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Wib
Du muß nur "verinnerlichen", was Dich stört und danach handeln.
ganz so einfach ist es nicht.
das schützt vor überforderung, es belastet aber z.t. die umwelt.
erwin (? könnte auch hank gewesen sein, bin jetzt zu faul zum suchen
)
eine Art Sensibilität gepaart mit einer ziemlichen Egozentrik.
das unterschreibe ich.
die egozentrik ist wohl einerseits heilsam (für den betroffenen selber) aber sie macht es der umwelt nicht leichter, mit einem selbsternannten (so kommt das bei anderen oft rüber) sensibelchen zurechtzukommen, das sich ab & an aufführen kann wie die axt im walde.
so ähnlich, wie cerberus schrieb:
Man hat fast das Gefühl als würde das Wahrnehmen von irgendetwas sofort zu Panik, Angst, Überforderung oder was weiß ich führen, ohne dass mal drüber nachgedacht wird, ob die Reaktion überhaupt nötig ist. Manchmal bekomm ich sogar das Gefühl, als ob einige einfach nur Aufmerksamkeit wollen und daher regelrecht so austicken.
daß die abschottung, die kälte, die schroffheit eine möglichkeit sein kann, sich vor der "feindlichen übernahme" des eigenen hirns, der eigenen emotionen durch fremdgedanken & -emotionen zu schützen, ändert nichts an der tatsache, daß andere sie aushalten müssen - ohne wirklich etwas verbrochen zu haben.
ebenso muß es fast allen unverständlich bleiben, daß ich körperlich unter lärm leide. daß ich bei dauerbeschallung tatsächlich hysterisch werden kann.
also hab ich das meiner liste der macken & schrullen hinzugefügt (& bin auf der suche nach ohrstöpseln, die die ohren nicht innen roh & wund machen
tips werden gerne genommen ...) - es ist ein running gag in meiner beziehung mit einem mann, der sich ohne radio- oder tv-gebrabbel im hintergrund unvollständig fühlt
- als macke hat es unterhaltungswert. als "leiden" macht es mich "schwierig".
schwierig - weil nicht unter macke abzuhaken, sondern einfach unerklärlich: es gibt genau 2 menschen, mit denen ich länger als ein paar stunden zusammen sein kann, bevor ich flüchten muß.
ich mag menschen, bin gern & viel unter menschen.
umso unverständlicher (für andere & auch für mich selber) ist mein verhaltensmuster, kontakte abrupt für wochen oder monate zu unterbrechen. das hat mich in meinem leben schon viele freundschaften gekostet.
schließlich haben mir diese menschen nichts getan.
ich habe auch nichts gegen sie.
wenn ich versuche, das gefühl zu erklären, dann kann ich es annähernd so beschreiben: ich fühle mich überrannt, ausgelutscht allein durch die präsenz dieser menschen - ohne daß die anderen das irgendwie beabsichtigen oder auch nur aktiv etwas dazu tun.
das kann ich ihnen aber nicht erzählen, weil es superneurotisch klingt - oder wie eine billige ausrede.
also habe ich mich irgendwann damit abgefunden, daß nur ganz wenige menschen übrig bleiben. nämlich die, die nicht beleidigt sind, es nicht persönlich nehmen, wenn ich komplett verschwinde & irgendwann wieder auftauche, ohne erklären zu können, warum ich mich nicht mehr gemeldet habe.
was ich mit dieser langatmigen abhandlung sagen wollte:
es gibt dinge, die kann man relativ einfach integrieren, so daß sie wenig belastend sind.
aus anderen ergibt sich belastendes - das wird sich nicht ändern lassen.
ach ja: das alles klingt so leidend - ein verzerrtes bild.
im gegenteil: ich genieße oder benutze fast alle aspekte meiner überempfindlichkeit.
je älter ich werde, umso mehr.
[EDIT: sorry, hat etwas länger gedauert - ist mittlerweile off topic]