Urlaub vom Machtgefälle

Es sollte möglich sein, über alles zu sprechen... in beiden Richtungen.

Die Entscheidung liegt bei Top... außer der, ob das Verhältnis noch besteht.

Trixy

Er möchte gerne Familienangelegenheiten klären. Schreibt mir das seine von ihm getrennt lebende Frau Druck und Ärger macht. Ihm vorschreibt das er sich um seine Kinder zu kümmern hat, er sonst alles verliert.
Er bittet mich um Urlaub bis alles geklärt ist, schreibt mir aber gleichzeitig das ich mir als Herrin ja auch andere Sklaven zulegen kann, auch sexuell.
Weiß nicht ob ich es erlauben soll oder ob ich überhaupt eine Wahl habe.

Die Sklavengewerkschaft hat 24 Tage unbezahlten Urlaub ausgehandelt. Der muss bewilligt werden.

Was soll Dir geraten werden?
Wenn Er Dich fragt ist das Machtgefüge doch intakt.
Hör Dir seine Gründe an und entscheide selbst. Klar obliegt es der Willkür des Top.
Was spricht gegen eine Auszeit ?

Da ich mich grad selbst trenne, kann ich das, worum es ihm geht, mehr als nachvollziehen und wenn Dir was an ihm liegt, dann solltest Du ihm aus meiner Sicht die Zeit geben, die er zum Regeln braucht... und nur so nebenbei.... es wird sicher etwas Zeit brauchen

Es wird ihn sicherlich viel Überwindung gekostet haben Dich darum zu bitten und sie es doch als Zeichen seines Vertrauens...

Es ist immer der submissive Part, der es beenden kann... für mich (zwar als Dom, aber das ist wenn ich das hier richtig versteh, nebensächlich), wäre es keine Frage für wen ich mich entscheide, wenn es um meine Kinder ginge...

Du möchtest sicher nicht mit einem Sklaven spielen, dem das Sorgerecht entzogen wurde, der keinen Umgang mit seinen Kindern haben darf, dem Konto und Gehalt gepfändet werden... Du möchtest einen starken Sklaven, der (für Dich) einiges aushält. Gib ihm die Chance und vor allem gib ihm den Rückhalt, damit er aus dieser Sache unbeschadet rauskommt, wenn Du irgendetwas für ihn fühlst.

In einem Male Dom Fem sub Verhältnis würde Dir jetzt vorgeworfen das sich die Frage nach Urlaub gar nicht stellen würde wenn Du dir Deiner Verantwortung bewusst wärst ist es Deine Pflicht der Sklavin zu helfen und ihm jede Unterstützung zukommen zu lassen die e diesem Moment braucht.
Warum sollte das also in Eurer Konstellation anders sein.

Da kann ich meinen Vorpostern nur beipflichten.
Wenn ungeklärte Angelegenheiten um Kinder und Familie auf ihm lasten, ist ein starkes und vertrauensvolles D/S-Verhältnis kaum mehr möglich.

Auch ich würde es als die Pflicht der/des Dom sehen, hier mentale Unterstützung zu geben und nicht noch zusätzlich Druck auszuüben und ihn damit zu belasten.

Bachata_Lady

Vielen Dank für die Antworten.

Ich mach das andersrum:
Ich befehle, sich zu sortieren. Solange ruht das Macht Gefälle.
ICH nehme es dann wieder auf, wenn der Mensch mir stark und sortiert erscheint und seine Unterwerfung etwas wert ist.
Kommt aufs Gleiche raus, fühlt sich für mich besser an.

Und Kinder gehen bei mir vor. Immer.

Wünsche Euch alles Gute!

Es liest sich aber eher so als wenn es Dir in erster Linie darum geht bloß nicht selber mit dem Problem zu tun haben zu wollen.

Seelenfaenger, meinst du mich?

Ich finde es niedlich bittet dich dein Sklave um Beurlaubung vom Machtgefälle. Ich wäre selbst höchst überrascht, würde mein Kleiner kommen und Fragen ob er sich davon Beurlauben lassen kann. Aber ich würde auch nicht einsehen warum das nicht gehen sollte. Ist doch ein starkes Zeichen, dass er darum fragte.

Ich wüsste nicht warum das nicht gehen sollte.

