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Coming out - wie packen das die Kinder?

**********vence Frau
430 Beiträge
Themenersteller 
Hi snow,

wer kann das leisten? Psychotherapeut?

LG
Herbe
******_by Frau
111 Beiträge
ich hab mal eben
quer gegoogelt: familientherapie transident.
es kamen doch einige treffer.
*******k75 Frau
836 Beiträge
@**********vence

Darf man fragen,wie bei euch der Stand jetzt so ist? Euer Sohn jetzt zurück von seiner Sprachreise? und wie ist der Kontakt eurer kinder mit ihrem Vater nach diesem "hauruckouting" ?
Unterschiedlich
Also unsere Kinder haben es generell sehr sehr gut "gepackt" nur gibt es dafür kein Patentrezept. Es hängt doch von der Familie an sich ab, von den Umständen und zig Faktoren. Wir leben nach wie vor als Familie glücklich zusammen. Das einzige was sich geändert hat ist der Bereich Sexualität und damit haben die Kinder nichts zu tun. In Therapie war bei uns nur mein Mann (jetzt Frau) und das auch nur weil er die Gutachten brauchte für die Vornamensänderung und die OP.

Wut oder ähnliches hat es nie gegeben außer bei mir ganz am Anfang. Wir sind gemeinsam da durch ohne Blessuren. Mein anfängliche Sorge wie das werden wird, wenn es im Dorf bekannt wird wurde von den Kindern sogar belächelt. "Och Mama die reden dann heute über uns und in 3 Tagen über Jemand anderes." Und ganz sicher ist die Welle Gerede unglaublich hoch geschwappt. Nur uns, die Betroffenen hat nie Jamand darauf angesprochen.

Einmal gabe es ganz kurz Hänseleien auf dem Gymnasium. Sinnigerweise von Lehrerssöhnen "Deine Papa ist schwul". Da habe ich dann zum Hörer gegriffen und 3 Elternpaart eine Ferneinweihung zum Thema Transsexualität verabreicht, freundlich und gelassen. Danach war Ruhe.

Mit der Zeit kam sehr viel Anerkennung für den Mut dazu zu stehen. Und klar wurden mir auch von eíner Bekannten Stammtischsprüche zugetragen wie: "Der hat 3 Kinder der muß doch wissen wozu er sein Ding in der Hose hat". Aber alle das fand fern von unseren Ohren statt.

Ich haben den Eindruck meine Söhne haben wie wir alle durch die ganze Geschichte mehr gewonnen als verloren. Erstens sind wir jetzt Sturmerprobt und außerdem wissen wir besser als viele andere, daß es überhaupt nicht zählt "Was die Leute sagen" . Die Kinder haben wahr genommen daß man sich nicht für andere verbiegen und verstellen muß und so geliebt wird wie man ist. Nicht von allen....aber von sehr vielen und das genügt.

"Lass die Leute reden..." ist daher auch im Moment unser Lieblingslied. *zwinker*
****_H Frau
2.390 Beiträge
Dorfgemeinschaft...
sehr schön...
das ihr solchen Zusammenhalt habt.
Ich erlebe aber immer wieder Dinge, die mir ein Rätsel aufgeben.
Ich habe gerade hier in der Dorf- Nachbarschaft etwas erlebt. Ein Nachbar- Ehepaar hat sich getrennt. Sie war immer die Frau von...
Sie sagen einem ins Gesicht, das sie einen sehr gut kennen und zum Teil höre ich sie sagen, "Du gehörst doch als Freundin quasi mit zur Familie".
Als ich diese "Nachbarin" , nach ihrer Trennung von ihrem Mann, mit einem I-net- Bekannten zusammenbrachte und er bei ihr einzog, entflammte bei ihr die Eifersucht auf mich.
Ist mir völlig unverständlich. Aber jetzt hetzt sie gegen mich.
Schade weil sie sehr viel über mich erfahren hatte.
So ist das nun mal. Dadurch habe ich einige neu - Arbeit zu leisten, oder aber l.m.a.A. Das ist aber nicht meine Art.
Die Anderen in der Dorfgemeinschaft sehen allerdings ihre Faulheit und Verlogenheit an Hand von anderen Äußerlichkeiten.
Man wird auch nach diesen Dingen eingeschätzt.
Täusche Dich nicht.... Die Nachbarn wissen oft mehr über Dich, als Du selber weißt.
Offenheit
Du mir ist es schon immer egal was Leute über mich wissen.
Freundlichkeit schließt Distanz nicht aus. Wir sind es allerdings auch schon immer gewohnt in der Öffenltichkeit zu stehen.

Ich unterhalte in meinem Umfeld freundliche Grußbekanntschaften mehr will ich nicht.

Ich hab unbeachtet des Outings diekt danach politisch und beruflich Ziele erreicht die ohne öffentliche Akzeptanz nicht möglich gewesen wären.

Krisen sind Chancen und bringen neue Möglichkeiten und frische Kräfte. Genau diese Kraft haben meine Kinder sehr gefühlt und es hat sich auf sie und ihre schulischen Leistungen und sozialen Kontakte übertragen.

