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Mit "Hochsensibles" schöner leben - Part II

****tb Frau
51.551 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Mit "Hochsensibles" schöner leben - Part II
Da aus dem ersten Part noch Fragen offengeblieben sind, eröffnen wir hier Part II des von http://www.joyclub.de/my/742691.emmajane.html eröffneten Threads:


HSM, Hoch Sensible Menschen, sind bereichernd anders, subtiler, tiefspürig bis zu sensitiv empfindend, aber eben nicht nur für "Schönes", reagieren oft unabgegrenzt, werden des öfteren als "-über" und negativ stigmatisiert, abnorm also, erleben beträchtliche Schwierigkeiten im Beziehungsleben, privat wie auch bei der Arbeit, schliesslich in Ihrem Selbstwert, da Ihre Wahrnehmung "nicht passt". Sie fühlen sich selber durch den Auswirkungen dieser etwas andere Wahrnehmung überfordert, teils bis zum selbstgewähltes "Schneckenhaus"... Um sich aber Ihre Umwelt, nicht zu "belasten"

Mir würde interessieren welche Erfahrungen Ihr gemacht habt mit HSM, wie Ihr selber als HSM damit umgeht, welche Schwierigkeiten Ihr v.a in eure Beziehungen erlebt, wie "löst" Ihr diese konkret, etc.

Auch etwaige "damit Arbeitende" sollen sich bitte gerne melden, und auch die, welche privat mit solche Menschen zu tun haben/hatten, i.S.v. Erfahrungen aber auch Wünsche, die Ihr [gehabt] habt an ihnen.

Wer zuerst mal mehr Infos möchte, kann sich die ersten Kapitel von G.Parlow als Probe lesen suchen: "Zart besaitet - Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe"

Gemeinsamkeiten hochsensible Menschen

Die HSM haben noch viel mehr Gemeinsamkeiten als nur das frühere Erreichen der Überstimulation. Soviel sei jetzt schon gesagt:

Hochempfindliche Menschen nehmen mehr Eindrücke auf und verarbeiten diese gründlicher, daher sind sie auch schon früher "gesättigt" oder überfordert. Sie nehmen feinere Nuancen wahr, allerdings in ganz unterschiedlichen Bereichen. Die einen haben Ihren Schwerpunkt bei Geräusche und Klänge, andere bei Farbnuancen, bei Harmonien oder Disharmonien, wieder andere bei logischen oder intuitiven Verknüpfungen.
Sie nehmen Stimmungen und Gefühle nicht nur bei sich, sondern auch bei anderen stärker wahr, sie denken gerne in grösseren Zusammenhängen und sie haben tendenziell mehr Verantwortungsgefühl bis hin zum Perfektionismus

[Auszug aus dem Buch]
Ich danke schon im voraus für eure Beteiligung, mit Anregungen, aller Art, auch kritisch ausdrücklich erwünscht, aber auch "feinsensibles".

********************************************


Hinweis: Bitte die Forumsregeln beachten: http://www.joyclub.de/hilfe/spielregeln.html

Bei Verstößen werden auf Grund der zahlreichen Beschwerden in Part I Beiträge auch ohne weiteren Hinweis gelöscht und der Thread ggf. vorzeitig geschlossen.


Danke xxxotb... *g*


Ich habe nach dem reichhaltigen Teil I, folgende Gedanken und Fragen...


Beziehung und wie erlebt das der Partner?
*
Über Schwieriges/Konstruktives...
*
Wünsche an Partner/Partnerin, als HSM/Nicht HSM
*
Sachlich bleiben wenn die HS „kracht“, geht das überhaupt...?
*
Ventil, ja. Nur wo ist dieses...?
*
Gabe, Gabe... Sag mir, dass ich...


"Umwege und Vergabelungen" auch wieder sehr erwünscht...
Ich fasse mich da mal kurz ...
Auch wenn ich das nicht unbedingt kann *lach*

Beziehung und wie erlebt das der Partner?

