@DocSnuggles81
Ich greife mal einige Punkte aus deinem Beitrag auf.
Du stellst,nicht zu Unrecht, die Behauuptung auf, dass eine Vielzahl der Damen, die dieser Tätigkeit nachgehen ein "gestörtes Verhältnis" zu Sexualität haben. Das will ich auch gar nicht in Abrede stellen, weil man in Medien oder wo auch immer , davon hört, dass es so ist.
Dieses zieht sich aber auch durch andere Bereiche durch... zum Beispiel im sozialen Sektor, gerade in der Pflege oder auch im Bdsm Kontext gibt es reichlich Frauen mit Missbraucherlebnissen.
Sicherlich hast du auch Recht, dass manche Frauen, denen Gewalt oder Missbrauch widerfahren ist, Schwierigkeiten mit ihrer Sexualität haben. Aber das kann man nicht verallgemeinern. Es gibt genauso Frauen, die in der Lage waren, dies zu verarbeiten, und mit .sich und ihrer Sexualität vollkommen im Reinen sind. ( Ich gehöre dazu).
Bezüglich sexueller Aktivitäten mit Behinderten wie du es nennst. Es geht ja nicht nur um den Beischlaf, genau wie es auch bei Prostituierten der Fall ist. Wieviele Männer gehen zu diesen Damen, um ihr Leid zu klagen, jemand zum reden zu haben, Blowjob, aber kein Verkehr. Auch solche gibt es.
Ob es viele sind? Mehr als du dir vorstellen kannst. Ich arbeite in der Pflege und werde täglich auch mit sexuellen Bedürfnissen von Menschen konfrontiert. Von.... wasch mal ein bisschen schneller... über verbale Äußerungen bis hin zu versuchten Handgreiflichkeiten wie an den Hintern oder die Brust fassen.
Ich weiss aber damit umzugehen.
Sexualität beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Sie verändert sich nur im Laufe des Lebens. Sexualität ist ja nicht nur der Geschlechtsakt als solches, sondern auch Berührungen, Zuneigung. Da es in der Pflege von Menschen darum geht, jenes zu kompensieren, was der beeinträchtigte Mensch nicht mehr selbst machen kann, finde ich den Grundgedanken des Gesetzgebers dies zu ermöglichen, nicht verkehrt. Sofern es Frauen oder meinetwegen auch Männer gibt, die diese Dienstleistung anbieten wollen.
Du stellst die Behauptung auf, dass ein Mensch dabei seelisch auf der Strecke bleibt und begründest es mit Zahlen irgendwelcher Statistiken, die dies belegen. Auch damit magst du recht haben. Aber, jetzt kommt das aber.
Dann dürfte es keine Palliativversorgung mehr geben, gerade die Sterbebegleitung von Kindern ist mit einer enormen psychischen Belastung verbunden. Es dürfte keine Soldaten mehr geben, die in Kriegsgebiete entsandt werden. Es dürfte keine Pflege in der Gerontopsychatrie geben....usw. Denn auch hier gibt es Statisken, wieviele Menschen an diesem Job zerbrechen. Im Burnout enden, Depressionen erleiden, Borderline Störung und so weiter. Man bedenke nur wieviele Menschen, die gerade in sozialem Sektor arbeiten aufgrund der enormen psychischen Belastung der Alkoholsucht, Medikamentenabhängigkeit verfallen.
Darf es diese Berufe dann aufgrund der psychischen Belastung dann auch nicht mehr geben???
Ich bleibe dabei. Sofern der / die Prostituierte dies aus freien Stücken tut, weil er /sie das so möchte. Welche Beweggründe auch immer ihn / sie dazu bewogen haben mögen, ist das für mich in Ordnung.
Gefesselte Grüsse
sub von triskele