Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
LYS NOIR
720 Mitglieder
zur Gruppe
Mansharing
1321 Mitglieder
zum Thema
"Häusliche Prostitution"234
über häusliche Gewalt wird immer wieder in den Medien und der…
zum Thema
Ist Prostitution gut oder schlecht?448
Sophie Andresky hat sich einmal des Themas Prostitution angenommen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ist Prostitution Teil der modernen Gesellschaft?

Jemand der sich Sex kauft, der sich den Körper eines anderen Menschen kauft.
Der Sex als Dienstleistung betrachtet - der die zwischenmenschliche Zweisamkeit zu einer kapitalistischen Komponente macht, derjenige wird niemals RESPEKT vor der anderen Person haben.

das ist deine Sicht, die ich dir nicht nehmen kann! Doch alle Menschen über einen zu Kamm scheren, ob Mann oder Frau (es gibt auch käufliche Männer) halte ich nicht für gerecht. Natürlich gibt es Menschen die naserümpfend reagieren, speziell in den Berufen, die nicht so gerne ausgeführt werden. Es sind aber nicht alle gleich denkend und gleich handelnd.

Das ist ein dreckiges, entwürdigendes Gewerbe, das auch nahezu allen menschlichen Ebenen eine Bankrotterklärung darstellt.

Das ist leider eben das Denken von Dir und manchen Anderen, es ist nicht dreckig oder entwürdigend, wenn eine Frau oder Mann ihren Körper freiwillig verkauft!
******eep Mann
902 Beiträge
vielschichtiges Problem..
viele sagen :

wenn man seinen körper verkauft setzt man sich selbst herab und entwürdigt sich.
Ich sehe das genau anders herum, denn - die entwürdigung und herabsetzung erfolg immer durch andere,als durch einen selbst.

Daher sind nicht die Prostituierten das Problem, sondern der Umgang der Menschen mit ihnen.

Wer das freiwillig macht und evtl. sogar noch Spaß daran findet, leistet einen Dienst an anderen - ebenso wie eine Altenpflegerin und ähnliche Dienstleister.
Auch da gibt es Menschen, die Ihren Beruf gerne ausüben und dankbare Kundschaft.

Das Problem ergibt sich immer aus den Moralaposteln die tags gegen Prostitution wettern und sich des nachts von der Domse ordentlich ran nehmen lassen - ich hasse diese Doppelmoral *sorry*
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
Ich sehe es nicht, dass hier die Prostitution an sich schlecht gemacht wird oder die Prostituierte verachtet, jedenfalls nicht überwiegend. Im Gegenteil - die JOY Community hat ja nichts gegen alle möglichen Spielarten des Sex.

Aber worüber man sich Gedanken macht, sind die "dunklen Seiten" wie Zwangsprostitution, Gewalt im Gewerbe, Kriminalität, Ausbeutung, Drogen etc.

Und die Frage, ob solch eine Tätigkeit wirklich ohne seelische Spuren an einer Frau vorüber geht. Männer sehen das nicht so, aber ich würde das nicht so einfach leugnen. Sicher fühlen nicht alle Frauen wie ich, aber Berichte, die ich lese, TV Berichte (selbst die, die positiv berichten) und solche Sachen bringen mich zu dem Eindruck, dass die Mehrheit eher unglücklich mit der Tätigkeit ist, um es mal so auszudrücken.

Aber Menschen sind eben verschieden.

https://www.joyclub.de/my/4053495.amical.html - ich sehe es auch so, dass nicht jeder Freier ein menschenverachtender Mann ist. Aber die Idee, dass man jemanden "mieten" kann, wenn man gerade Bock auf Sex hat, hat etwas Frauenverachtendes - also, Frauenverachter werden eher zu einer Hure gehen als zu einer emanzipierten Frau, die sie zurückweisen kann.

Und das mit der Freiwilligkeit - auch jenseits von Zwangsprostitution: wie viel Wahl habe ich denn, wenn mein Lebensunterhalt davon abhängt ?