Als ich welche hatte: Mal erfreut, mal weniger erfreut. Schließlich kann die Frage "hmm, was ist los?" auch mal ganz schön stören wenn man grade das nicht gefragt werden möchte *g*

Über Schwieriges/Konstruktives...

Schwierige Konstruktivitäten von mir - siehe Teil 1. *zwinker*

Wünsche an Partner/Partnerin, als HSM/Nicht HSM

Das ist einfach: Dass genug Sensibilität vorhanden ist, damit beide nichts verheimlichen müssen oder wollen. Und gleichzeitig genug Takt. Denn HS sein heißt noch lange nicht, dass man auch taktvoll ist *zwinker*

Sachlich bleiben wenn die HS „kracht“, geht das überhaupt...?

Natürlich.
Aber wieso in einem Streit nicht auch mal die Fetzen fliegen lassen, so richtig emotional, mit fliegenden Tellern, zugeworfenen Türen und einem Geschrei in hoher Dezibel-Manier? Das kann verdammt gut entspannen. *g*
Ventil, ja. Nur wo ist dieses...?

Siehe eben: In befreiendem Streiten. *g*
Oder aber in Sport, durch Sex mit dem Partner, ausgelassenes Tanzen in der Disco, Sauna, Wellness-Kur ... gibt sooo viele Möglichkeiten, Ventile zu finden. Ist bei jedem was anderes, ich glaube, dass jeder welche hat die abseits von Drogen oder Selbstzerstörung liegen. *g*

Gabe, Gabe... Sag mir, dass ich...
... eine Gabe habe?
Gabe klingt mir zu hochtrabend. Ich würde es eher Talent nennen. Das Talent, mehr zu erspüren als andere es tun.
Kann aber eben auch eine Krankheit sein, wenn es zuviel des Ganzen ist und körperlich oder psychisch schadet. Therapie, und/oder Strategien, sich vor dieser Eigenschaft die so sehr schadet zu schützen, sind dann gern gesehen.

So, alles beantwortet. Jetzt können wir das Thema wieder schließen
*aetsch*

scherz
********lack Frau
19.340 Beiträge
@*****ane

Beziehung und wie erlebt das der Partner?

Mal so mal so, aber tendenziös kann er sich gut auf die Situation einstellen. Manches wird auch einfacher, wenn man sich immer besser kennenlernt.

Über Schwieriges/Konstruktives...

Die Gefahr bei einem Rückzug liegt einfach daran, daß man sich zu sehr verschließt und aus dem "Scheckenhaus" nicht mehr raus will.
Dann ist es gut, wenn der Partner einen wieder herauslocken kann und es auch tut.
An manchen Tagen wünscht man sich selbt mehr Gelassenheit....

Wünsche an Partner/Partnerin, als HSM/Nicht HSM

Das sich an dem Willen immer wieder aufeinander zuzugehen, so schnell nichts ändert.


Wünsche an die UMWELT!

Das eine bessere und genauere Ausweisung/kennung bei Lebensmitteln und Medikamenten erfolgt, da besonders, daß berücksichtigt wird, das Frauen eine andere Mengenberechnung haben als Männer.
Das Ärzte flexibler werden, wenn ein Medikament nicht vertragen wird und die Krankenkassen von ihrer Vorgabe wieder abgehen, Medis nur zu bezahlen, wenn sie mit den ihren Vertragspartnern geschlossen sind! Für den Patienten ist es eben bei Unverträglichkeit Horror.

Sachlich bleiben wenn die HS „kracht“, geht das überhaupt...?

Sicher geht das, auch wenn nicht von "Anfang" an, denn auf viele Dinge muß man sich eben auch einstellen.

Ventil, ja. Nur wo ist dieses...?

Das kann Ruhe sein oder das Beschäftigen mit Dingen, die einem gut tun. Oder Power durch Sport, Werkeln oder der schönsten Sache der Welt *zwinker* und Kalorien verbrennt es auch noch.

Gabe, Gabe... Sag mir, dass ich...

