Nicht nur...
...die Soloherren...nein auch Paare können mal zu erschreckenden Erlebnissen beitragen. Dazu eine Anekdote, die leider auch im Nachhinein nicht wirklich belustigt.
Nun…seine schlechten Erfahrungen macht wohl jeder einmal. Wir mussten sie leider in unserem Stammswingerclub machen. Vorab: Wir werden diesen Club nach wie vor favorisieren, denn seinen Gästen schaut jeder Clubinhaber erst einmal nur vor den Kopf.
Es war Pärchentag im Club und wir waren – natürlich nur zu Kaffee und Kuchen – mit einem anderen Paar verabredet. Gemeinsam suchten wir uns nach dem Kaffee einen Raum, zogen den an der Tür befindlichen Vorhang zu und landeten auf der Matte. Eine wunderschöne Zeit folgte…bis…ja…bis dann plötzlich ein weiteres Paar dazu stieß. Nicht sanft und anfragend, sondern einfach mit aller Wucht hinein ins Geschehen. Die Stimmung war dahin… Nun shit happens – Höflichkeit und Respekt im Umgang miteinander liegt nicht jedem Swinger…nach etwas Dampf ablassen und einem Glas Sekt kehrte die Stimmung zurück und es wurde noch ein schöner Tag.
Doch nun kommt das ABER! Unkommentiert stehen lassen konnten wir das nicht und so wurde in den Kommentaren zur Veranstaltung ein kleiner Beitrag verfasst, nachdem wir uns in einem separaten Beitrag beim Team für den schönen Tag bedankt hatten.
Der Beitrag hatte folgenden Wortlau: „Ihr lieben Gäste…eines stieß mir gestern im Vergleich zu sonstigen deutlich mehr besuchten Feiern etwas unangenehm auf.
Geschlossene Tür, zugezogene Vorhänge sowie eine vorgelegte Kette bei einem Raum sind keine Einladung zu ungefragtem Mitspielen! Sie stehen eigentlich dafür, dass die Menschen, die dahinter spielen, ungestört sein wollen. Sich dann den nächstbesten Schwanz heranzuziehen und parallel die Finger in einem anderen Po zu vergraben ist ebenso wenig lustig.
Bevor man/frau auf der Matte mitmischt, einfach einmal nachhaken, ob das gewünscht ist und recht eindeutige Zeichen wie Ketten, Türen und Vorhänge akzeptieren.“
Obschon ich nach wie vor gereizt war…der Ton blieb höflich.
Die Antwort jedoch ließ mir den Kragen platzen.
Der Herr des beim Spiel unerwünschten Paares entgegnete, dass ihm die verschlossene Tür aufgefallen sei. Allerdings sei ganz ehrlich man selbst schuld, wenn man sich auf einer reinen Pärchenveranstaltung so ausgrenze und dann auch noch moniere, dass andere sich nicht daran stören würden. Man solle überlegen, wo man sich befinde. Wäre er Betreiber würde er bei einer solchen Veranstaltung derartige Ausgrenzungsmöglichkeiten demontieren. Wer in einen Swingerclub oder in ein Pornokino gehe und meine, dort die Tür hinter sich zu machen zu müssen, sei seiner Meinung nach am falschen Ort gelandet und habe zu seinem Bedauern den Sinn und Zweck eines solchen Events nicht verstanden.
Unter Zeitgenossen wie uns leide die echte Swingerszene bereits seit Jahren. Er fragte, warum Zeitgenossen wie wir nicht in ein Hotel statt in den Club gehen, behauptete, dass wir für unser Verhalten sicher genug Ausreden und pseudomäßige Argumente fänden. Darüber bräuchte man nach seiner Ansicht nicht diskutieren. Er forderte uns auf, doch bitte daheim zu bleiben oder ein Hotel aufzusuchen, statt einen Swingerclub oder ein Pornokino zu besuchen, wenn wir nicht swingen bzw. keinen erotischen Kontakt mit real aktiven Swingern wollten.
Wir wurden belehrt, dass wir höflich mit „Nein Danke“ hätten antworten können (das Nein fiel mehrfach in verschiedenen Variationen, wurde jedoch vollkommen ignoriert), anstatt eine Kette als Zutrittsverweigerung real aktiven Swingern aufzubürden. Dies seien Leute gewesen, die gerne mit uns Spaß gehabt hätten und wir hätten sie daran gehindert sich auszuleben (da fällt mir jetzt im Rückblick ein…eine Frau die nicht vergewaltigt werden will, hindert den Vergewaltiger vielleicht auch einfach gemeinerweise daran, seine Geilheit auszuleben…).
Mit einem Kommentar, wie dem, den wir verfasst hatten, hätten wir – nach seiner Meinung echte Swingerpaare (wenn Ihr ein echtes Paar wart, warum ist der Verfasser dann als Einzelmann angemeldet?) und das Betreiberpaar dumm angemacht, was für seinen Geschmack an Ignoranz gepaart mit Realitätsverlust grenze. In seinen Augen täte uns ein bisschen mehr Selbstreflektion gut tun.
Zum Abschluss wurden wir abermals aufgefordert, doch demnächst bitte keinen Club mehr zu nutzen.
Nun…ganz ehrlich? Es liegt schlicht nicht in unserer Natur willkürlich mit jedem beliebigen Menschen die Matte unsicher zu machen
Am liebsten ist uns hier, wenn wir so als „Nichtswinger“ Ironie den Club unsicher machen, wenn vorher vielleicht einige Worte im Thekenbereich oder wo auch immer gewechselt werden. Hier kann man vorab sehen, ob die Sympathie passt. Denn ganz ehrlich, auch einmaliger Sex ist deutlich schöner, leidenschaftlicher und hingebungsvoller, wenn man sich sympathisch ist. Manch einer mag prinzipiell einen solchen Druck haben – übrigens auch manche Frau – dass derlei vollkommen ignoriert wird. Aber Ihr solltet es vielleicht einmal testen.
Aber natürlich genießen wir es auch schonmal, wenn das Spiel erst auf der Matte beginnt. Hier muss aber zumindest das Aussehen passen, sowie eine gewisse Höflichkeit gewahrt werden, die wir bis dato für selbstverständlich hielten. Auch dann kann das Spiel ein wunderbar heißes werden.
In diesem Sinne, ja, wir sind wirklich echte Swinger, doch nein, willkürlich mit jedem ins Bett steigen, nur weil er oder sie gerade ihre /seine Geilheit abreagieren will, das liegt nicht in unserer Natur!
Eure LoonyDreamers!