Mh...
Die Frage, die sich mir stellt (vor allem aufgrund der Antworten in diesem Thread):
Meinst du, TE, die Monogamie als Idealbild der traditionellen Familie (zusammen ein Leben lang) oder fällt auch serielle Monogamie darunter?
Denn bisher gab es Antworten in Richtung:
• man muss nicht verzichten, man kann die (ansonsten tolle Beziehung) öffen (das wiederrum war nicht die Antwort auf die Frage...)
• man muss nicht "verzichten" (Betonung auf diesem Wort), da man ja liebt und sich freiwillig für einen Kompromiss entscheidet und es sich -im Ideal- nicht wie Verzicht anfühlen sollte (wobei sich hier bezugnehmend auf das EP die Frage stellt, ob sich ein Kompromiss, der bedeutet, einen Teil seines Ichs zu verdrängen/nicht (mehr) zu leben, nicht eben doch früher oder später als Verzicht anfühlt. Denn es geht ja nicht um die Zahnpastasorte, sondern um das sexuelle Leben des Einzelnen)
• wenn man auf etwas Elementares seines Selbst verzichten muss (siehe eben), ist der Partner nicht der Passende und man muss die Beziehung beenden.
Bei letzterer Antwort handelt sich also um die "serielle Monogamie", denn ich bin der Überzeugung, dass es keinen Menschen gibt, der 100%-ig zu einem Anderen passt.
Man könnte höchstens versuchen, das Wichtigste abzudecken.
Aber ist es wirklich sinnvoll, eine Beziehung zu beenden (unabhängig davon, wie sie läuft), wenn nur in einem Gebiet eine Inkompatibilität vorliegt?
Vielleicht sollte man die Eingangsfrage so formulieren:
Wer ist mit jemandem seit Jahren/Jahrzehnten in einer Beziehung, in der es (sexuelle) Diskrepanzen gibt, die nicht zufriedenstellend gemeinsam gelöst werden konnten, sodass mindestens einer auf etwas verzichtet, was er gerne leben/machen/ausleben würde, weil es ihn erfüllt?
Und warum beendet man diese Beziehung nicht?
Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass man nie das (aus)leben wird, wonach es einen sehnt?
Ich hoffe, ich habe die eigentliche Frage verstanden.
Um auch eine Antwort zu geben auf eigentliche Thema:
Ich finde, eine Beziehung sollte immer Bereicherung, nie Einschränkung sein. Insofern muss man natürlich jemand kompatiblen finden, der das gleiche Konzept von Leben und Beziehung hat.
In meinem Fall bedeutet das, dass ich akzeptiert werde, mit allem, was mich ausmacht und in mir wohnt und andersrum biete ich das auch.
Das heißt auch, dass ich (m)eine Beziehung zu einem Menschen nie nur deshalb beenden würde, weil es in einzelnen Gebieten keine Übereinstimmungen gibt-denn auch die machen ihn und mich und die Beziehung aus.
Edit fügt an:
Dann gibt es vermutlich auch noch die "Pseudo-Monogamie", in der jeweils einer oder beide sich einander vormachen, monogam zu leben, obwohl einer oder beide "offen" leben, sprich den anderen betrügen.
Ob das nun unter die Art Monogamie fällt, die der Te meint, wage ich zu bezweifeln, denn da muss man/frau ja tatsächlich nicht verzichten, sondern nimmt sich ohne Rücksicht, was er braucht.