Erziehen ist gut. Vorleben wie man mit Krisen und Konfliken umgeht ist besser. Denn genau daran hapert es bei den meisten heute.

Wer uns vorher mochte, der mag uns nun noch mehr. Ganz wenige sind befremdet. Wer und vorher schon "konnte", der kann es jetzt erst recht. Und wer uns noch nicht kannte spricht uns nun manchmal auf unseren Mut an. Bei den Kontakten der Kindern war das ähnlich.

Du Leute bewundern einen dafür, daß man zu dem steht was einem das Schicksal sendet. Denn sie alle haben etwas das sie unter erheblichem Kraftaufwand verstecken und verdrängen. Egal was es ist.....Und glaub mit seit unserem Outing ist gerade bei denen die am lautesten getönt haben überall eine ganz eigene Bombe geplatzt.

Glückliche Familien sind einander sehr ähnlich. Unglücklich ist jede Familie auf ihre eigene Art und Weise.

Gerade Kindern kann doch nichts besseres passieren, als zu lernen, daß es nicht nur schwarz und weiß gibt. Ich wünsche mir daß meine Kinder erfahren, daß die Liebe mehr ist als ein Wort und Partnerschaft und Ehe gelebt werden wollen in guten und in schlechten Tagen. Letztendlich gehört zum Leben Licht und Schatten und nur dadurch wird es schön.

Liebe Grüße
Catherine
****_H Frau
2.390 Beiträge
Hoffnung...
Catherinein nettes Hallo @******ine,
ähnlich ist auch meine Grundeinstellung.
Nur mit der falschen Beziehung teilt man alles, leider auch die eigenen positiven Kräfte.
Wenn ich Dein Profil anschaue, ist das Leben so nicht einfach. Allerdings kann ich auch nicht in einer Beziehung leben, so mit Eifersucht Neid Missgunst und dem ganzen Schei... kram, der nur unnötige Kraft kostet.
Das ist auch einer meiner Gründe, warum ich in verschiedenen Clubs gerne gesehen bin.
Ich denke das gerade dort Menschen verkehren, die sich gegenseitig achten. Und ich sehe für mich dort die höhere Wahrscheinlichkeit eine passende Beziehung für mich zu finden, als in einer Spießerzeitung unter Bekanntschaften zu inserieren, bzw. zu suchen.
Der ewige Wunsch eine super gute Familie zu gründen, ist ja nun bei mir endgültig aus geträumt.
Aber eine ehrliche Beziehung ist in meinem Alter doch auch was Wert. Ich habe das Gefühl, das die Kinder dann auch mal wieder reinschauen würden.
Man soll die Hoffnung nie aufgeben.
Nette Grüße
Liebe Anne
Dann wünsche ich Dir, daß Du findest! Obwohl ich glaube daß man in einem Club eher viel Spaß, gute Bekannte, manchmal echte Freunde und hin und wieder Schmetterlinge im Bauch findet, aber nur sehr schwer eine wirklich feste gute echte Beziehung mit Zukunft. Da gehen doch eher die hin die Spaß ohne Reue wollen.

Weißt Du ich glaube daß im Bezug auf Ehepartner, die Kinder, andere Menschen auch viele andere Aspekte dann eine Rolle spielen die mit TS garn nichts zu tun haben und schon vorher still vor sich hin geköchelt haben und die TS Problematik nur als Aufhänger benutzt wird.
Nochmals kurz zum dem Ursprungsthema ....

auch bei uns ist es so, dass leider einige Bekannte der Meinung sind, meine persönliche Entwicklung würde dem Kind später Probleme bereiten wird, da generell die Konstellation Frau+Frau+Kind wohl nicht normal sei.
Nur mal generell - was ist denn normal? Ich halte es ebenso wenig normal, wenn Kinder bei ihren Großeltern aufwachsen, weil beide Elternteile arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt abzusichern.
Ebenso wenig normal ist es, wenn zwei erwachsene Menschen im gemeinsamen Leben keine Berührungspunkte mehr haben, dennoch dem Kind zuliebe zusammen bleiben.
Dies sind nur einige wenige Beispiele von vielen Dingen, welche ich als unnormal sehe ....
Wie sollte ein Kind etwas als unnormal finden, wenn es gar nichts anderes kennt - wenn also, um bei dem obigen Punkt zu bleiben, ein Kind seit Geburt an mit zwei Frauen aufwächst?
Wenn die transsexuelle Veränderung sich bei einem Partner in einem Kindesalter vollzieht, bei welchem das Kind bereits die Papa-Mama-Konstellation kannte, dürfte es sicherlich anders sein, jedoch ist es auch hier immer eine Frage, wie es dem Kind erklärt wird.
Hier wären wir nochmal kurz bei dem Thema von Anne...
Ich finde es schade, wenn Kinder als Machtinstrument eingesetzt werden und in dem Fall gegen einen ehemaligen Beziehungs-Part polarisiert werden.
Es ist dann aber auch in meinen Augen ein Zeichen dafür, dass u.U. in dem Fall die Ex-Partnerin eine recht egoistische Sichtweise der Dinge hat und viel zu wenig gemeinsam und wenn dann nur recht oberflächlich gesprochen wurde.
Ich bin gerade in der letztgenannten Hinsicht auch nicht mit allumfassender Weisheit gesegnet, denn auch in unserer Beziehung gibt es sicherlich vieles, was noch gesprächsbedürftig ist.
Nur bin ich der grundsätzlichen Meinung, sich endlich mal von alten, teilweise aus dem Mittelalter und Anfängen des Christentums resultierenden Ansichten über zwischenmenschliche Beziehungen zu lösen und nicht hieraus zu urteilen, was nun normal ist und was nicht.