Da es eben auch belastet, würde ich es nicht als Gabe bezeichnen, denn Gabe wird meist nur positiv gesehen.
Doch es ist immer das, was man drauß macht und im
künstlerischen Bereich sehr hilfreich.
WiB
*******lanz Mann
487 Beiträge
In Part 1 schrieb Antaghar zum Umgang mit Streß und wenn ihnen zuviel wird:
...dass wir jedesmal für eine Sekunde innehalten (wenn wir mal wieder zu heftig fühlen, was mit anderen ist) und uns das bewusst machen. Und dann einen inneren Schalter umlegen auf: "Dieses Gefühl ist sein Gefühl, nicht meins!" Ich darf zwar dabei sein, aber ich muss nicht ebenso darunter leiden wie er - und bin ihm dadurch auch noch eine größere Hilfe. (Bei der Mitfreude ist es ja was Schönes, das darf man mitgenießen.)

Das ist doch genau das Richtige für alle Begebenheiten. Wenn sich alle, nicht nur Hochsensible, dieses Verhalten zu eigen machen würden, hätten wir doch ein viel harmonischeres Zusammenleben -oder nicht? Hilft bestimmt auch einfach bei Angriffen, Sticheleien und Verletzungen des Partners, die aus einer Überlastung heraus entstehen...

(Ich arbeite dran... *ggg*)
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Beziehung und wie erlebt das der Partner?

ich bin ja nicht seine erste hochsensible Partnerin, es könnte sogar sein, er kennt gar keine andere, so genau hab ich das nicht recherchiert, aber die Frau vor mich ist sensibler als ich... und ganz ehrlich, ich bin ja nicht krank oder abartig...ich bin schneller "voll" und brauch eher mal einen Abstand, aber ich breche nicht in unkontrollierbare Zustände aus!
Ich werde sicher aggressiv aber ich reagiere das doch nicht an anderen ab...ich gehe in den Wald schreien, oder den Garten harken, oder radfahren...


*
Über Schwieriges/Konstruktives...

meine einzige Schwierigkeit ist, meine Grenze rechtzeitig zu erkennen und nicht langfristig zu überschreiten. Leider habe ich in den letzten Jahren das manchmal tun müssen...Krankheiten von Familienmitgliedern und die Verantwortung die ich übernehme...Beziehungssondersituationen...
Bei mir kommt dazu, das ich wohl auch eine HSS Neigung habe. Also leide unter Überreizen aber auch unter zuwenig Reizen...
Für mich selber die Mitte zu finden wäre wichtig... sonst neige ich dazu extreme Erfahrungen anzusteuern, die mich überlasten, dann schone ich mich und bin wieder unruhig weil...
*ggg*


*
Wünsche an Partner/Partnerin, als HSM/Nicht HSM

Ich habe wenig Wünsche, ich werde ja verstanden...

*
Sachlich bleiben wenn die HS „kracht“, geht das überhaupt...?

Wie oben angedeutet, implodiere ich. Nach 23 Jahren Muttersein habe ich gut gelernt, andere vor solchen Ausbrüchen zu schützen, einfach um sie nicht zu verletzen. Bei mir bleiben, bei meiner Verantwortlichkeit, ist einfach enorm wichtig!


*
Ventil, ja. Nur wo ist dieses...?

Bewegung...Rückzug...kurze Auszeiten...Schlaf...Meditation...

*
Gabe, Gabe... Sag mir, dass ich...

Für mich keine Gabe, sonder wirklich eine neurologische Besonderheit.


Ich bin mir nicht mal sicher ob mir nicht dafür woanders was fehlt...

