"Ich brauche immer Sex" - Gibt es Nymphomanie wirklich?

Eine Bekannte leidet unter Hypersexualität. Und leiden meine ich ernst. Sie ist in therapeutischer Behandlung, schaltet an 4 Tagen die Woche dieses Verlangen mit Medikamenten ab, um überhaupt irgendwie arbeitsfähig zu sein. Sie kann 5-6 Höhepunkte nacheinander haben ohne auch nur annähernd das Gefühl der Befriedigung zu spüren.. nein..das wünsche ich keinem.

Tut mir leid, im Detail weiss ich das nicht, aber was er mir gesagt hat war, dass er nur noch trockene orgasmen hatte und wenn in den Hoden trockene Wüste herrscht, wird Hoden und Schwanz überanstrengt, was schmerzen mit sich zieht, auch eine Dauererektion fängt irgendwann an zu schmerzen.

Wie gesagt mal einen Tag in voller extase zu verbringen wäre ok, könnte ich mir vorstellen aber jeden Tag aufs neue, da bin ich raus.

Hallo
Also ich finde sex sehr schön muss aber sagen das ich nicht einmal ansatzweise den sex bekomme den ich mir vorstelle. Ich möchte eigentlich auch täglich sex und auch mehrfach.

Und du leidest unter deinem Wollen? Oder worin liegt dein Leiden?

Oder wolltest du schon immer eine psychische Beeinträchtigung haben.

Es gibt Menschen hier die leiden unter diesem Zustand weil sie ihr Leben deswegen kaum noch auf die Reihe bekommen. Ich wusste nicht das du das für erstrebenswert hältst.

Ja natürlich gibt es Nymphomaninen!
Ich bin selbst etwas nymphoman veranlagt.
Allerdings kann es Fluch und Segen gleichermassen sein.

Ich bin auch der Meinung, dass Nymphomanie existiert. Natürlich nicht die Norm, aber trotzdem vorhanden.

In meiner Jugend war ich selbst dauerspitz und hatte sehr viel Sex und es hat nie gereicht. Ich war deswegen ständig schlecht gelaunt, konnte nicht einen klaren bzw. normalen Gedanken fassen und es war einfach sehr anstrengend. Im nachhinein lagen andere Sachen darin begründet und mittlerweile habe ich ein normales Sexleben, was die Frequenz und Befriedigung angeht.

Dennoch gibt es Menschen, die sind nymphoman und bleiben es auch. Bei Domian hat damals mal ein Herr angerufen, der es selbst als Qual beschrieben hat. In der Mittagspause ging er in Klamottenläden und verteilte namenlose Visitenkarte in Frauenmäntel und -hosen. Es stand wohl nur eine Nummer darauf und viele Frauen haben wohl auch aus Neugier angerufen. So entstanden bei ihm die Sexdates. Eine Beziehung hielt allerdings auch nicht und er war deswegen auch mehrmals in Therapie. Nach der sexlosen Therapiezeit war alles für eine kurze Zeit ok. Hat er wieder angefangen, kamen die alten Trieben wieder durch. Er wollte das so nicht mehr und hat sich nach einem normalen Sexleben gesehnt, weil er auch Frau und Familie haben wollte.

Ich glaube schon, dass die Geschichte real war, denn er hat das sehr ausführlich beschrieben und auch klar gezeigt, dass das nicht so lustig oder toll ist, wie das klingt, sondern mehr Fluch als Segen ist.

Ich denke, man sollte sich auch bewusst machen, dass Nymphomanie in der Regel nicht einfach bedeutet "Will ständig Sex", sondern eher "Will ständig Sex, empfindet aber keine Befriedigung dabei".

Der feuchte Traum von einer Nymphomanin platzt sehr schnell, wenn Mann erstmal bewusst wird, dass Sie nie wirklich zufrieden ist, es ihr dauerhaft keinen Spaß macht und das Ausbleiben der Befriedigung zu Frust bis hin zu Aggression auf ihrer Seite und zu Minderwertigkeitskomplexen bei ihm führen kann.

Kenne ich - so eine Frau möchte ich nie wieder in meiner Nähe wissen.

Hallo Hot-or-not

merkt ihr eigentlich, dass ihr auf alte Beiträge, die seit einem Jahr im Archiv liegen, antwortet?

