Da ich mit diesem Konzept nicht wirklich etwas anfangen kann, würde ich mir wünschen, dass ihr mir (und sicher ein paar anderen auch) erklärt, welche Vorteile du diese Art Beziehungen zu führen entstehen?
Konzept Monogamie - die (vorgebliche) Treue gegenüber einer Person: In Vor- oder Nachteilen kann man an dieser Stelle nicht denken. Oder kannst du deine Lieblingsfarbe schlüssig jemanden mit einer anderen Lieblingsfarbe erklären. Es gibt kein echtes richtig oder falsch.
Wie werdet ihr langfristig glücklich? Wie schafft ihr es diesen Verzicht dem Partner in Krisensituationen nicht vorzuwerfen? Wie schafft ihr es, dass ihr euch von euren Partnern angenommen fühlt, obwohl euch ein tiefes Bedürfnis versagt ist?
Ich werde, für meinen Teil, langfristig damit glücklich, das ich meine Bedürfnisse kenne und diese zu Beginn eines Kontaktes versuche so klar wie möglich zu kommunizieren. Ich für meinen Teil halte eine 80% Bis 90% Monogamie für eine schöne Lösung. Grundsätzlich erfüllt mich der Bezug auf einen Menschen ausreichend, so dass ich nicht nach weiteren sexuellen Bezugspunkten Ausschau halte. Mit den anderen Menschen, die nicht mein Partner sind würde ich Freundschaften anstreben. So was ist jetzt mit den anderen 10 % Bis 20 % nichtmonogamer Puffer? Die entspringen dem Bewusstsein, dass es nun mal mehr als mich auf der Welt gibt und mein Partner evtl. Auch gern andere Reize erleben möchte, die ich nicht bedienen kann oder will, aber die andere mitbringen oder erleben wollen. Wenn dies selektive Episoden in der Beziehung sind, dann freue ich mich einfach mit meinem Partner, dass er das erleben kann ohne dafür die Beziehung gleiche Richtung Schafott führen zu müssen, weil ja jetzt irgendwas damit nicht stimmen kann (bestimmte Regeln der Offenheit zur Situation unbenommen). D.h. Ein Partner, der zweimal die Woche in den Swinger Club gehen will oder auf jeder Tagung meint er müsse andere Teilnehmer beglücken - eher nein (weil wahllos?!) . Ein spezieller Event, eventreihe, ein spezieller Wunsch. Sehr gern.
Der zweite Punkt ist, dass ich mir bestimmte Umgebungen im Wunschfall auch nicht versagen wollen will, wobei ich festgestellt habe, dass mich dabei der Bezug zu anderen Menschen weniger reizt (nicht gar nicht) als die Optionen der Umgebung in einem entsprechenden erotisch konotierten Club (mit meinem Partner). Man muss nicht die Tür hinter sich zuziehen aber man kann.
Wie gelingt es euch, dass ihr eure persönlichen Entwicklungen so kontrolliert, dass neue Eindrücke nicht immer wieder zu Verzicht führen? Und ganz konkret, worauf verzichtet ihr, dass euch sehr viel bedeutet, in euren Beziehungen dem Partner zuliebe.
Leben unter dauerhaften starken Verzicht funktioniert schlecht. Die Frage ist, was brauche ich wirklich oder was reizt nur, weil es gerade verfügbar ist. Ganz vieles brauche ich nicht. Ich verzichte aber nicht auf Dinge/ Einstellungen die mir "sehr viel bedeuten" für eine Beziehung. Ich steh für sie ein, weil das Teile von mir sind. Ich erwarte nicht, dass jeder sie teilt und man alles und jedes zusammen machen muss. D.h. Grundsätzlich Monogamie sehr gern, aber mit der 10 % bis 20 % Option. Ob sie jemals genutzt wird, zeigt sich in der Zukunft, aber wenn sie eintritt will ich keine Grundsatzdiskussion zur Beziehung führen sondern wie man die Option für beide hinreichend gut gestaltet.