Ich war mal für 14 Tage blind, richtig blind und habe in der Zeit alle andere Sinne entwickelt...das war eine bedeutsame und wichtige Erfahrung...nun frag ich mich manchmal. wenn ich so hochsensibel bin, vielleicht ist irgendwas anderes unterentwickelt und die Sensibilität nur eine Art Krücke?
Wer weiß...
*gg*
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich wünsche mir nie die Ausrede zu gebrauchen, "ich kann ja nicht, ich bin hochsensibel!" das fänd ich grauselig..."ich muss das anders machen" ist hingegen in Ordnung!
Danke,Morigane!
Diese Gedanke,das mir anderswo etwas fehlt - finde ich sehr interessant!
was kann es sein?
Durchhaltevermögen?
Ausdauer in heiklen Situationen?
Ausgeglichenheit?
Konzentration?
Geduld?
********lack Frau
19.340 Beiträge
Naja, ich denke oft, daß ich früher "unbedarfter" war, als jetzt.
Andere Dinge waren wichtiger (z.B. die Kinder) und so wurde sicher auch einige überdeckt bzw verdrängt, damit das andere "Ich" funktionieren konnte. Heute habe ich dafür mehr Dinge, die Haut und Körper stressen und da auch immer weniger Ausdauer, weil irgendwann ist man es auch einfach leid...und das Imunsystem streikt auch.

@******eer

Ausgeglichenheit fehlt sicher, mitunter anderen , aber auch mir selbst
gegenüber.
Durchhaltevermögen wird immer wieder ausgetestet und noch klappt das. Konzentration ist sicher bei manchen Dingen gestiegen und Ungeduld wird mein ständiger Begleiter sein, auch wenn ich viel mehr daran arbeite. Dafür habe ich meine Agressionen viel besser im Griff.

Aber ich denke auch, daß nicht alle Eigenschaften die der Mensch besitzt, den gleichen Level haben. Was mir fehlen könnte, ich weiß es nicht, außer das "dicke Fell" , was man mir immer empfehlen will.....

WiB
*****_bw Paar
70 Beiträge
Wie erlebt es der Partner?
Mangelnde Kritikfähigkeit, innere Unruhe und dass ich im Moment nicht sehr gesprächig bin.
Mit einander reden und offen ansprechen hilft.
"Mann" wird doch noch was sagen dürfen! Wie du mich gerade angeschaut hast....
Ich merke es selber , wenn es mal wieder soweit ist. Dann zieh ich meine Turnschuhe an, gehe in den Wald joggen bis ich nicht mehr kann.
Sich selber eine kleine Oase schaffen, in der man sich zurückziehen kann und ungestört alleine sein. In einem harmonischen Raum 1 Stunde entspannen und Yogaübungen machen , hilft meistens. Was macht ihr eigentlich, wenn ihr euch dauernd den Schuh anderer anzieht?

Wenn man zu mir sagt,:Das Kind hat dies oder jenes getan!" Fühl ich mich auch gleich mitangegriffen. Und will es eigentlich garnicht hören.
**if Mann
2.514 Beiträge
Sind nicht alle Menschen sensibel ?
Ein großer Denkfehler besteht doch darin, dass man von sich glaubt, man wäre sensibler als der andere.
Und die Stimmungen und Nuancen, die man bei anderen wahrnimmt, was nützen sie. Gedankenlesen habe ich jedenfalls noch nicht geschafft. Da das nicht geht, fängt man an in "großen Zusammenhängen" zu denken. Auch wieder logisch, denn da kann man sich sein eigenes unerschütterliches Gedankengebäude errichten. Aber irgendeine eine Annahme ist falsch und da wird das schön logisch zussamengesetzte Gebäude wertlos. Eine falsche Annahme kann schon eine falsch interpretierte Stimmung sein, die man bei anderen wahrnimmt.
Vorsicht also vor der eigenen Sensibilität.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Vorsicht also vor der eigenen Sensibilität.

*ja*
"Die Dinge sind nicht wie sie sind, die Dinge sind wie wir sind." sagte Anáis Nin und sie hat recht!
Ich kann mir nie sicher sein, ob das was ich wahrnehme auch stimmt.

Das was ich meine wenn ich sage ist, ich bin besonders sensibel ist, wenn es stinkt, rieche ich mehr davon als Du, wenn es duftet auch und ich höre was, was Du nicht hörst...den Straßenlärm...den hörst Du nach einer halben Stunde nicht mehr, weil Deine Filter besser funktionieren...und an das Parfum der Frau in der Bahn hast Du Dich, wenn es nicht zu stark stinkt in zehn Minuten gewöhnt, ich noch nicht.
*roll*
Und weil ich eben mehr von dem Zeug wahrnehme, muss mein Hirn mehr so unsinniges Zeug verarbeiten...und deshalb ist es schneller als Deins überreizt.

