| DAS SHOOTING |
Nach der Shootinganfrage ( | DIE SHOOTINGANFRAGE | )folgt natürlich auch das Shooting. Bin auf eure Beiträge zu euren unvergessenen Shootings gespannt.
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Das Shooting
Neuss 21.07.2008 10:30
Das Model öffnete Ihre Wohnungstüre „hey, Du bist es jetzt schon. Ja komm rein !“
Natürlich war mein Eintreffen ausgesprochen überraschend fürs Model, denn wir hatten ja einen Tag vorher 10:30 ausgemacht und bevor ich losgefahren bin hatte ich sicherheitshalber angerufen und die Uhrzeit noch mal bestätigt.
„ja bin noch nicht so weit nur ein paar Kleinigkeiten „ hörte ich sie entschuldigend sagen und wurde ins Wohnzimmer gebeten wo es aussah wie in Beirut Aussenstadt. Überall lagen wahllos verstreut Klamotten. Eine etwa 30x30 cm freie Stelle auf der Couch wurde mir als Sitzgelegenheit angeboten.
Während das Model im Flur verschwand erkundete ich die Altbauwände nach Einschusslöchern. Ein Handy klingelte.
Ich hörte nur „ja weiss ich auch…geht jetzt nicht. Habs vergessen…..Bis dann“. Sie kam wieder rein und ihre Augen versuchten das Chaos gleichzeitig und hektisch unkoordiniert einzufangen. „Mhh, war mein Freund nur. Hab ihm abgesagt. Muss mal eben kurz ins Bad. Kannst Dir gerne ne Zeitung nehmen.“
Das mit dem kurz war sehr relativ. Ich vermutete hinter der Badzimmertüre eine großzügig angelegtes Thermalbad, denn die Dame schien wohl von diesem ominösen Bad verschluckt worden zu sein. Da klingelte es an der Türe, was ein Lebenzeichen des Models zur Folge hatte „Machst Du mal auf , ich kann jetzt nicht“. Also öffnete ich und ein junger Mann betrat die Wohnung . Es war der Freund.
„Ach macht ihr ein Shooting ????“ Ich bejahte. „Ach so, hast doch nix dagegen wenn ich mitkomme.“ „Natürlich nicht!“ antwortete ich langsam amüsiert. „Bin in 10 Minuten wieder zurück. Hole eben meine Kamera“ und er verschwand wieder.
So jetzt war es 11:15. Die Dame noch im Bad und der Freund sehr wahrscheinlich dabei sein Notstromaggregat, eine Nikon DX3, 9 Objektive und 4 Profi-Blitzschirme einzupacken um mir beim fotografieren zu helfen. Ich nutze die zeit und legte schon mal Akkus ins Blitzgerät, weil so wie sich das hier ergab lief es wohl auf ein Nachtshooting raus.
Dann endlich öffnete sich wie ein Tabernakelschloß die Badezimmertüre und das Model trat vollkommen overstylt aus diesem hervor. Das Gesicht glänzte so stark, das überall wo sie rumlief ein heller Lichtschein an der Wand folgte. Die Augen waren sehrwahrscheinlich wie die Lippen mit Permanent-Marker vom Praktiker umrandet worden und die Ohrläppchen kämpften mit dem Modeschmuck gegen die Erdanziehungskraft.
„So nur noch eben einpacken“ lachte sie mich an.
Es war jetzt 11:45 !
Da kingelte es auch schon wieder und der Freund kam rein. Mit einem 70 cm hohen Trolli. Stolz machte er ihn auf um mir seine großzügig ausgelegte CANON Spiegelreflex Ausrüstung zu zeigen und mir zu erklären, dass er die tollen Großformatfotos an den Wänden selbst geschossen hatte. Das fand ich richtig geil. Meine 500 Euro DSLR mit aufgestecktem Blitz sah mich an um mir zu sagen „Lass gehen“……
Aber war gespannt was jetzt noch kam. „Wieso fotografierst Du sie nicht.“ fragte ich ihn. „Ach, das macht sie immer wenn sie stinkig auf mich ist, so isse nu mal.“ Kam als Antwort. Na denn.
Peripher beobachtete ich wie das Model hektisch Dinge um sich herum warf und andere Dinge wieder in eine Tasche stopfte. Nach ca. 30 Minuten und dem halben Lebenslauf des Freundes stand eine große dem Bersten nahe vollgestopfte Reisetasche mitten im Raum.