Aber Menschen sind verschieden und auch Prostituierte und ihre Lebensbedingungen sind das. Und die Art, wie sie damit umgehen, auch.
Warum funktioniert Prostitution den überhaupt?
Wahrscheinlich deshalb, weil der Mann bei einer Prostituierten den Sex erhalten kann, den er zu Hause nicht bekommt!Entweder weil er keine Eier hat, dies mit seiner liebste zu diskutieren oder er es nicht schafft, den langen Pfad der Geduld zu beschreiten, bis sie sich vielleicht auch diesen Wunsch des Mannes öffnen kann.Der kann natürlich sehr steinig sein...Aber es weilen ja auch die Ladies unter uns, die nach der Heirat schreien: "Nie wieder die Diät!" und die sich nur noch verführisch-erotisch kleiden, wenn sie mit den Mädels unterwegs sind oder sich zur Party aufhübschen.Es ist doch eher Tagesordnung, dass sich die Lady doch eher sportlich präsentiert und die Nase rümpft,wenn der Herr doch den heimlichen Blick auf den Minirock nebst Pumps bevorzugt, als sich den hauseigenen Blick auf FlipFlops oder Edel-Birkis antut.Ja, dies sind Erscheinungsformen der ruchlosen Damenwelt, die eine Hure wohl als geschäftsförderlich ansehen müsste!Ach ja, jetzt kommt wahrscheinlich der Feminismus auf's Tablett, aber wir Kerle Lieben nunmal den Anblick und sieht zum großen Teilen Augenmenschen, die eine heiße Verpackung wünschen. Wenn der verheiratete Mann in der Lage wäre, seine Wünsche zu konkretisieren und das Eheweib nicht gleich mit Liebesentzug droht, wenn der Wunsch des Mannes umgesetzt würde, wäre die Prostitution nicht seit Jahrtausenden so erfolgreich. Aber natürlich gibt es auch noch den Single, der sein Grundbedürfnis nach Sexualität so legal ausleben kann.Ein Dank an die Damen, die FREIWILLIG den Weg der Hure wählen...bitte jetzt keine Hinweise, dass das das mit freiwillig ja nicht stimmt...mir sind natürlich die Umstände der Zwangsprostitution bekannt, die von mir nicht gemeint sind bzw. nicht einbezogen wurde
*********ricks Frau
915 Beiträge
Wenn ich mich negativ über Prostitution äußerere, dann meine ich damit nicht die Huren. Ich habe einen Heidenrespekt vor diesen Frauen und ich teile auch nicht diese Doppelmoral, die hier auch schon kam ala: Ich habe nichts gegen Huren, würde aber mit so einer privat nichts anfangen wollen.
Was ich verachte sind die Freier, die Zuhälter, die Bordellbesitzer...
*********kend Paar
14.124 Beiträge
Lol Pikant
you made my day!
Natürlich sind wieder nur die Frauen schuld daran, dass der Ehemann nicht 24 Stunden am Tag eine aufgestylte Gattin hat.
Und es sind beileibe nicht nur die Damen sondern auch ein Großteil der Männer, die sich nach der Heirat gehen lassen.

gleichdenkend (w)
ich teile auch nicht diese Doppelmoral, die hier auch schon kam ala: Ich habe nichts gegen Huren, würde aber mit so einer privat nichts anfangen wollen.

Und wo genau soll da eine Doppelmoral verborgen sein?
Da es ja mich anspricht wüsste ich da gerne eine Antwort drauf.

Um das vllt. mal zu konkretisieren, da die Diskussion hier teilweise doch sehr abgleitet und mMn in die falsche Richtung läuft (den Bock zum Gärtner machen):
Ich mag viele Menschen, nicht mit allen fange ich was an. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Seien diese optischer Natur oder eben aufgrund eines gewissen Lebensstils der nicht mit meinem vereinbar ist.
Und so machen das ALLE Menschen. Daran ist nichts doppelmoralisches.
Ich (!) könnte niemals mit einer Frau zusammen sein, die ihren Körper verkauft. Das stößt mich auf emotionaler und körperlicher Ebene ab. So wie mich andere Dinge eben auch abstoßen und daher ein Ausschlußkriterium sind (Swinger etc.pp).
Also bitte unterlasse solche Unterstellungen! Denn ein jede/r Mensch tut das. Du, ich und alle anderen auch!
****rBB Mann
1.921 Beiträge
*******hoff:
Was ich verachte sind die Freier, die Zuhälter, die Bordellbesitzer...