Mehr denke ich dazu nicht, ich glaube nach wie vor nicht, das eine Hochsensibilität in einem Zusammenhang zu einem hohen EQ steht.
Und beim Gedankenlesen hab ich schon ganz nette Bauchklatscher erlebt!
Ich rede lieber und frage, ehe ich da auf irgendwelche besonderen Fähigkeiten vertraue.
*zwinker*
Sind nicht alle Menschen sensibel ?

Mehr oder weniger halt... mein Noch-Ehemann war einer von der Sorte, die eher wenig sensibel waren, bisweilen platt und unsensibel. Wenn ich mir mal wieder Dinge zu Herzen genommen habe, die andere kalt lächelnd an sich abprallen lassen. Wenn er in schwierigen Situation nicht zu mir gestanden hat, sondern auch noch in die Kerbe, die andere geschlagen haben mit reingehauen hat.

...wenn es stinkt, rieche ich mehr davon als Du, wenn es duftet auch und ich höre was, was Du nicht hörst...den Straßenlärm...den hörst Du nach einer halben Stunde nicht mehr, weil Deine Filter besser funktionieren

Und genau DAS geht mir auch so...
Eine falsche Annahme kann schon eine falsch interpretierte Stimmung sein, die man bei anderen wahrnimmt.

Da gebe ich dir zu 100% recht.
Zumindest bei mir ist es so, dass ich im RL nur vage Stimmungen wahrnehmen kann. Also jenes, dass es einem Menschen besonders schlecht oder besonders gut ist oder ihn etwas bedrückt ... solche Sachen.

Warum dieser Mensch aber dieser Stimmung ist, das lässt sich nicht so leicht klären. Vielleicht ist er auch nur müde (und nicht etwa traurig), vielleicht ist er nur kurzfristig fröhlich (und nicht etwa glücklich), vielleicht bedrückt ihn ein körperliches Bedürfnis (und nicht etwa ein psychisches), vielleicht geht es ihm schlecht aus Sorge um jemand anderen (und ihm selbst geht es eigentlich ganz gut).

Genau aus diesem Grund ist es für mich so wichtig, dass auf die Frage "hey, was ist los? Du wirkst so bedrückt gerade ..." kein "ach nichts" kommt. Sondern irgendetwas - irgendetwas - das mein Gefühl bestätigt. Und sei es auch nur ein "ach, es geht mir da grade was im Kopf rum. Brauchst dich nicht drum zu scheren, ich bin manchmal so."
Denn für mich ist es recht schlimm, kein Feedback zu bekommen wenn ich etwas spüre. Es sät Zweifel, ob mir der Mensch nicht genug vertraut.
Und gerade bei Freundschaften und noch mehr Beziehungen ist das die Säule, die für mich (auf fast gleicher Höhe mit Respekt) am Wichtigsten ist: Vertrauen. Nämlich jenes Vertrauen, dass meine Antennen keine Breitseite bekommen, sondern wahr- und ernstgenommen werden und man nicht so tut, als würde ich mir irgendetwas einbilden.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Denn für mich ist es recht schlimm, kein Feedback zu bekommen wenn ich etwas spüre. Es sät Zweifel, ob mir der Mensch nicht genug vertraut.

Denke doch mal in diesem Zusammenhang nach über Kontrolle und Sicherungsbedürfnis- Angst?
Mich beunruhigte, was ich nicht wusste.

Was ich manchmal vermute, kann es sein, das es nötig gewesen ist, als Kind z.B. feinere Antennen auszubilden? Für meine Kindheit würde es stimmen.
Was ich manchmal vermute, kann es sein, das es nötig gewesen ist, als Kind z.B. feinere Antennen auszubilden? Für meine Kindheit würde es stimmen.

