Wo fängt für euch Untreue an?

... würde für mich da anfangen, wo ich einen einmal geliebten oder freundschaftlich verbundenem Menschen nicht mehr liebe oder ihm innerlich die Freundschaft aufkündige, ohne es ihm zu sagen, ihm also weiterhin Liebe oder Freundschaft vorspiegeln würde, obwohl diese schon nicht mehr vorhanden wäre. Denn dann würde ich unsere Liebe/Freundschaft veruntreuen bzw. verraten.

Untreue hat daher für mich nichts mit sexuellen Handlungen zu tun. Es ist vielmehr eine Sache der (inneren) Haltung im Verhältnis zum äußeren Verhalten.

In diesem Sinne möchte ich für mich behaupten, in meinem Leben bisher nicht untreu geworden zu sein.

Untreue fängt für mich persönlich da an, wo versucht wird, etwas voreinander zu verheimlichen. Ich habe meine letzte Beziehung beendet, nicht, weil mein Expartner fremd gegangen ist, sondern weil ich es ihm nicht mehr wert war, ehrlich zu mir zu sein. Er hat sehr viel Energie und Aufwand darin investiert, um mich ahnungslos zu halten - ich sehe das halt so, dass man damit einer Beziehung die Grundlage entzieht, die für mich aus Respekt, Wertschätzung und Ehrlichkeit besteht.

Ich kann mit klaren Ansagen und Wahrheiten viel besser umgehen als mit barmherzigen Lügen. Wenn mich jemand aus vielleicht noch so nett gemeinter "Rücksichtnahme" anlügt, ist bei mir das Vertrauen verloren.

Das ist aber nur mein ganz persönliches Empfinden und mag bei anderen sicher anders sein.

Der Untreu' ärgste Straf' ist,
dass sie nicht kann glauben
An fremde Treu',
das wird die Ruh' ihr ewig rauben.
(Friedrich Rückert)

Kann man kaum besser in einem Satz zusammen fassen.

Untreue fängt bei uns schon im Kopf an wenn es über ein freundschaftliches Verhältnis hinaus geht z.b schwärmerei, und gesetzte Regeln gebrochen werden.

denn nur wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben

Männer, erkämpft euch die Fernbedienung zurück, wenn Georg Clooney im TV erscheint. Ihr habt keine Chance.

Untreue fängt an wo Treue aufhört ...

Treue ist jedoch nicht an Handlungen oder Unterlassungen geknüpft sondern ist eine innere Einstellung zu sich und dem gegenüber. Da kann man verabreden was man will.

Wie immer ein kontroverses Thema
Für mich beginnt Fremdgehen beim Austausch von Intimitäten - Zungenküsse
Sucht sich mein Partner virtuell Befriedigung, sei es durch Cs oder Ts,
wäre das sicherlich eine heftige Diskussion wert. Allerdings nicht weil ich es als Fremdgehen empfinde, sondern als einer Art Lüge. Dahingehend würde mich die Motivation des Partners interessieren, ich möchte verstehen was er vermisst und warum er es mir verheimlicht.
Fantasien, Flirten, Kopfkino, Sb oder Schwämerreien gehören für mich definitiv nicht zum Fremdgehen. Meine Gedanken kann ich oftmals nicht beeinflussen und alles was in meinem Kopf vorgeht, geht niemanden etwas an.

Bei mir/uns fängt Untreue dann an, wenn der Partner etwas tut, was nicht abgesprochen ist oder die festgesetzten Regeln bricht.

Da wir beide Interesse am Sex mit anderen haben, haben wir vorher klar geregelt, was darf und was nicht darf.

Solange sich da beide dran halten, ist alles tutti.

Natürlich gibt es immer mal wieder Rede-Bedarf bei neuen Situationen, aber dann reden wir drüber und setzen neue Regeln oder ändern bestehende.

Wichtig ist reden, in allen Lebensbereichen, denn nur so erfährt man, was das Gegenüber will.

Untreu fängt im Kopf an. Da ich mit meiner Partnerin eine offene Beziehung habe,
sollte es so was wie Untreu eigntlich nicht geben. Naja wenn wir einander was verheimlichen würden ....dann vieleicht.

Bei uns fängt untreue da an, wenn man gegen zusammen vereinbarte Grenzen verstößt.
Diese entwickeln sich mit der Zeit natürlich immer weiter und wenn jemand etwas tun möchte das außerhalb dessen liegt, sollte das immer angesprochen werden damit wir zusammen eine Lösung finden könne. Das wichtigste dabei, finde ich ist, dass das Glück des anderen nicht nur vom einen selbst abhängig ist und den Gegenseitigen Respekt nie zu verlieren.

Treue bedeutet für mich, dass sich beide freiwillig innerhalb der gemeinsamen Grenzen bewegen möchten.
Das sind immer ausgesprochene und nicht ausgesprochene Grenzen.

