Danke.
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Ich hatte vor Kurzem eine Diskussion zu führen, die ich hier in die Unterhaltung ganz gern integrieren würde.
Das Thema war die Behauptung Beziehungen würden geführt, damit man daran wachsen kann.
Dabei wurde die Theorie aufgeworfen jeder Mensch suche sich immer den Partner, von dem er selbst lernen könne und / oder der habe was einem selbst noch fehle.
Ich für meinen Teil kann dies in der Form nicht, aber in einer anderen „unterschreiben“.
Ich bin folgender Auffassung.
Es gibt zwei Typen von Charakteren, wenn man Menschen nach dem Verhalten ihrer Partnerwahl einteilen möchte.
Die einen, das sind die „Schüler“.
Als solche suchen sie sich Menschen, die ihnen etwas voraus haben.
Dabei spielt es in meinen Augen keine Rolle ob dies nun geistige Reife, beruflicher oder sozialer Erfolg, Bekanntheit, Geld oder irgendein anderer materieller oder immaterieller Wert sei.
Sie suchen sich eine Person, die verkörpert was sie (noch) nicht besitzen, aber begehren.
Dabei sei zu unterscheiden, ob das „Ziel“ ist einfach nur am begehrten Wert teilzuhaben, wie es etwa bei finanzbasierten Beziehungen der Fall ist, oder den Wert auch in das eigene Charakterensemble zu übernehmen, wie es bei „geistiger Reife“ z.B. möglich sein könne.
Die anderen, das wiederum sind die „Lehrer“.
Als solche erfüllt es sie nicht, sich mit Menschen zu umgeben, die sich auf „ihrem Level“ bewegen, oder gar ihnen etwas voraus haben.
Sie sind vielmehr an einer Person interessiert, an welche sie „Werte“ (… o.g. bereits, materieller oder immaterieller Natur.) weitergeben können.
Hierbei sei zu unterscheiden ob sie ihren Partner in eine Art „Abhängigkeitsbeziehung“ führen und sie via jener binden wollen (Als Beispiel sei hier etwa finanzielle Abhängigkeit durch Luxusgüter als „Beziehungsgrundlage“ genannt.), oder ob sie die Autonomie des Partners zum Ziel haben, indem sie etwas von ihrer „Reife“ abgeben und somit „lehren“ wollen.
Es ist natürlich nicht infrage gestellt ob es neben dieser Möglichkeit nicht auch andere Faktoren gibt, die sich stark oder gar stärker auf die Partnerwahl auswirken würden, aber in meinen Augen ist es ein Ansatz, ein Aspekt einer Gesamtheit, der für mich von großem Interesse ist.
Der ganze Ansatz basiert auf einer Idee, die ja nichts Neues, höchstens gesellschaftlich modifiziert ist.
Heute geht es nicht mehr um Überleben, um Jagen und Beschützen.
Heute geht es vielmehr um den distinguierteren sozialen Überlebenskampf und der wird nicht (mehr) mit Körperkraft, sondern dem Tänzeln auf gesellschaftlichem Parkett bestritten.
Worauf ich anspiele ist eine modifizierte Version des altbewährten „Beschützer-Instinktes“, der sich in meinen Augen durch o.g. Idee äußert.
Wir wollen immer noch beschützen, aber an Stelle des Lebensretters tritt in der zivilisierten Welt der gebildete, selbstreflektierte Mensch, gleich welchen Geschlechtes.
Meinungen?