Ich glaube, ich habe noch nie eine Konstellation erlebt, in der ein Safeword Sicherheit gegeben hätte.
Viele werden mir bestätigen, daß Sub sich schnell und leicht in einer Situation befinden kann, in der sie selbst nicht merkt, daß ein Abbruch oder ein Zurückfahren eine gute Idee wäre. Oder in der sie anderweitig gehemmt ist. Nicht von mir, wie ich betonen möchte!
Und dann gibt es ja noch das Problem, das Dinge manchmal erst ein Problem sind, wenn sie vorbei sind. Da hilft auch kein Safeword.
Ich biete daher gerne an, bei der Nennung von "Sonstigen Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft" abzubrechen, aber ich würde mich nicht für fünf Pfennig auf ein Safeword verlassen. Auch nicht auf ein kürzeres.
Ich guck lieber zwischendurch selbst nach, leg mal meine Hand auf die erhitzte Wange, nehme mal die schmale Hand in meine und frag auch mal, ob alles o.k. ist. Besonders, wenn man sich noch nicht kennt. Ich empfinde das nicht als Störung des Spielflusses. Eigentlich ist das sogar schön. Es gibt Dynamik ins Spiel. Schmerz und Exzess werden hochtouriger, dann kommt ein Antiklimax mit sanftem Nachfragen und wenn dann alles o.k. ist, wird es noch eine Nummer heftiger, als zuvor. Das ist (zumindest für mich) viel schöner. Ich mag Dynamik nicht nur in der Musik.
Und wenn es dann doch mal schief geht, muß man das aushalten und mit ganz viel Herz füreinander vorgesorgt haben. Mit einer guten Vertrauensbasis. Damit man nciht bodenlos fällt.
Ist doch in anderen Lebensbereichen auch nicht anders.
Ich kenne es leider auch, daß das schief geht. Will ich nicht mehr erleben. Daher mein Rat:
Vergeßt das Safeword. Arbeitet lieber an Eurem Grundvertrauen. Liebt Euch, lernt Euch wahrnehmen und übt in kleinen Dingen das Verzeihen und den Glauben aneinander.
Und wenn das nicht geht, weil ihr partout mit Fremden den Spanking One Night Stand haben wollt, dann fahrt halt mit denen nicht die ganz großen Geschütze auf.