Für meine würde es auch stimmen. Jedenfalls hatte ich das schon als Kind.

Aber die Antennen hab ich ja nun mal und die Situation, die hanjie beschreibt, die kenne ich auch. Ich spüre: da ist was, aber ich bekomme nicht das Feedback, das ich dazu brauche.
Und ich vermute, das ist manchmal, weil mein Gegenüber sich gar nicht bewußt ist, WAS genau ich brauche. Die meisten - so kommt es mir vor - denken zu kompliziert und denken, man will auf irgendetwas raus, das in der Beziehung nicht stimmt.

Ich bin frustriert, weil ich nicht bekomme, was ich brauche. Er ist frustriert, weil er nicht versteht was ich will.

Mein Problem: Ich kann oft gar nicht genau erklären, was ich brauche und warum.
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Pompidou
Mein Problem: Ich kann oft gar nicht genau erklären, was ich brauche und warum.

Magst Du das ein bisschen näher erklären?

Wenn ich glaube, etwas zu brauchen, weiß ich doch eigentlich, was ich brauche. Und wenn ich nichts brauche, dann brauche ich auch nichts.

Du siehst, es fällt mir gerade schwer, Dir zu folgen. Oder ich konnte Dich bzw. diesen Satz einfach nicht verstehen. Würde es aber gerne ...

(Der Antaghar)
@ Anthagar

Nun, ich brauche ein Feedback, das zu meinem wahrgenommenen Gefühl passt. Aber da ich mein wahrgenommenes Gefühl schwer in Worte fassen kann, dazu ist es zu diffus, zu wenig greifbar, kann ich auch schlecht sagen WAS ich als Feedback brauche. Deshalb stecke ich oft in für mich unstimmigen Situationen regelrecht fest.

Wenn ich versuche zu erklären, WAS ich brauche. Muss ich erklären, warum ich es brauche. Dazu muss ich erklären was ich wahrnehme.
Aus meiner Erfahrung überfordert es meine Mitmenschen oft, wenn ich diese Wahrnehmung nicht genau rüber bringen kann. Denn sie kennen das ja oft nicht, dieses Stimmungen wahrnehmen.

Ganz oft ertappe ich mich dann auch dabei, dass ich meiner eigenen Wahrnehmung nicht traue (wobei das in letzter Zeit nachlässt). Wie oft hab ich schon das Feedback bekommen: du redest dir da was ein. Kann sein?!

Und dann kommt bei mir noch der Punkt dazu, der gar nix mit dem Thema zu tun hat: ich bin furchtbar schlecht im Erklären. Ich rede und rede und am Ende hat keiner verstanden, was ich sagen will *umpf*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Danke!
Jetzt weiß ich, was Du meinst und kann es verstehen.

Das Erklären kann ja wenigstens mit der zeit geübt werden, alles andere aber auch. Du solltest Dich nur nicht beirren lassen ("Du redest dir da was ein") und vor allem Dich selbst nicht beirren.

Was Du fühlst, ist erstmal da - und da ist es egal, ob eingebildet oder nicht. So sehe ich das immer für mich. (Bei mir geht es manchmal so weit, dass ich Dinge kann und tue, bei welchen andere überlegen, ob sie mich nicht besser einliefern lassen), aber ich weiß, was ich sehe, höre, fühle. Und ich weiß, dass ich nicht verrückt bin.

Irre wird es dann immer, wenn ich dabei etwas beweisen kann - dann solltest die Leute mal gucken und rennen sehen ...