Ich habe mal eine Nymphomanin kennengelernt,

auch bei ihr war das Problem groß, dass die Befriedigung mit nur einem Partner auf Dauer unbefriedigend war und es ihre Veranlagung war, trotz Beziehung und Hausfreund weiter zu suchen und letztlich sie letztlich dann doch unbefriedigt war.

Einer/Eine muss ja wieder mal einen Anfang machen.

Ich glaube nicht, dass die Nymphomanin die Traumvorstellung vieler Männer ist.

Mein Verdacht ist ein anderer:
Gewünscht ist eine Partnerin, die das gleiche Sexbedürfnis hat wie man selbst und zwar auch zur gleichen Zeit.

Denn eine Partnerin auf Augenhöhe, die ständig Lust hat, also wahrscheinlich mehr als man selbst, wird entweder von einem selbst nicht befriedigt werden können und Mann/Frau braucht Hilfe oder sich mit zu wenig Sex zufrieden geben müssen.

Jedenfalls habe ich noch nicht von einem Mann gehört: "Hey ich hätte gerne eine Frau, die ständig Sex will, also auch, wenn ich schon fertig bin, gerade Stress habe oder gern mal einen Film sehen würde."

Dazu kommen natürlich noch die Männer, die damit eigentlich eine sexistische Phantasie verbinden: Die immer verfügbare, dienstbare, stille aber geile Frau, die nur darauf wartet die Gelüste des Mannes zu befriedigen.
Daher kenne ich diese Phantasien auch eher aus erotischen Romanen aus einer Zeit in der es mit der sexuellen Selbstbestimmung der Frau nicht so weit her war.

Das ist jedoch nicht das Bild einer Nymphomanin, wie es dem TE wahrscheinlich vorschwebt, oder?

GRuß
Brynjar

Als Mann mit einem hochgradigen, sexuellen Verlangen, ist eine Frau, mit einem extrovertierten Lustverhalten natürlich der Idealfall. Dennoch sind meine technischen Möglichkeiten irgendwann ausgeschöpft - zumindest körperlich. Dann ziehen mich auch keine zehn Ochsen mehr über eine Frau. In meinem Kopf hingegen tun sie es doch, denn dort sind Sex, Trieb und abgedunkelte Fantasien omnipräsent, ständig auf der Suche nach neuen Dimensionen. Schafft es eine Frau mich körperlich, jedoch nicht geistig zu befriedigen, so steigt das Verlangen zu einer sexuellen Marsmission mit einer anderen Frau abzuheben, bis diese geglückt ist. Den notwendigen Kraftstoff hierfür liefert mir meine von Hunger und Durst bedrohte Lust. Somit befinde ich mich, als Ergebnis der Wechselwirkung zweier schöner Menschen, auf der ständigen Suche nach etwas dass ich gern hätte und bisher nicht haben durfte oder einfach nur wiederholen möchte - ohne hierzu von meiner Seele gezwungen, als vielmehr von meiner natürlichen Fantasie getrieben zu werden - meinem sogenannten (über-) natürlichen Trieb.

Jungs mit einem solchen sexuellen Verlangen sind daher an die Attribute eines Satyrs, dem männlichen Pendant zur Nymphe, gestöpselt. Beide stehen nicht mehr oder minder Symbol für Fruchtbarkeit, Lust und Sexualität, wie sie in nahezu jedem von uns toben. Im Falle einer "Manie" übertreiben es die Nymphen - im wahrsten Sinne des Wortes - aber mit ihrer Symbolik, sodass umgangssprachlich von "Nymphomanie" die Rede ist, einem als krankhaft definierten Sexualtrieb.

Der Ersteller dieses Beitrags hat in seiner Fragestellung sicherlich die pornographisch angepinselte Definition der Nymphomanie im Sinn gehabt. Und sicherlich wird es Frauen geben, die - wie ich - ein gesteigertes sexuelles Verlangen verspüren und genießen können. Es wird aber ebenfalls Frauen geben, welche gar ein übersteigertes sexuelles Verlangen verspüren und kontrollieren, aber genauso gut auch nicht kontrollieren und Schaden nehmen können. Gerade in letzterem Fall würde auch dem Beitragsersteller irgendwann der Dampf aus der Hose in die Backen schießen, weil schließlich dann der Wahnsinn und nicht mehr der Genuss das Sexualleben zweier oder mehrerer Menschen regiert.

