Hallo miteinander,
zunächst mal finde ich die Idee mit der losen Artikelserie sehr gut.
Ich könnte mir vorstellen, dass sie dazu beiträgt, mit Begriffen ein
wenig präziser umzugehen und damit dem einen oder anderen
Klischee entgegenzuwirken.
Erstaunlich allerdings finde ich die auf den ersten Artikel aufbauende
Diskussion. Vor allem, weil sie z.T in eine Richtung geht, die sehr viel
mit Grundeinstellungen zu tun hat.
Ich denke dazu:
Wenn ich eine Grundeinstellung habe, die deutlich gegen das Anbieten von Escort-Diensten geht, werde ich solche Dienste
wohl kaum anbieten.
Wenn ich eine Grundeinstellung habe, die deutlich gegen das
Buchen von Escort-Diensten geht, werde ich solche Dienste
wohl kaum buchen.
Ich selbst habe mich nach vielen Jahren, in denen ich mich
in anderen Paysex-Bereichen (ich weiß, das ich die Begrifflichkeit
jetzt verkürze) als Kunde aufgehalten habe, entschieden, käufliche
Zuwendung nicht mehr in Anspruch zu nehmen - egal unter
welcher Bezeichnung.
Die mir wichtigsten Bedürfnisse wurden auf diesem Weg eben
nicht nachhaltig befriedigt.
Aber deshalb werde ich die Menschen, die z.B. Escort anbieten
oder nutzen, nicht moralisch angreifen.
Ich merke allerdings schon, dass ich manchen Zeilen hier,
die vielleicht auch etwas Romantisierendes zum Thema
Escort transportieren, skeptisch gegenüber stehe.
Escort ist ein Job. Nicht mehr und nicht weniger.
Und meiner Ansicht nach lebt er eben auch davon,
für eine Weile eine Illusion von Zuwendung zu vermitteln.
Das ist okay, wenn mann/frau als Kunde nichts anderes will.