mutabor_65:
d.h also, das was ich immer wieder erlebe, die geballte intoleranz der mitmenschen gegenüber meiner ehefrau bzgl. ihrer behinderung ist also nicht mit toleranz zu beschreiben, da toleranz nicht über konkrete vorfälle definiert werden kann?
So ist es. Toleranz ist ein Konzept freiheitlicher Gesellschaften. Deine Frau kann als Beispiel dienen, um zu diskutieren, wie die Bevölkerung mit der Minderheit umgehen sollte, der deine Frau angehört. Und ich bin da voll mit dir, dass das, was du schilderst, sicher die falsche Antwort auf diese Frage ist.
ein konzept freiheitlicher gesellschaften geht mir gewaltig am arsch vorbei, denn dieses konzept schießt sowas an den lebensrealitäten vorbei. es ist ein gewaltiger unterschied, ob man im elfenbeinturm über toleranz diskutiert, oder ob man am boden der tatsachen die intoleranz tagtäglich erlebt. und da spielt es absolut überhaupt keine rolle, ob die gesellschaft nun freiheitlich, oder in einer monarchie oder gar dikatorisch ist. die intoleranz wird in allen gesellschaftlichen instanzen gnadenlos ausgelebt!
mutabor_65:
bedeutet das toleranz nur ein theoretisches konstrukt ist, über das sich trefflich philosophieren läßt, aber im gelebten alltag so nicht vorkommt?
Nein. Es heisst, dass es ein abstraktes Konstrukt ist, das wir als Gesellschaft, also alle gemeinsam, umsetzen. Um eben unseren freiheitlich-demokratischen Ansprüchen gerecht zu werden. Das Konzept funktioniert nur, solange ausreichend Mitglieder der Gesellschaft mitmachen.
&
Und wir leben per Definition in einer freiheitlichen Demokratie.
...sorry, das ist soweit weg von allen möglichen lebensrealitäten, das ist comedy pur... sorry...
mutabor_65:
nimmt er diesen vorfall hin,
toleriert der diesen vorfall,
oder wehrt er sich gegen diese intolerante dreistigkeit
oder erträgt er dies, da er verstanden hat, das es sinnlos ist, gegen solche menschen vorzugehen?
Und hier kommt nun wieder meine Aussage: es ist vollkommen irrelevant, was ich in einer solchen Situation tun würde. Relevant ist, was die Mehrheit in dieser Situation tut und wie sie mit solchen unschönen Situationen (ja, ein Euphemismus) umgeht.
...
okay, du gehörst also auch zu den menschen, die dann in jener konkreten situation verstolen wegblicken. diese gelebte intoleranz ist ja nicht relevant für dich! diese situation ist anscheinend nicht "abtrakt" genug für dich? jemand der so vehement verbal für die toleranz streitet, verhälst du dich sehr intolerant gegenüber der gelebten toleranz
@******ung!
Aber...was dann machen?
Dem Rempler auf die Schnauze hauen?
Oder ihn beschimpfen?
....
Klar - WEIL "Moral" eine höchst individuelle Sache ist...aber wird es deshalb im Gesellschaftlichem Rahmen "richtiger"?
beitrag! mein kompliment!
@******fee
sicherlich...
könnte Mutabor.... Geschichten über solch täglichen Kampf schildern...!
oder mit seiner Frau über “Füsse“ fahren : ja da sitzt tatsächlich ...ja auch noch ein Mensch in dieser Gehhilfe...-nicht vergessen-...
sich anlegen mit täglichen Rüpeln - bringt was ?....
volltreffer, schiff versenkt
ersten, ich hab eine gehbehindert frau, die sich nur mit äusserter mühe kurz auf ihren beinen halten kann
zweitens, es bringt wirklich nichts!
@******ina
Im Übrigen hoffe ich, dass solche rücksichtsloses Benehmen immer noch für die meisten Menschen nicht akzeptabel ist, dass also gesellschaftlicher Konsens besteht, dass man sich so nicht verhalten darf.
ganz ehrlich...
es ist mir persönlich schnurzpiepegal, ob menschen dieses verhalten nicht akzeptieren, tolerieren oder sonst was. das dilemma dabei bleibt, es ändert sich nichts. es war schon immer so, es ist so und es wird so bleiben. für mich hat sich nur dieses focus-fenster intoleranz gegenüber behinderten geöffnet, weil ich nun co-betroffener bin.
mir ist nur vollkommen bewusst, das das eigentliche problem schon immer bestand, und wenn wir alle zu uns selbst ehrlich sind, das wir ebenso zu diesen "intoleranten" menschen gehören, denn ohne frage, werden wir alle, wie wir hier diskutieren, genug menschen finden, die genau uns selbst intoleranz vorwerfen können.
die erkenntnis, die ich für mich gewonnen habe, ist die, ich und alle anderen, nicht besser sind, als jene die ich hier als beispiel anführe. andere menschen können mit sicherheit andere beispiele über mich und allen anderen menschen meiner/unserer "intoleranz" anbringen. wir verhalten uns in gewissen situationen ebenso "unangebracht". dessen muss man sich einfach mal selbst eingestehen.
wenn ich nun selbst erkenne, das ich ebenso ein intoleranter mensch bin, muss ich anderen menschen diese "unart" nicht ebenso zubilligen?
eine wertung, was nun gute oder böse intoleranz ist, sollten wir unterlassen, denn das ist kindergarten!
ergo, schlucke ich jene momente, denk an mein
und seinen glitzerstaub
und verdränge diese unschöne situation und denke an was schönes...
alles andere würde nur die situation eskalieren lassen. meine frau würde dabei am meisten verlieren, den sie ist die hilflose, die sich im schlimmsten fall der eskalation nicht wehren kann...
ach ja...
@*******enig
morgen früh, 5uhr, oben am hügel, bei den drei tannen!
schuß- oder stichwaffen?