Dann musst Du aber viele Männer verachten.
*********ricks Frau
915 Beiträge
Danke Gleichdenkend. Du hast mir eine Menge Tipperei erspart.
Es wird massig Frauen geben, die Job, Haushalt, Einkaufen, Kinder...nicht unbedingt im Mini und Heels machen wollen, die treiben Vati geradezu ins Bordell. Wen wunderts?
Man kann den Spieß also auch umdrehen. Alltag und Realität müssen für manchen echt hart sein. Auch eine sexuelle Beziehung ist Arbeit, und die Faultierchen unter uns "lassen dann halt arbeiten" statt sich beim Partner Mühe zu geben. Klar, dass manche Frau dann dicht macht
*********ricks Frau
915 Beiträge
Tiger
Ja, das tue ich. *g*
Trotzdem habe ich (bislang) den Glauben an die Männer nicht verloren, obwohl ich mittlerweile guten Grund dazu hätte *zwinker*
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
https://www.joyclub.de/my/4227749.pikant2016.html - weil Frauen sich "gehen lassen" , nicht mehr ständig in High Heels und Mini gehen, einen Alltag mit Arbeit und Stress haben, deshalb müssen die armen Männer sich Frauen suchen, die ihnen das bieten und deshalb "funktioniert" Prostitution....

*gruebel*

Genau das meine ich: eine Frau mieten, die so "tickt", wie ich es will. Da steckt ein Frauenbild dahinter, das ich für wenig zeitgemäß halte. Anstatt sich mit jemandem auseinander zu setzen, mache ich mir die Frau, wie sie mir gefällt.

*fiesgrins*
Ja, ja die Moral...
...wo beginnt sie, wo endet sie.Wenn der (katholische) Pastor, wahrscheinlich reicht da schon die Nachbarschaft oder auch Familie, wüsste, dass sich so sich manches seiner Schäfchen auf einem Erotikportal rumtreibt, da würde bestimmt auch Abneigung oder Ablehnung ausgesprochen.Aber die Nase rümpfen, weil jemand Hure ist oder als Freier, den Service der Dame in Anspruch nimmt, halte ich für antiquiert...
********raum Paar
11.505 Beiträge
Jetzt sind wir aber in einem ganz anderen Bereich ...

an der Stelle glaube ich auch nicht, das da die Prostitution aktuell die Lösung ist.

Wenn Mann sich gehen läßt, dann haben die Frauen auch irgendwann keine Lust mehr ...
gehen sie deshalb dann zu Lustknaben oder Callboys?

Doch nicht automatisch

Und Mäner, die zu Hause nur noch die Birkenstockladys haben, die weder Schminke noch Dessous kennen, gehen die automatisch auf den Straßenstrich oder in den Puff?

Doch auch nicht automatisch

Das was automatisch geschieht, ist der Frust, der kommt und dann oft die Trennung und all die Dinge.
*********ricks Frau
915 Beiträge
Doc
Danke für die Erläuterung.
Gut, auf Dich passte meine Einlassung vielleicht nicht wirklich. Es ging für mich eher in die Richtung der Herren, die immer sagen: Prostitution ist doch nichts schlimmes, ist was völlig Normales, aber meine Frau dürfte nie anschaffen, dann würde ich mich trennen. Diese Doppelmoral meine ich.
*********kend Paar
14.124 Beiträge
@Schwarzhoff
Oder solche die glücklich wären wenn sich ihre 18-jährige Tochter für die steile Karriere als Hure entscheiden würde.