Sobald einer der Partner dem anderen bestimmte Handlungen verheimlich – welche auch immer, das kann sehr unterschiedlich sein – ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass er denkt, damit eine Grenze überschritten zu haben.

Wenn man das zu Ende denkt, können auch bestimmte wiederkehrende (heimliche) Phantasien bereits Untreue bedeuten.

Was haltet Ihr von diesem Ansatz?

Interessanter Ansatz, so ungefähr sehe ich das auch.
Wobei ich meinem Mann zu Anfang hauptsächlich deswegen Sachen verheimlicht habe, weil ich nicht wußte, wie ich ihm manches sagen soll.
Ich habe z.B. ewig gebraucht, ihm zu sagen, daß ich bi bin und mir gerne eine Spielpartnerin suchen würde.

Inzwischen verheimliche ich ihm nichts mehr, die Regeln sind klar und eindeutig und das ist auch gut so. Nur gemeinsam lassen sich Probleme lösen.

Meine Phantasien gehören aber mir. Was in meinem Kopf vorgeht, kann ich eh nicht großartig steuern und da ist so manches versaute Träumchen dabei.
Aber solange es beim Träumen bleibt, ist das auch absolut ok.

Kann man sich selbst im Fühlen & Denken auch in einer Partnerschaft (die auf ein gemeinsames Leben ausgerichtet ist) nicht treu bleiben…fehlt eindeutig das Vertrauen ineinander...was auch zur emotionalen Untreue führen kann.

Beide sind Individuen, die IHR Leben leben...auch in einer freiwillig eingegangenen Partnerschaft…die aus Liebe und Vertrauen eingegangen wird (meistens ) in der jeder auch er selbst sein kann und beide schöne und auch traurige Momente teilen wollen.

Engt ein Partner den Anderen zu sehr ein... in dem er ihn nicht SEIN lässt…sondern Verhaltensregeln festlegt…die er womöglich mit der Treue zu sich, selbst gar nicht vereinbaren kann…führt das unweigerlich zu Vertrauensverlust…das heißt, man kann SICH nicht vollständig öffnen…ehrlich das auch sagen, was einem auf der Seele brennt…weil der Andere bereits Grenzen gesetzt hat…Vertrauen fehlt…

Besser ist es immer, den Anderen annehmen wie er ist…und ehrlich und offen versuchen sich gemeinsam an Neues heran zu tasten...um sich dann auch ein Stück weit gemeinsam als Paar weiter zu entwickeln…das schafft Vertrauen und ganz viel Nähe und Verbundenheit…und wirkt somit „Untreue“ jeglicher Art entgegen..

Also fängt Untreue bereits da an, wo man Regeln festlegt und den Anderen nicht einfach SEIN lassen kann…

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer."

(Konfuzius)

Wo beginnt bei euch Untreue?

Sicher nicht da, die in den Punkten aufgezählt werden, die man anklicken darf.
Wie von einigen schon angemerkt, ist es für mich erst einmal ganz wichtig, einigen Grundüberzeugungen und Glaubensmodellen treu zu sein. Diese sollten mit der Partnerin oder dem Partner kommuniziert sein.
Wenn ich mich nun doch von diesen Modellen entferne, dann hat meine Partnerin Anspruch darauf, dies zu erfahren.
Ich mache es einmal an einem einfachen Beispiel klar: wenn ich das monogame Modell präferiert habe, mir aber dies aus den verschiedensten Gründen nicht mehr zusagt, dann habe ich dies meiner Partnerin mitzuteilen.
Für mich ist aber mein Kopfkino noch lange nicht Grund, von Untreue zu sprechen. Einiges kann ich mit meiner Partnerin bereden, anderes behalte ich lieber für mich, da ich weiß (oder zu wissen glaube), dass sie da anders unterwegs ist.
Ich flirte gerne und oft, ohne dass sich daraus weitere Kontakte ergeben. Das weiß meine Partnerin, also werde ich ihr nicht jedes Mal mitteilen, wenn es zu solchen Flirts gekommen ist. Nicht, um ihr etwas zu verheimlichen, sondern weil es nicht relevant ist.
Meine Partnerin kann in der Zeit, in der wir uns nicht sehen, alles machen, was sie möchte. Das schließt auch sexuelle Kontakte mit ein. Allerdings möchte ich davon erfahren. Also hat in diesem Fall nicht der sexuelle Akt etwas mit Untreue für mich zu tun, sondern das Verschweigen.

fängt dort an wo gemeinsame Absprachen in Sachen Sexualität, Emotionalität nicht eingehalten werden... je nach Paar ist das sehr unterschiedlich was geht und was nicht. Sobald man einen Partner aber belügt, auch nur wenn es sich um Gedankengänge dreht.. ist man ihm (in meinen Augen) untreu... bzw der Verbindung/Liebe untreu.

Mit einer Klickliste ist diese Frage def nicht zu beantworten

Gedanken sind für mich frei, genauso wie Kopfkino.