Das Model dem jetzt vor lauter Anstrengung der Schweiß auf der Stirn stand wendete sich jetzt zu uns. „So geschafft. Alles drin! „
Ich sah auf die Uhr 12:15. Ok , dachte ich dann können wir ja jetzt endlich los als es mich auf einmal in Mark und Bein durchzuckte wie ich das Model jetzt zu mir sagen hörte: „Und was soll ich jetzt zum Anziehen mitnehmen ?????“
Was in Gottes Namen war denn in diesem gerade gepackten Übersehreisetasche. Ich riss mich zusammen und fragte höflich „und was ist denn schönes in diesem Täschlein ?“. „Ach nur Schminkkram, Bürsten, Handtücher und all so ein zeug, man weiss ja nie.“ Kam als Antwort.
Ich erinnerte mich noch an das Volkswagen Prospekt „Der Passat – Raum für die ganze Familie“, aber ob das für ein Model mit Freund reichen würde wagte ich langsam zu bezweifeln.
Ich überlegte kurz wie ich aus der Nummer schnell rauskam. „Hast Du ein großes Tuch und einen schwarze Unterwäsche ? „ Ja , hab ich wieso ?“ sah sie mich irritiert an. „Zeig mal her“.
Als sie damit kam, nahm ich es an mich steckte das noch zu der berstenden Tasche und sagte „Wir können, mehr brauchste nicht ! „
Dann gings zum Auto wir hatten jetzt 12:45 und als wir grade losfahren wollte, hatten die beiden Durst und mussten eben noch mal gegenüber in den Supermarkt. War doch kein Problem, ich hatte ja noch eine Packung Zigaretten. Dann gings endlich los. Gegen 13:30 waren wir an der Lokation.
Ich bugsierte das Model zügig in einen Fabrikinnenhof und lies ihr auch keine große Zeit zum nachdenken. Also 10 Fotos vor einem rostigen Rolltor, 10 mit Schornstein, 10 mit kaputtem Fenster, 10 mit Schatten hinten, Seite, links, rechts und oben, 1Portrait, das Ganze mit und ohne wehendem Tuch. Ich war gerade fertig als der Freund sein ganzes Equipment zusammengesteckt hatte und mich fragend ansah was wir jetzt als nächstes machen. „Ich bin fertig“ sagte ich freundlich. „Ich kann euch aber gerne hier lassen, dann könnt ihr noch was fotografieren.“ „Mhh. Ja können wir ja dann machen“ stammelte das Model zu mir.
„Ja dann netten Tag noch und viel Spaß. Die Fotos schick ich euch auf CD zu.“ Es gab noch kurzes Händchen Geschüttel und erleichtert zog ich davon. Im Auto sah ich auf die Uhr: 14:15. Perfekt. Da lag ich doch gut in der Zeit. So 3-4 Stunden für ein Outdoor-Shooting braucht man doch immer.
Im Office wieder angekommen überspielte ich die Fotos auf den PC, während mein Mailprogramm mir nervig was von 37 neue nachrichten erzählte. „Ja klar“ dachte ich „bestimmt wieder 26 Hinwiese das ich vollkommen impotent bin und Viagra jetzt dringend brauche und 11 ehemalige Mitschülerinnen, die ich noch nie gesehen habe und die mich kennenlernen wollen.“
Aber ich klickte mal drau ums zu löschen und im ersten Betreff stand „Schade, hab dich leider nicht erreicht“. Ich öffnete die Mail.
Es war ein Model aus der MK, wo heute ein Shooting abgesagt wurde und da wir nur 16 Km auseinander wohnen, wollte sie mit mir heute shooten. Da ich das Model nicht kannte folgte ich dem Link und mir viel fast der Kugelschreiber aus der Hand. Das Mädel war Vollprofi mit 63 Shootings, davon einmal PET of the Month, Titelbild von der Matador und jede Menge Shoots für Penthouse und genauso sah sie auch aus.
Ich sah meine Kamera an , meine Kamera sah mich an und ich sah wieder meine Kamera an. „Weiss jetzt was Du sagen willst“ dachte ich und irgendwie kam aus der Kamera ein Geräusch was sich anhörte wie „Dumpfbacke“ !