gleichdenkend (w)
*********ricks Frau
915 Beiträge
Ja. Vor allem merken die es noch nicht mal. Grün wählen, und Suv fahren *zwinker*
*********kend Paar
14.124 Beiträge
Man beruhigt sein Gewissen indem man sich immer wieder sagt: Es gibt ja Frauen, die machen das freiwillig und gerne.
Ich denke es gibt die, aber diese Frauen arbeiten gewiss nicht auf der Straße oder in einem Flatratebordell. Sondern sie haben ihre eigenen Räumlichkeiten und einen Stammkundenstamm, der ihnen immer wieder beweist, dass sie zu ihr als Persönlichkeit kommt und nicht zu einer Dienstleisterin mit 3 Löchern.

gleichdenkend (w)
****50 Frau
9.302 Beiträge
Prostitution ist eines der ältesten Gewerbe der Welt!!
Und ich habe Achtung vor der Arbeit der Prostituierten *hutab* *knicks* . Ich kann mich gedanklich gut in ihre Lage versetzen: Im Prinzip müssen sie für JEDEN Mann die bezahlte Leistung erbringen...... Für mich ist das allein schon harte Arbeit ( Ich als Swingerin kann mir aussuchen mit wem ich Sex habe ). Diese Frauen ( wenn sie es hauptberuflich betreiben) nicht.
Wie viele Ehen würden außerdem in die Brüche gehen, wenn es im Eheleben sexuelle Probleme gibt und all diese Männer sich eine Freundin / Geliebte nehmen würden.
Es ist für mich ein Job wie jeder andere, nur dass nicht jede(r) in der Lage ist, ihn auch auszuführen.
Wenn ich mich negativ über Prostitution äußerere, dann meine ich damit nicht die Huren. Ich habe einen Heidenrespekt vor diesen Frauen und ich teile auch nicht diese Doppelmoral, die hier auch schon kam ala: Ich habe nichts gegen Huren, würde aber mit so einer privat nichts anfangen wollen.
Was ich verachte sind die Freier, die Zuhälter, die Bordellbesitzer...

Man beruhigt sein Gewissen indem man sich immer wieder sagt: Es gibt ja Frauen, die machen das freiwillig und gerne.
Ich denke es gibt die, aber diese Frauen arbeiten gewiss nicht auf der Straße oder in einem Flatratebordell. Sondern sie haben ihre eigenen Räumlichkeiten und einen Stammkundenstamm, der ihnen immer wieder beweist, dass sie zu ihr als Persönlichkeit kommt und nicht zu einer Dienstleisterin mit 3 Löchern.

Dankeschön!!!

Genauso ist es! Verachtenswert sind nicht die Ausführenden.
Wäre Gewalt Drogenmissbrauch und Zwang im Gewerbe eine Ausnahme dann hätte ich auch damit kein Problem. Es ist aber nun mal keine Ausnahme.

Jetzt kann man sich noch darüber streiten auf welche Art man diese dunkle Seite eindämmt aber so wie Deutschland es versucht hat hat es offensichtlich bisher noch nicht funktioniert.


"Ohne Prostitution gäbe es mehr Vergewaltigung."

Damit wird dem Mann an sich ein nicht kontrollierbarer Sexualdrang unterstellt. Damit wird dem Mann jegliches Gefühl für richtig und falsch abgsprochen und ihm unterstellt seinen Verstand nicht einsetzen zu können.
Sorry. Erwachsene KÖNNEN sich kontrollieren - sie müssen es nur wollen. Können sie es nicht ist es behandlungsbedürftig.
Es mag frustrieren und traurig machen wenn man keinen Sexualpartner findet. Es macht einen aber nicht zum Triebtäter!!!
Vergewaltigung hat in den meisten Fällen gar nichts mit sexueller Befriedigung zu tun.

Prostituierte (w/m) tun niemanden etwas aber der Ist-Zustand der Prostitution allein hier Deutschland - weltweit erst Recht - ist das was widerwärtig ist.
...
...wie siehts denn eigentlich mit den Ladies der legalen Porno-Industrie aus? Genießen diese Euren gleichen Stellenwert in der Gesellschaft oder ist auch der Anschauer bemitleidenswert?!
...
Ist schwierig zu sagen - bei den pornodrehs geht es schon anständiger zur Sache und bemitleidenswert ist das nicht finde ich - eher traurig. Aber auch das ist Ansichtssache. Zum Thema: ich hoffe das der teil der freier die so sind einfach mal einen kleineren Teil ausmachen.
*******na57 Frau
22.286 Beiträge
JOY-Angels 
Beim Pornodreh werden beide bezahlt und müssen tun, was der Regisseur will.