LG - Tassja
****_H Frau
2.390 Beiträge
Hallo @Tassi
ein nettes Hallo Tassi,
schön von Dir an dieser Stelle zu lesen.
Es ist richtig, dass die Kinder nicht als Machtinstrument polarisiert werden. Genau aus diesem Grund bin ich sozusagen "Wortlos" gegangen. Es war nicht die erste Ehe und daher sagte ich damals, was jetzt ablaufen wird, ist eine Wiederholung und entsprechend war meine Handlung.
Die Kids konnten über alles mit mir "reden" und bekamen vernünftige befriedigende Antworten. Nur über die Gründe für das scheitern dieser Ehe , verlor ich kein Wort. Ich merke jetzt, sie haben den Kern verstanden.
Was Du im letzten Absatz schreibst ist in meiner Ehe passiert und ich konnte das so, in dieser Ehe nicht vorhersehen. Ich kam aus liberalen Verhältnissen und heiratete in eine streng katholische Oberpfälzer "Kleinbauernwirtschaft" eines Einödhofes hinein. Wir zogen in die nahe gelegene Stadt. Unsere Welten waren zu grundverschieden. Ich war Unternehmer eines High tech Betriebes.
Immerhin studieren die Kinder und haben doch einen guten Teil vorgelebten Liberalismus mit auf ihren Weg bekommen.
Die Trennung gelang ihr erst, als die Kinder ihre ersten "Lieben" aus diesem streng katholischen Umfeld hatten und Gespräche über mich unvermeidbar waren. Ich war "Unperson" und so ist es seid drei Jahren. Kein Wort, kein Anruf, nichts.........
Ich meine für die Kids ist es so am Besten.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich mit ihnen versuche "den seidenen Faden" zu leben. Ich weis nicht wie lange es dauern wird, bis sie ihre eigenen Ansichten und dann auch Verständnis für mich, haben.
Ich bin relativ alt und habe in meinem langen aufmerksamen Leben schon sehr viel Moral Wandel erlebt. Mit positiven und auch negativen Seiten. Gerade die "noch älteren" jammern ja jetzt permanent über die Erziehung der Kids, der sechziger Jahre und deren Folgen.
Es ist schon eine interessante Wandlung der Ansichten geschehen. Und doch gibt es intakte Partner- Verhältnisse, gerade auch in diesen Generationen.
Du sagst es richtig, es ist egal in was für einem sozialen Umfeld die Kids aufwachsen, wichtig ist das dieses Umfeld intakt ist.
Und noch wichtiger, das keine Instrumentalisierung der Kids geschieht.
Und noch mehr Gedanken dazu von mir
Kleine Kinder sind noch in der Welt der Fantasie und der Märchen tief eingebetter und sie spielen und leben Rollenspiele und Rollenwechsel mit einem fließenden Übergang zwischen Realität und Spiel. Daher ist TS für sie kein Thema.

Pubertierende Jungen brauchen männliche Vorbilder. Aber wer sagt denn das es der eigene Vater sein muß? Die Welt ist voller Männer.

Die Jugendlichen heute sind viel flexibler und offner als wir denken. Die Swingerclubs sind heute voll mit jungen Menschen die gerade 18 wurden. Also ganz ehrlich aber als ich in dem Alter war hätte ich das niemals in Betracht gezogen.

Ich kann nur fesstellen daß TS unter Jugendlichen gerne herhalten muß wenn wer geärgert werden soll aus Neid oder aus was auch immer. Aber wenn man sucht findet man doch bei jedem einen Ansatz zum ärgern. Insofern sehe ich nicht daß ein TS Elternteil die Entwicklung stören sollte..... es sei denn wie gesagt, der oder die Jugendliche hat andere Probleme und machen alles am TS Hintegrund fest.
*******k75 Frau
836 Beiträge
@**********vence

Ist ja jetzt schon ein Weilchen her,daß du diesen Thread eröffnet hast. Darf ich fragen,wie es sich bei euch entwickelt hat? Ich denke,daß dieses Thema sicher auch viele andere "betroffene" interessiert.daher schubs ich ihn einfach nochmal nach vorn. Gerade jetzt kurz nach Weihnachten,was ja traditionell "familienzeit" ist, sind Antworten zu diesem Thema sicher präsent.
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