicht auch knistern und im Bett enden könnte. Es ist nie soweit gekommen. Meine Hemmschwelle dahingehend ist einfach zu hoch angesiedelt, als dass ich eine wertvolle, jahrelange Freundschaft für ein paar knisternde Momente aufs Spiel setze, die, wenn sie mal nicht vorhanden sind, gleichzeitig auch ein Ende der eigentlichen Freundschaft bedeuten.
Nein, Freunde rühre ich nicht an.
In diesem Sinne:
@ MK2 für Deinen überaus gelungenen Beitrag!