@*********emzug

Sehr gut geschrieben.
Dazu ergänzend:

Wir dürfen nicht vergessen, dass fast alle Bezeichnungen im Bereich Sexualität auf einer Kulturgeschichte beruhen bei der wir uns alle gruseln sollten, nach heutigen Standards.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden zu sexuell aktiven Frauen auch in Europa Teile der Vulva entfernt um diese "Hysterie" zu heilen. Wer sich gruseln und/oder informieren will: Klitoridektomie.

Anders gesagt:
"Manie" und "Hysterie" wurden recht schnell diagnostiziert für Frauen, die einen stärkeren Sexualtrieb hatten.

Verhalten, dass wir heute als normal ansehen, war damals manisch, hysterisch, pervers... ich meine: eine Frau die sich selbst befriedigt? Unnatürlich!!

Gruß
Brynjar

Da sollte man ganz genau hinschauen. Wenn man sehr viel Lust auf Sex hat, häufig daran denkt und weder selbst noch ein anderer darunter leidet, ist das noch eine ganz normale Sache. Und solche Menschen gibt es (zum Glück) viele.

Wenn es allerdings ein Zwang wird, wenn man unter seiner permanenten Lust leidet, den Trieb - wie auch immer- befriedigen muss, ungeachtet von der Frage mit wem und wann ... dann liegt durchaus eine psychische Störung vor. Im Krankheitsindex ICD10 als F52.7 "gesteigerte sexuelles Bedürfnis" deklariert und durchaus nicht als gesundes Verhältnis zur Sexualität anzusehen. In diesen Fällen empfiehlt sich eine Sexualtherapie.

darf nicht vergessen werden, dass manches im ICD auch landen kann, womit die "normal-bürgerliche Gesellschaft" einfach schlecht umgehen kann. Da bleibt ihr nur die Wahl zwischen Kriminalisieren und Pathologisieren (oder habe ich da eine weitere Möglichkeit übersehen?).

Wer sagt denn, wer legt fest, dass "Funktionieren im Hamster" dem Menschen gemäßer wäre als poppen?

Pathologisieren ist guuuut...

Auf jeden Fall ist es unglaublich wichtig sich selbst auf keinen Fall in seiner Einstellung zu bewegen. Ich mag es, wenn es knallt, ich schau da gernezu.



Es ist doch wie auf der Waage. Wie oft schallt einem entgegen, das es um die richtige Seite geht. Dabei geht es um die richtige Balance.
Das sieht aber oft keiner, also gibts großes Kino. Ganz links auf der Waage gegen ganz rechts auf der Waage. Und beide sind blind dafür, das sie von Anderen abhangig sind, weil sonst alles aus dem Gleichgewicht gerät. Man könnte sich auch in der Mitte treffen. Aber da müssten beide ihren Standpunkt aufgeben.

Ich sehe gerade, dass die Autokorrektur ein Hamsterrad nicht kennt - also gedanklich ergänzen.

oweih ...

Ich bin Nymphe ,seit einigen Jahren. Manche Männer kommen damit absolut nicht klar. Musste mir schon anhören ich wäre krank, schlimmer wie ein Mann, sollte mir doch Hilfe holen usw.
Ich habe es immer ausgelebt. Das schlimmste dabei ist, wenn der Partner einem das nicht geben kann was man braucht, oder man wird abgewiesen. Ist genau so schlimm, überhaupt keinen Sex zu bekommen. Ich habe mich mittlerweile im Griff, da mein letzter Partner absolut null im Bett übrig hatte und langweilig wurde es mir auch mit der Zeit.
Mein neuer Partner denn ich seit zwei Jahre an meiner Seite habe, lebe ich es so gut wie möglich aus. Ist zwar hin und wieder schwer aber dafür ist die Vorfreude dann um so höher und dann gibt es mega guten Sex.

lg

Was ist schon dabei Nymphe zu sein. Männer wollen ja auch mal zwei oder drei mal eine Schnecke befüllen. ich habe eine gute Nymphe die immer mal mich und weitere Freunde einlädt um sie richtig fertig zu machen. Jedes Verlangen sollte erfüllt werden.