Schöner Beitrag auf den Punkt gebracht.
Ob nun Maledom oder Femdom.... Wer sich diese Position inne hat und ausleben will übernimmt damit auch Verantwortung für den submissiven Part. Natürlich hat jener auch eine Eigenverantwortung und gibt sein Hirn nicht beim Eintritt in eine ds Beziehung ab. Aber soweit ich das sehe hat jener das ja auch getan und darum den einzigen für ihn richtigen Weg gewählt, nämlich um Beurlaubung gebeten, bis alles geklärt ist.
Von daher finde ich sollte sich diese Fragestellung nicht ergeben, zumal die Antwort darauf offensichtlich ist , wie die anderen Postings auch belegen.
Gefesselte Grüße
Sub von triskele

Für mich als Dom würde sich die Frage nicht stellen...
Er fragt voller Demut , ob du ihm Urlaub gibst,
Sagt auch gleich , das er Stress, Probleme hat.
Das wird ihn wirklich viel Überwindung gekostet haben.
Auf der einen Seite muss er vieles klären, auf der anderen Seite wird er auch die Gefahr sehen, seine femdom zu verlieren.

In dieser Situation würde ich als Dom nicht den Urlaub gewähren......
Ich würde meiner Verantwortung gerecht werden.......
Ich würde versuchen ihm Rückhalt zu geben....
Session bis auf weiteres aussetzen.....
Den was er jetzt auch braucht ist jemand, der sich um ihn kümmert.
Er steht im Stress, sieht seine Zukunft gefährdet.
Der Kontakt, Sorgerecht seiner Kinder usw.
Und jetzt ist genau der Moment , wo du als femdom für ihn da sein solltest, um ihm halt zu geben,
Eventuell ihn sogar unterstützen kannst.
Das ist die andere Seite einer ds Beziehung.
Die Verantwortung des Dom, der femdom.

Denn dann besteht die Chance das eure ds Beziehung noch tiefer sein wird und du einen Sklaven hast , der noch stärker deine Dominanz wahrnimmt.
Und er die Chance hat , alles zu klären und ein Ziel hat..... Dir als sklave weiter Freude zu bereiten, wenn alles überstanden ist.

Ich kenne diese Situation sehr gut....
Wir haben sowas erst hinter uns....
Und glaub mir, meine Sub brauchte den Rückhalt von ihrem Dom (mir)
Und das ein oder andere Mal sogar eine kleine Session um Kraft zu tanken,
Sich stark genug zu fühlen, um die Probleme anzugehen und zu lösen.


Fesselnde Grüße
Der Herr von Triskele

Top bestimmt? - Ja. Aber nicht über Kinder, die nicht Tops sind.
Also, Sklave bittet um Urlaub vom Machtgefälle, weil er sich um seine Kinder kümmern muss.
Richtig so? Oder hat nicht vielleicht einfach nur ein Ehemann und Familienvater in seiner devoten Leidenschaft für eine andere Frau alles andere sträflich vernachlässigt?
Du, liebe @TE, bist nicht die Top, die etwas bestimmen darf. Du bist die Nr. 3, nach Ehefrau und Kindern. Er hat Dich nicht "um Urlaub gebeten", sondern "Du, Schatz, wir müssen Pause machen. Zu Hause brennt der Baum, aber du kannst ja derweil mit anderen ..."
Willkommen in der Realität.

Was für eine Frage, ob Du ihn beurlauben kannst...
Die Frage, die Du Dir (und auch ihm) stellen solltest, ist, ob und wie Du ihm bei der Lösung seiner Probleme helfen kannst.

So ein Machtspielchen ist doch immer etwas, was auf Beidseitigkeit beruht, nicht nur auf Nehmen, sondern auch auf Geben...

River Song

Für mich ist das ein 24/7, das genau so dann auch funktionieren kann.

Ich bin ohnehin dafür, dass es bei 24/7 D/s "Augenhöheoasen" geben muss. In denen sich beide auf Augenhöhe unterhalten und reflektieren und -ja, auch das- auch mal streiten können, ohne dass Top in diesen Phasen das letzte Wort haben muss.

Es muss aber eben der Sache dienen. Also, beide voranbringen.

Genauso sehe ich es bei dieser Bitte um Urlaub auch. Ist die Bitte gut begründet, dann weißt du ja selbst, inwiefern es euch voranbringt.
In diesem Fall würde ich sagen: Eine Menge. Denn wenn er den Kopf nicht frei hat und echt eine Menge Ärger an der Backe, dann schadet das auf Dauer, vermutlich auch sehr schnell, auch eurer Beziehung.

Ich würde es an deiner Stelle erlauben.
Wobei es ohnehin nur ein symbolisches "Erlauben" ist: Er hat ja keine Wahl. Er muss sich den Sorgerechtsstreitigkeiten so oder so stellen. Und, wie weiter oben schon mehrfach erwähnt wurde: Wenn es um die eigenen Kinder geht, endet genau hier der Einfluss des/der Dom. Grundsätzlich.
Es ist deswegen eine gute Lösung von ihm, dich darum zu bitten. Damit zeigt er dir, dass er generell euer 24/7 sehr wichtig ist und er nicht vor hat, die Verbindung zwischen euch lösen zu wollen, sondern ganz im Gegenteil dich als seine Chefin weiterhin ansieht, die alleine die Macht hat, ihm Urlaub zu gewähren.

