Unsere Kultur gründet sich nur bedauerlicherweise eben nicht auf Kant...
Aber das ist ein anderes Thema...
Du hast nicht unrecht - wenn es um den MoralBEGRIFF geht...der ist aber zu trennen von der Moral an sich...
Die Sache ist:
Da JEDE Gesellschaft - und JEDE Kultur - die für "die Moral" nötigen Rahmenbegriffe wie "richtig" und "falsch", "gut" und "böse" für sich selbst willkürlich definiert - ist "die Moral" auch willkürlich...
Vor 100 Jahren sah die Moral tatsächlich erheblich anders aus...
Und Moral ändert sich im Laufe der Zeit...
War es vor 100 Jahren (ich nehme mal die USA und nicht Deutschland weil das dann eine Diskussion über die grundsätzlichen Zustände zu dieser Zeit in Deutschland vermeidet) in den Staaten entgegen jeder Moral wenn weiß und schwarz sich verbanden - so ist es das heute nicht mehr.
Also ist die Moral wandelbar.
Was gut ist.
Wenn die Moral aber wandelbar ist und sich mit einer Kultur weiter entwickelt - dann tut sie das im Rahmen der Kultur in der sie existiert und im Rahmen der Kultureigenen Definition von z.b. "richtig und falsch".
NEBEN dieser Moral gibt es aber eben auch immer eine individuelle Moral...
Obgleich ich kein Freund von Wiki bin - ist der einleitende Satz tatsächlich sehr aussagekräftig:
Moral bezeichnet zumeist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen.
Damit ist schon sehr viel gesagt - unter anderem, das es durchaus möglich ist unterschiedliche Moralvorstellungen zu haben OHNE das man dadurch gleichzeitig "schlecht" ist...
Das Problem, Dreamstory ist, dass du dich in einer Argumentativen Todeszone befindest.
Du versuchst auf biegen und brechen zu gewinnen - und das ist schlicht nicht möglich.
Es gibt hier keinen Gewinner.
Es gibt Meinungen - und je öfter du die Meinung anderer als unzureichend klassifizierst oder abwertest...desto unbeholfener wirkt deine...
*******ory:
Das ist natürlich etwas komplexer ausgedrückt - aber trifft den Kern unseres Thema sehr gut:
Wenn Du die Prostitution - mit allem, was damit heute verbunden ist - Dir selbst oder gar deiner Tochter nicht zumuten willst, dann sollte sie auch nicht anderen Menschen, Männer wie Frauen, zugemutet werden.
Klar - aber...
Wenn ich mir selbst oder meiner Tochter nicht zumuten möchte in einem Schuhgeschäft zu arbeiten...was dann?
Sollten dann alle Schuhverkäufer ihren Hut nehmen?
Für jemanden der sowas sagt:
*******ory:
Als Autor sollte man vielleicht auch mal seine Gedanken sammeln, bevor man in die Tasten greift.
finde ich es erstaunlich das du nicht selbst deinem Rat folgst...
"Tu was ich sage - nicht was ich tu!"?
Eine Aussage, die ebenso auf ALLES ANDERE Anwendung finden kann zu treffen und als "schlagendes Argument" einzubringen - ist nicht gerade sehr Diskussionsfördernd...das ist die Sache mit der Argumentativen Todeszone.
Ich kann nämlich unter anderem nicht verstehen wie du davon reden kannst das "Moral" nicht individuell sondern kulturell ist und unser Rechtssystem darauf aufbauend ist....während du gleichzeitig eine ganz andere Moral predigst als eben dieses Rechtssystem vorgibt...
Denn - DU bist gegen die Prostitution...das Rechtssystem nicht...
Also ist Moral jetzt entweder individuell genug das du diese Meinung vertreten kannst - oder du handelst nicht moralisch...
Nicht falsch verstehen...
Ich achte deine Moralvorstellung durchaus - aber sie ist NICHT die Krönung und NICHT die beste der Welt und KEIN Maßstab...es ist DEINE Moralvorstellung...nicht mehr und nicht weniger...
Prostitution gibt es.
Sie ist kein Ventil für Gewalttäter und sie damit zu rechtfertigen ist meiner Meinung nach nicht korrekt.
Aber...es gibt sie.
Für mich ist das ok.
Ich geh nicht zu einer Prostituierten - nicht, weil ich es ablehne oder so, sondern einfach weil es mir nix gibt.
Wer hin gehen will - der solls machen.
Wer nicht hin gehen will - oh...der solls lassen...
ABER:
Wer nicht zu Prostituierten geht...der ist deshalb kein besserer Mensch und mit Sicherheit nicht moralischer als jemand, der schon zu Prostituierten geht...