Vieles ist hier schon geschrieben worden, ich versuche mal meine Sicht (m) zu schreiben:
Das Thema Prostitution ist vielschichtig.
- Das Ansehen der in diesem Bereich Tätigen ist niedrig
- Tätige haben schlechte "Arbeitsbedingungen"
- Obwohl es als Beruf angesehen wird (Steuern), sind nicht die gleichen Schutzmöglichkeiten gegeben (Berufsunfähigkeit etc.)
- Diese Dinge führen dazu, dass es leicht ist, Kriminalität in dem Bereich fest zu zementieren
Dies war nicht immer so, in bestimmten Kulturen waren die Liebes-DienerInnen* sehr hoch angesehen, oder im alten Griechenland gibt es Hinweise darauf dass die jungen Männer (Lustknaben) durch ihre Tätigkeit oft im Kreis der Ratgeber der Polis mit dabei waren.
Also genau umgekehrt wie heute.
Heute spielt die Moral trotz allem eine sehr hohe Rolle und durch das Ansehen hat die Tätigkeit auch eine hohe Beeinflussung.
Es gab lange Diskussionen ob es nicht ähnlich ist, wenn ein Familienvater arbeitet und die Frau den Haushalt führt.
Oder wenn eine Frau arbeitet und dadurch der Mann seine Ausbildung finanziert bekommt.
Letztendlich in einer Gesellschaft schwierig zu beurteilen, in der Beziehungen nicht mehr lange halten und das Thema Alleinerziehende (egal ob männlich oder weiblich) erschreckend schlecht abgesichert ist.
Es wurde schon viel geschrieben dass es immer eine Anzahl Menschen gibt, die nicht ohne weiteres selbst in der Lage sind, sich einen Partner oder eine Partnerin für den Liebesdienst zu suchen oder zu finden.
Hier spielen die LiebesdienerInnen* eine wichtige Rolle, da der Status "jungfrau" ziemlich schnell zur Abwertung der Personen führt.
Eine 40 Jahre alte Person, die es noch nie gemacht hat, wird doch belächelt und je nach Persönlichkeit hat dies eine Menge Auswirkungen, von Mobbing über alles mögliche.
Ich finde die Kehrseite einfach schlimm, also die Zwangsprostitution. Die Vergewaltigungen bei kriegerischen Auseinandersetzungen, die oft ganz schnell verdrängt wurden, wo das Thema Prostitution dazu führt, die "Besiegten" noch weiter zu demütigen.
Solange solche Dinge noch an der Tagesordnung sind, ist der Liebesdienst ein hoch gefährlicher Beruf oder eine hoch gefährliche Tätigkeit, weil den darin Tätigen nicht in der gleichen Weise geholfen wird, wie allen anderen aus der Gesellschaft.