Was die Freier angeht ... ich habe vor ein paar Jahren mal eine Doku über einen Polizisten in einer Stadt in Süddeutschland gesehen, der sich besonders für die Zwangs-Prostituierten seiner Stadt engagierte. Der meinte : "Den netten Freier gibt es nicht." Es gibt auch von Seiten der Freier Gewalt und Diebstahl und vor allem Missachtung der Person, mit der sie es zu tun haben. Und laut dem, was ich so lese, sind sie die Mehrheit. Selbst, wenn die meisten nichts Schlimmes tun, sie gehen dennoch davon aus, dass diese Frau für sie das zu tun hat, was sie wollen . Das ist generell ein anderes Verhältnis als zwischen zwei Menschen sonst.
Amical - ich sehe es auch so, dass nicht jeder Freier ein menschenverachtender Mann ist. Aber die Idee, dass man jemanden "mieten" kann, wenn man gerade Bock auf Sex hat, hat etwas Frauenverachtendes - also, Frauenverachter werden eher zu einer Hure gehen als zu einer emanzipierten Frau, die sie zurückweisen kann.

Eine ernst gemeinte Frage: Sind Prostituierte keine empanzipierte Frauen? Ich denke mal, viel mehr als ich es bin!
Sie verkaufen ihren Körper für Geld, weil sich sehr wahrscheinlich dadurch mehr verdienen läßt, als zum Beispiel täglich 8 Stunden an einer Supermarktkasse zu sitzen.
Ich habe mit einer ehemaligen Prostituierten stundenlange Gespräche geführt, für sie war das ein Job wie jeder andere auch. Nur mit Kondom, mit guten und weniger Guten Erfahrungen von der Männerwelt. Das findet man aber in jedem Job, sexuelle Angriffe, Beleidigungen, Mobbing, Herabsetzungen e.c.

Ich möchte diese Arbeit einer Prostituierten auch nicht ausführen, aber der einer Flugbegleiterin auch nicht.
...
Es kann auch noch weiter (provokant)gesponnen werden: Die SM oder BDSM treibende Lady unterwirft sich auch den Neigungen des Mannes .... Wie ist das zu bewerten
*****y_b Mann
581 Beiträge
@*******gles
Die da wären? Weniger Vergewaltigungen - das man aus einer "Studie" von Rhode Island (1 Million Einwohner) ableitet? Während es anderswo eben nicht so ist?!

Ich mache es mal ganz einfach:
1. Wir haben hier einen Bundesstaat (1 Million ist übrigens für eine Erhebung eine verdammt große Stichprobe).
2. In diesem Bundesstaat ist Prostitution illegal (wie sonst fast überall auch in den Staaten).
3. Dann wird ein Gesetz durchgebracht, das nicht etwa explizit Prostitution legalisiert, wo aber die Bedingungen für Gewerbetreibende so ändert, dass ein Schlupfloch entsteht, das Prostitution faktisch ermöglicht hat.
4. Die Vergewaltigungsraten in dem Staat gehen nach einer stetigen Aufwärtsentwicklung merklich zurück, während sie in der Kontrollgruppe (den anderen beobachteten Staaten) steigen.
5. Das Schlupfloch wird von der Politik entdeckt und schließlich geschlossen.
6. Die Vergewaltigungsraten steigen wieder.

