Was im Netz ist, ist drin und du hast keinen Einfluss mehr darauf, was damit durch wen passiert.
Und im Kleinen:
Kein Arbeitgeber dieser Welt kann mir offiziell einen Strick daraus drehen, was ich (legal) in meiner Freizeit tue. Und kein AG wird sich diese Blöße geben. Da gibt es wesentlich subtilere Möglichkeiten, dem Mitarbeiter zu verdeutlichen, was nicht gewünscht wird von der verehrten Belegschaft. Ob das nun ein abrupter Karrierestillstand oder das Versiegen von Prämientöpfen trotz gleicher Leistung sind: der Möglichkeiten gibt es viele und im Zweifel hast du nicht mal wirklich den Betriebsrat auf deiner Seite, weil das auch nur Kollegen sind.
Es ist nun mal so: Wohlanständigkeit ergötzt sich gern an vermeintlich dunklen Seiten, an "Schmuddelkram". Das ist unendlich faszinierend, so ein wohliger Schauer, der damit einher geht, andere zu diskreditieren oder in eine Schublade zu stecken. Mal reinlunsen in eine Welt, in die man sich selber vielleicht nur nicht traut, auf die man sogar neidisch ist.
Diese Flucht nach vorn erlebe ich viel zu oft und das Etikett, das einem an die Stirn geklebt wird, wird man nicht mehr los.
Kann ich drauf verzichten.
Nicht jeder kann ständig den Job wechseln und in meinem Bereich sind unbedingte Seriosität und Unangreifbarkeit nun mal das A und O.
Also trenne ich Beruf und Privat sehr strikt.
So nebenbei möchte ich auch nicht mir nahe stehende Personen in Erklärungsnot bringen.
Dieses immer wieder erlebte: weißt du eigentlich, dass deine Mutter, Schwester, Freundin DAS gemacht hat, ist zwar schäbig, aber Alltag.
Und diese mir lieben Menschen müssen in IHREM Umfeld klar kommen. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, wenn sie von irgendeinem Trottel in die Enge getrieben werden.
Wenn, dann erzähle ich davon. Zu dem Zeitpunkt, wenn ich es für richtig halte.
Meine Kontakte wissen, wer ich ich bin.
Und neue Kontakte erfahren es, wenn es passt.
So ist es für MICH stimmig.
Am Ende ist es zum Glück eine individuelle Entscheidung, wie viel persönlichen Datenschutz man braucht, um sich wohl zu fühlen.