Ist eine hübsche Idee, solche Dinge zu lösen. Merke ich mir

Last, but not least: Ihm nun als evtl. gute Freundin in dieser harten Zeit zur Seite zu stehen, steht dann ja auch noch zur Debatte. Ganz ohne Machtgefälle, irgendwo aber auch doch, denn: Es zeigt ihm, dass du auch ohne S/M und D/s auf ihn aufpasst. Du deiner Verantwortung, über ihn zu wachen, selbst dann bewusst bist und sie wahr nimmst.

Wenn er dir indes sagt, dass ihm das nicht hilft, dann freilich nicht.
Dann stellt sich aber auch die Frage, ob du nicht für seinen "Urlaub", der sehr lange dauern kann (Monate, Jahre ...) nicht tatsächlich jemand anderen in die Pflicht nimmst. Du hast schließlich auch Bedürfnisse. Was er ja offenkundig auch weiß und die ihm ebenfalls wichtig sind, weswegen er es dir ja von sich aus anbot, dich nach jemand anderem umzusehen.
Klingt für mich alles sehr erwachsen.

und immer noch besser als wenn der Ehemann mir in einer sms schreibt, dass er für seine Frau einen neuen Herrn gefunden habe und meine Dienste nicht mehr benötigt würden.

Oft hat man doch gar keine Chance, wird gar nicht erst gefragt sondern mit vollendeten Tatsachen konfrontiert.

Fair ist, wenn man so viel Augenhöhe in der Beziehung hat, dass man darüber ohne "Ja, darf der das?" reden kann.

Wenn Familien Angelegenheiten zu Klären sind kann der Urlaub ohne weiteres genehmgt werden. Auserdem bist du seine Herrin und keiner hat euch rein zu reden. Aber bedenke ein Sklaver der mit dem Kopf nicht bei der Sache ist, weil er sich gedanken um die Famielie macht, Kann seine aufgeben nicht zufriedenstellend erledigen. Da ist der knatsch schon Vorprogramiert. Deine Entscheidung ob du das haben must. Außerdem.... Was spricht denn gegen eine Urlaubsvertretung

Einen Sub zu "haben", ob als feste D/s-Beziehung oder auch nur für eine Session, bedeutet für mich in erster Linie Verantwortung und erst an zweiter Stelle Macht.
Wie soll ich jemanden an seine Grenzen führen, der so unter Druck steht? Und wie soll er mit dem Druck von außen zurecht kommen, wenn Du noch Anforderungen an ihn stellst?

Ich habe erst gestern eine lange und aufwändig geplante öffentliche Vorführung meines Subs abgesagt, weil bei ihm ganz unerwartet etwas in der Familie vorgefallen ist, das ihn völlig aus der Bahn geworfen hat.

Ich erwarte, dass ein Sub mir sagt wie es um ihn auch außerhalb unserer Spielbeziehung steht.
Und er kann mit Recht erwarten, dass ich ihn als Mensch und sein Leben außerhalb dieser Spielbeziehung respektiere und Verantwortung für die Ausgestaltung und Intensität unseres gemeinsamen BDSM übernehme.

Urlaub vom Machtgefaelle heißer nicht Aufgabe von Fürsorge und Freundschaft.
Im Gegenteil. Hier bewährt sich das erarbeitete gegenseitige Vertrauen.
Ein forsches "du schaffst das" geht auch außerhalb von Ds.

Allerdings gibt es Sachen, die muss ein Mensch für sich selber regeln. Da halte ich mich raus. Ich kann ermutigen, zuhören, da sein.
Aber bitte ohne Gefälle. Das dient nämlich auch meinem Wohlbefinden und nicht als Problemlöser.

Kann mich den anderen Stimmen nur anschließen. Hier geht es um Kinder - da sollte sich die Frage gar nicht stellen. Generell sollte er (meiner Ansicht nach) die Möglichkeit haben, sich IMMER um seine Kinder kümmern zu können, nicht nur während des "Urlaubs". Das sollte beides unter einen Hut zu bringen sein.

Da hat es denn mal mit D/s kein Ende, aber eine Unterbrechung ist selbstverständlich.

Vertrackter sind meiner Meinung Bäumchen-wechsel-dich-Spielchen, heute gnadenlose Domme, morgen willige Sub, heute hoher Herr, morgen Stiefellecker. Switcherei höhlt den dramaturgischen Bogen aus, bei mir jedenfalls. Entweder oder, nicht beides.

Was hier aber nicht das Thema ist