(Der Antaghar)
Dass ein möglicher auslöser für meinen überentwickelten "fühler", in meiner kindheit liegen könnte, ist auch bei mir der fall: da wurden spuren verwischen, im stil "liebeserklärungen mit dem schlagstock in der hand", aber auch andere, wie die symbiose genährt von meiner 10J ältere schwester.

letztlich aber, hilft tatsächlich, wie die meisten es bis jetzt hier erwähnt haben, sich selber zu schützen.

das mit de gedankengebäude, was leif ansprach, ist ja sicher wahr. und es hat viel mit sicherheit wieder gewinnen wollen in der ausprache und der bestätigung meiner wahrnehmung, wie es hanje erklärte.

und ich habe endlich auch so viele "bestätigungen dieser" erhalten in den letzten jahren, nicht durch menschen direkt, im gegenteil, aber durch spätere umstände, also nachträglich, gespeichert, dass ich immer weniger an meinem eindruck zweifle.
mögen die menschen verneinen, mir sogar mit dem besten good will erklären, dass alles stimmt bei ihnen, und ich mir etwas einbilde...
ich nehme dies nur noch insofern ernst, dass ich ihnen ihre wahrnehmung von sich, lasse. meine, lasse ich auch ruhen, als wahr, nicht abstreitbar, wortwörtlich.

menschen mögen es nicht wenn man eindringlich wird. denn so erleben sie es.
und ich aber nicht. für mich wäre es erst, wahre vertrauensvolle nähe.

ich nehme ab dem moment wahr: er vertraut mir nicht. und er kennt sich selber nicht genug für dass ich ihm wirklich vertrauen könnte.

arroganz? selbsterfüllende prophezeiung? vorprogrammierte isolation?

kann sein. aber mittlerweile, habe ich so viele selbsterfahrungen gesammelt und reflektiert -gelernt-, dass ich lieber diesen sehr selektivierenden weg wähle, als der der quälenden selbst-zweifeln...

jemand dem ich etwas bedeute, wird nicht meine wahrnehmung in frage stellen "prinzipiell", sondern wird sich auf ein echtes tiefes gespräch einlassen, sich fragen ob etwas wahres dran ist, bei sich bleiben, statt mich anzugreifen -zumal ich mich ja bemühe, es in der Ich-form auszudrücken-.
das andere aber, artet in und weist für mich auf "machtkämpfe"...

da ziehe ich meine fühler ganz schnell in mein schneckenhaus wieder...

denn sind diese nicht erwünscht, zwinge ich sie niemanden auf..... und muss auch keine ablehnung mehr erleben...
Die meisten - so kommt es mir vor - denken zu kompliziert und denken, man will auf irgendetwas raus, das in der Beziehung nicht stimmt.

Sehr schön gesagt. *g*

Zu fragen "was ist los?" heißt ja nicht dass man da nun einen Riesenaufstand machen möchte oder ewig lamentieren, was und wie und überhaupt. Es heißt einfach "hey, ich will nur wissen dass irgendetwas los ist, du musst mir nicht gleich das volle Programm erzählen."

Es ist einfach eine kleine Frage, mehr nicht. Sie wirkt aber für das Gegenüber mitunter größer - und da die Person eigentlich nicht darüber reden will oder mir keine Sorgen bereiten will, sagt sie "ach, ist alles in Ordnung" - und erreicht damit genau das Gegenteil, was sie will.

Nun, momentan habe ich keine Beziehung. Ich habe mir aber vorgenommen, in der nächsten genau das frühzeitig anzusprechen.
Ob ich es dann gut genug erklären kann damit sie weiß was ich meine, das steht auf einem anderen Blatt *lach* - aber besser, einfach nur die Klappe zu halten.

Jedenfalls ist es erheblich entspannender, einen Menschen an seiner Seite zu haben, der auf "was ist los?" kein "ach nichts" antwortet sondern ein "ach, mir geht da nur was im Kopf rum. Denk dir da nix bei, ich meld mich schon, wenn es was Größeres ist." Und wenn sie sich dann tatsächlich meldet wenn es was Größeres ist, wächst das Vertrauen.
Und, wie gesagt: Vertrauen ist die beste Grundlage zum Glücklich sein.
@***je

ich könnte -mit ausnahme eines einziges - jedes wort aus deinem letzten posting unterschreiben...

und somit @**if

denn da kann man sich sein eigenes unerschütterliches Gedankengebäude errichten

das tun doch die "anderen" doch auch und wie verbissen....! das ist für mich noch lange kein grund, vorsichtig zu sein mit meiner sensibilität, die ja nun mal "hoch" ist, sondern wenn schon, mich zu fragen, warum die anderen so wenig von ihrer natürliche zulassen.