Ich habe den Zungenkuss genommen, denn beim intensiven Küssen, und dann noch mit Zunge, regt sich bei mir persönlich soviel, weckt Begierden , macht Lust auf mehr, dass ich das als Anfang erachte.

Muss aber sagen, dass ich immer monogam gelebt habe, und eben einen intensiven Zungenkuss schon als Intimität mit einer anderen Person immer abgelehnt habe.
Sowohl beim Partner als auch bei mir.

Sehr interessant 👌🏻

Verhalten das ich als Untreue empfinde, ist nicht unbedingt an bestimmte Aktionen geknüpft, sondern an Gefühlen. Erzählt mein Mann mir nicht das er mit der neuen Kollegin irgendwo was Essen war weil es ihm nicht wichtig genug das zu Erwähnen; ist alles gut. Erzählt er es nicht um es bewusst zu verheimlichen - fühle ich mich betrogen. So in etwa.
Jede Situation muss differenziert betrachtet werden mMn, weil es völlig andere Umstände sein könnten, und gerade eine vollkommen andere Basis.
Wir führen eine komplett offene Ehe, und das einer sich anderweitig verliebt ist überhaupt kein Thema, solange man es ehrlich erzählt und dazu steht. Alles andere empfinde ich persönlich als Untreue

@*******nook

Je nach Altersstruktur, eigener Biografie und Reflektiertheit...oder natürlich auch dem Erhalt der eigenen Neugier....vor allem dem Interesse an Erotik...wird es sehr oft die unterschiedlichsten Verhaltensweisen in Partnerschaften geben.

Deshalb, empfinde ich es als äußerst wichtig...jedem den Raum zu geben...ehrlich und offen gerade in der vorhandenen Partnerschaft...nach seinen eigenen Gefühlen, Empfindungen und Bedürfnissen zu leben und zu handeln.

Einfach, aus dem ganz pragmatischem Grund...jeder möchte das er glücklich und zufrieden ist...und sich selbst und der Partnerschaft nicht untreu wird..

Ich glaube nicht an Monogamie.
Ich glaube nicht an Exklusivität.
Ich glaube nicht an sexuelle Treue.

Ich erwarte keine Exklusivitätsversprechen, und ich gebe keine Exklusivitätsversprechen.

Aber: ich glaube an LOYALITÄT!!!

Will heißen: es könnte ein Partner in erzwungener oder freiwilliger sexueller Treue leben - aber zieht über den Anderen bei jeder Gelegenheit her, macht ihn/sie schlecht bei sich selbst und bei Außenstehenden.

Das wäre für mich schlimmer als ein Seitensprung, oder sogar als eine Affaire!

Ich will weder verleugnet, noch verheimlicht, noch schlechtgemacht werden. Für alles andere gilt:
dont´ask, don´t tell. Oder ask and tell - aber nur dann, wenn die Basis, oder meinetwegen die Grundfesten der Beziehung betroffen sind. Das wäre zB ein Wohnortswechsel.

Ich gebe zu: das ist nicht für Jeden leicht zu verstehen, manch einer könnte glauben es sei ein Freifahrtschein alles zu vögeln, was links und rechts des gemeinsamen Weges steht. Ist es aber nicht.

Und wenn es dann doch mal passiert ist, sollte der "untreue" Partner m.M.n. sein schlechtes Gewissen nicht beim Partner entlasten, sondern ... damit leben, dass er/sie fehlbar ist!


Edit: vor über 5 Jahren habe ich selber einen Thread zu einem ganz ähnlichen Thema gestartet. Interessierte können hier nachlesen:
Warum "beichten"?

beginnt für mich dann, wenn mein Partner mir Dinge verheimlicht.
Das betrifft alle Themen des Zusammenlebens, nicht nur den Sex!

schwer, ich galube wenn gefühl und körper bei wem anders sind.
ich finde küssen auch intim, und wenn mein mann wild mit zunge rumknutscht wäre das eine sehr sehr sehr heftige diskussion wert.^^
wenn ich das gefühl habe , er ist emotional woanders, oder lügt mich wegen einer anderen an, dann fühle ich mich auch betrogen....
aber das er ne andere gefickt hat, will ich nicht wissen und will es wissen.
was ich dann tun würde...puh schwer, vertrauen ist dann erstmal null...
ob da noch was entstehen kann?
kaum?
keine ahnung.
lieber davor reden und sagen, etwas hängt schief, und eine lösung finden...
aber telefonsex oder csex mit einer realen anderen person...bilder schicken, sexting oder knutschen ist schon ein vertrauensbrucht...
was im kopf passiert ist seine sache, so wie es bei mir auch meine ist...

Untreue fängt bei Heimlichkeit an, wenn man hinter dem Rücken des Partners sexuelle Aktivitäten mit anderen hat.
Swingen und Hausfreund/in, was mit dem Wissen des Partners geschieht, ist keine Untreue.

ich mich dem Vorredner an