Das ist die Faktenlage. Und wenn du mich fragst - hier hat man (unbeabsichtigt) die Variable "reale Verfügbarkeit von Paysex" wohl so gut isoliert geändert, wie es unter natürlichen Bedingungen menschenmöglich war - und das Resultat war in der Tat ein beobachtbarer Rückgang von Vergewaltigungen. Daran gibt es nix zu deuteln.
Es war kein vollständiger Rückgang (nicht mal annähernd), aber doch signifikant genug, dass die Interpretation naheliegt, dass ein nicht unerheblicher Teil von Sexualstraftaten auf die mangelnde anderweitige Verfügbarkeit von Sex zurückzuführen ist. Das kann man gut finden oder auch nicht, aber es ist nun mal so.

Hingegen könnte ich - nach in etwa derselben Logik wie "Nevada hat mehr Vergewaltigungen, weil dort Prostitution legal ist" - auch behaupten, dass die Vergewaltigungsraten in sozial benachteiligten Gegenden in Europa auf das permissive Verhältnis der Mehrheitsgesellschaft zu außerehelichem Sex zurückzuführen sind. Dass dahinter allerdings (wie in Nevada) ein ganzer Rattenschwanz an sozialen Dynamiken steckt, die dieses Phänomen befördern (u.a. diejenige, dass die Täter hier aus Communities kommen, bei denen eben eine ganz andere Mentalität zu diesem Thema vorherrscht), würde durch solch eine Behauptung allerdings komplett außen vor gelassen.

Nebenbei gesagt: Sexuelle Gewalt wird bspw. auch in Saudi-Arabien gang und gäbe sein und dürfte sich wahrscheinlich mit Thailand nicht allzuviel geben, legale Prostitution wirst du da trotzdem vergeblich suchen. Natürlich kann man jetzt dagegen argumentieren, dass diese dafür verantwortliche Mentalität in Saudi-Arabien sowieso so schon der Ist-Zustand ist, aber es dokumentiert trotzdem, wie kurzsichtig und unhaltbar die Behauptung einer Kausalität von "Legalität/Akzeptanz von Prostitution" und "sexueller Gewalt" ist.

Nochmal: Die wenigsten Vergewaltigungen finden deshalb statt, weil die Täter sonst nicht an Sex kommen! Das hat überhaupt nichts mit einer Ideologie zu tun, es sind schlichtweg die Fakten.

Ääähm... doch? Die Behauptung, dass Vergewaltigung keine Frage der Verfügbarkeit von Sex, sondern eine Machtfrage ist, ist eine feministische Prämisse. Und auf die wird im Diskurs von dieser Seite dann die komplette eigene Argumentation begründet, ohne allerdings die Prämisse als solche zur Diskussion stellen zu lassen. Und das ist angesichts ihrer fragwürdigen Natur andere als wissenschaftlich - nur sollte, wer sich auf Daten und Fakten beruft, nicht dieses Cherrypicking betreiben.

Aber scheinbar halt auch kein Gegner *zwinker*

Ich bin in erster Linie mal ein Gegner dieser intellektuell unaufrichtigen Argumentation der Prostitutionsgegner in deinem Paper, bei der die Resultate im Vorfeld ganz offensichtlich im Vorfeld festgestanden haben und die dann mit ausgewählten Zahlen bestätigt wurden, anstatt eine ergebnisoffene Untersuchung durchzuführen.

Meine Meinung von Prositution ist tatsächlich nicht allzuhoch - ich gehe davon aus, dass das Ideal der superselbstbestimmten Escortdame, die auch noch Spaß an ihrem Job hat, die absolute Ausnahme ist; und diejenigen die einer Not- oder Zwangslage sind, einen erheblichen Teil wenn nicht sogar die Mehrheit ausmachen. Ebenso glaube ich kaum, dass Erfahrung in dem Business an den meisten Frauen spurlos vorrübergehen wird (da gehe ich ganz mit Katharina57 d'accord) - das alleine sind also schon gute Gründe für mich, das ganze äußerst kritisch zu betrachten.

Wenn du mir jetzt allerdings hier - und das nicht mal durch die Blume - eine Befürwortung der ganzen Geschichte unterrstellst, weil ich mich weigere, eine ideologisch begründete Behauptung mit fragwürdigem Wahrheitsgehalt widerspruchslos zu akzeptieren, ist das schon ein ziemlich starkes Stück.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.