das was du beschreibst, erinnert mich nur zu sehr an das was die "anderen" aus mir machen wollten: mich verbiegen, mich zweifeln lassen an der berechtigung meiner wahrnehmung, mir sagen, ich sollte mich "abhärten"...


nur, genau das, möchte ich nicht.

meine wahrnehmung ist wertvoll und ich will feinstofflich sensibel bleiben, wenn auch dies mit verzicht verbunden ist
*****ane Frau
3.033 Beiträge
das eine ist die Wahrnehmung..das andere die Bestätigung dafür...
und ich hake noch mal nach...was ist es, was es zum Bedürfniss werden lässt...
Ich spüre etwas-ich brauche(?) dafür Bestätigung? Einen Hinweis? Warum?
Für mich weiß ich das...ich ahne den Ursprung...und lerne eben etwas wahrzunehmen und es sein zu lassen, unkommentiert, beim anderen...
ich stimme dir ja zu morigane, das tue ich auch.
mit dem kleinen unterschied, dass wenn ich es "lasse" -zu oft oder als fast einziges prinzip mit jemand-, ich es auch für mich "lasse". somit mehr als nur gesunde distanz für mich entsteht, sondern auch die verbundenheit darunter leidet- denn mein inneres engagement eben auch...

ich weiss nicht... ich zweifle gerade... auch an mir... "bin ich denn so schräg...?"

immer wieder diese fragen...

ziehtsichmalimschneckenhauszurückem
Ich "brauche" die Bestätigung bislang, weil ich unsicher bin. Weil ich mir selbst nicht wirklich vertraue. Ich traue meiner Wahrnehmung nicht uneingeschränkt, weil ich (zu) kritisch bin mit mir selbst.

Ich lerne und übe. Aber ich bin (noch) nicht so selbstsicher, als dass ich mir selbst genügen würde. Ich finde erst in den letzten Jahren einen anderen Zugang dazu. Erst mit dem Umstand, dass ich gerade im Netz auch andere kennen lerne, denen es geht wie mir. Mein "reales" Umfeld kennt eine solche Wahrnehmung nicht. Oder kennt sie zumindest nicht bei Namen. Da wurde meine Wahrnehmung dann meist als "Übersensibelchen" abgetan. Erst langsam bekomme ich die Sicherheit. Auch dadurch - wie hier schon jemand schrieb - dass sich im Nachhinein bestätigt was ich wahrgenommen habe.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Okay...nochmal anders.
Ich sitze in der Bahn, neben mir eine entfernte Bekannte...ich fühle ihre Nervosität...aber ich bin daran nicht interessiert...ja gut, sie ist nervös, ich frage nicht nach!
Ich besuche Freunde, die zwei haben sich wohl kurz vor meinem Kommen gestritten, der Mann kocht innerlich auch wenn er äußerlich ruhig ist...interessiert mich nicht...ich frage nicht nach...

Ich bin in Beziehung, mein Partner zweifelt an mir, ist unzufrieden...man merkt ihm nichts an...Mein Überwachungssystem legt los! Alle Sensoren auf Hochtouren...ich empfinde etwas wie Bedrohung...ich frage-> was hast Du?
Und er sagt-> Nüscht!
*zwinker*

Ich kann mich eben nicht so ausdrücken, aber ich denke ihr versteht was ich meine.
Das will ich nicht mehr! Vor allem will ich den Ursprung dessen nicht mehr, denn hier ist die Sensibilität ein Symptom. Der Vater? Ist er betrunken? Aggressiv? Die Mutter? Geht es ihr gut? Will sie sich wieder das Leben nehmen?
Geschult darauf jede Seelenregung wahrzunehmen...
Aber ich bin nicht mehr klein, ich muss das gar nicht mehr...
Diese Form ist in einer Beziehung tödlich, das ist meine Erfahrung. Ich kann mich auch irren.
*zwinker*
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