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Was bringt eine Frau dazu, zu solchen rabiaten Methoden zu greifen
Die Ohnmacht gegen eine Wand zu reden.
Vor vielen Jahren hatte ich eine langjährige Beziehung zum Vater meines mittlerweile erwachsenen Sohnes, ein Mann,der weder über seine Gefühle reden konnte und in Streitsituationen absolut geblockt hat.Er war 20,ich 22 Jahre alt.
Wenn irgendwas auszudisskutieren war- Schweigen
Wenn es darum ging,herauszufinden,warum wir Probleme haben-Schweigen
Wenn ich darum bat,mir zu sagen,was er denkt,fühlt,wünscht-Schweigen.
Um zu erklären, was letztendlich zu Handgreiflichkeiten geführt hat
muß ich die Ausgangposition schildern:
Seine Mutter mischte sich seit Anbeginn massiv in unsere Beziehung,kam ungefragt in unsere Wohnung,da er ihr (ohne das ich es wußte) einen Schlüssel gegeben hatte,nahm die(seine) Wäsche von der Leine wenn ich nicht da war und wusch sie nochmal,um sie dann heimlich gebügelt in den Schrank zu legen,ich wunderte mich nur immer,das Wäsche fehlte und plötzlich wieder da war.Und zweifelte schon an meinem Verstand,weil ich ja wußte das ich sie aufgehängt hatte.
Keine Sorge ,er hat mich nicht darüber aufgeklärt,ich bekam es nur mit,weil ich zufällig ein paar Tage früher aus dem Krankenhaus entlassen wurde,und sie munter mit Schlüssel reinspaziert kam,an mir vorbei ohne zu grüßen in mein Schlafzimmer kam und die Wäsche in den Schrank legte und das hatte sie ja nun schon mehrfach gemacht
.Auch hatte ich mir strikt auserbeten,das sie nicht in die Wohnung kommt um wohlmöglich meine Bude zu putzen,während meines Krankenhausaufenthaltes von 14 Tagen.
Als ich heimkam war die Bude so blitzsauber, wie nie mein Freund sie geputzt hätte,und was ich ja auch in Kauf genommen hätte,das es halt nicht so supersauber ist, wenn er sie geputzt hätte.Ich hatte sie sauber verlassen und erwartete nun,sie etwas weniger sauber wieder vorzufinden und was mußte ich feststellen? Sie war nicht bloß sauber und ordentlich ,nein sie war wie desinfiziert und klinisch rein.
Sie verleugnte vor anderen ihr Enkelkind " was soll ich denn den Nachbarn sagen,wer dieses Kind ist,wenn es mal bei uns wäre und sie zufällig reinkämen"
und hatte seinen Pass versteckt,aus Angst wir könnten heimlich heiraten.
Ich konnte nicht begreifen,warum er nicht zu mir hielt und seine Mutter in ihre Schranken verwies und dies alles noch unterstützte und darum drehten sich in Prinzip alle Streits,wenn mal wieder seine Mutter in irgendeiner Form auf den Plan trat.Es gab seinerseits keine Antworten auf meine Vorwürfe-Schweigen,nichts als Schweigen.
Eines Tages, seine Mutter hatte sich mal wieder einen Oberklopper geleistet( sie hatten Silberhochzeit und ich hatte ihm und dem Kind schicke Sache dafür gekauft, er hat sie ihr gezeigt und sie hat sie dann einfach umgetauscht und andere,die ihr mehr zusagten,geholt)
flippte ich völlig aus,als ich von der Arbeit heimkam und dies feststellen mußte.Wieder keine Reaktion- nur stumme Blicke.
In meiner grenzenlosen Wut schmiß ich eine Haarbürste nach ihm,traf ihn an den Kopf und schlug auf ihn ein.
Er wehrte mich nicht mal ab.
Ich war hinterher zutiefst erschrocken über mein Verhalten
und als der Anfall vorbei war, und ich mich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte,war mir klar, so kann das nicht weitergehen und habe ihn gebeten umgehend auszuziehen und zu seiner Mutter zurückzugehen.Was er dann auch tat.
Er war weder in der Lage seiner Mutter noch mir Grenzen zu zeigen.
Ein zweites Mal ist mir vor ca. 10 Jahren passiert,als mein Noch-Mann in einem Jähzornsanfall,der alle paar Wochen mal auftrat, meinen Sohn,was ja sein Stiefkind war, schlagen wollte.Ich drängte mich dazwischen und wehrte ihn durch Schläge meinerseits ab.
Diese beiden für mich sehr beschämenden Episoden sind mir wieder eingefallen,als ich den Thread hier las.
Und ich frage mich jetzt,ob ich eine gewalttätige Frau bin, die
wenn man einen Partner mit Worten nicht mehr erreicht, in ihrer Ohnmacht und Verzweiflung zu solchen Mitteln greifen mußte.
Oder ob es eine verständliche und verzeihbare Reaktion war.
Ich habe keine Ahnung.
Mag sein,das ich jetzt am Thema vorbeigeschrieben habe,aber maßgeblich war für mich der Satz, den ich eingangs zitiert habe.