Ich kann mir schon vorstellen, warum manche Leute durch die Vorstellung, Schmuck signalisiere Persönlichkeitseigenschaften, die ja auch das Verhalten maßgeblich mitbestimmen, irritiert sind.
Manche werden dabei richtig wütend, habe ich den Eindruck.
Vieles, für das wir uns angeblich so bewusst und rational entscheiden, völlig konsistent mit unserem Bild von uns selber, ist unbewusst vorgezeichnet.
Wie man sich in der Öffentlichkeit präsentiert, gehört dazu. Dazu gehört wiederum Kleidung und Schmuck.
Ja, es gibt Leute, denen ist das völlig egal, was sie tragen, vielen nicht.
Der erste Eindruck macht sich am Aussehen fest und der soll für viele Menschen positiv sein.
So ein Kurzschluss "Ich trage Kette, ich will ficken" ist da natürlich unzulässig.
Aber wie ist es denn z.B. mit dem schwarzen Lederhalsband um den Hals?
Auch hier werden viele sagen, nur ein modisches Accessoire, für andere signalisiert es Präferenz in bestimmten sexuellen Aktiitäten.
In der Gayszene signalisierte man sexuelle Präferenzen mit Handgelenkbändern und Tüchern in der Hosentasche.
Das gilt eben nur in bestimmten Szenen, zu manchen Zeiten und Orten.
Wenn man in einer restriktiven Umwelt lebt und nichtnormkonforme Vorlieben hat, funktionieren solche Codes, die nur die betreffende Gruppe kennt, gut.
Auch da kann man sich nicht mehr darauf verlassen, weil das durch Kitsch und Mode völlig verwaschen ist.
Noch ein Beispiel: Trage doch mal als Frau sehr kurze Haare, vorzugsweise blond.
Die Anzahl neuer weiblicher Bekannte, die sich diespäter als an Frauen interessiert zu erkennen geben, wird steigen.
Ich finde, in diesem Licht muss man das sehen.
Fusskettchen sind kein eindeutiges Signal, sondern im Gegenteil in der Bedeutung sehr diffus, aber sie sind ein Signal.