Was du beschreibst,
@***is, kenne ich aus meiner mittlerweile geschiedenen Ehe: Ich konnte mich - bis auf ein einziges Mal - all die Jahre nicht artikulieren über das, was ich wollte beim Sex, und mein ehemaliger Mann dachte die ganze Zeit, es sei alles in Odnung mit unserem Sex. Bis dann das Ende kam...
Seitdem übe ich das Reden. Seit fünf Jahren.
Ich sehe auch, dass ich mir das wichtigste bin im Leben. Wer oder was denn sonst? Und wenn ich nicht meine Wünsche äussere, wie soll das ein Mann erraten? Die Erfahrungen, die ich bis jetzt gemacht habe, spricht dagegen: Es errät keiner. (Dieser Satz ist nicht als Vorwurf gemeint: Es kann keiner erraten.)
Ich habe zusätzlich bei mir in den letzten paar Jahren gemerkt, dass es für mich nichts schlimmeres gibt als schlechten Sex, d.h. Sex ohne O, schließlich hatte ich so etwas 16 Jahre in meiner Ehe. Mir wird körperlich übel, wenn ich schlechten Sex habe; nicht direkt, aber ein paar Stunden später.
Aus so etwas muss ich verzichten, aus Selbstschutz, denn dieses Gefühl ist sehr unschön, gelinde gesagt. Eine vergewaltigte Frau würde sich, vermute ich, ähnlich fühlen, wie ich mich dann fühle. Fehlt nur noch der Waschzwang, und das Erbrechen, aber innerlich fühle ich mich nach schlechtem Sex genau so.
Auf so etwas verzichte ich lieber, und bleibe alleine. Alleine kann ich tun und lassen, was ich will. Klingt das nach Egoismus? Nein. Eher nach Selbstbestimmtheit. Und auf jeden Fall Schutz.
Gut - die Frage ist: Wie passt da ein Partner hinein? Wie kann ich mich an jemanden annähern, ohne wieder schlechte Erfahrungen machen zu müssen? Darüber mache ich mir im Moment Gedanken.
Für den Weg, sich behutsam sexuell - körperlich anzunähern habe ich leider bis jetzt keinen Partner gefunden: Alle wollten schnell GV; Gründe dürften klar sein.
Dabei hab ich nichts gegen Erkunden, sogenanntes "Petting",evt. sogar Selbstbefriedigung voreinander. Aber finde mal für so etwas einen Partner; fast unmöglich. Selbstbefriedigung vor dem Partner ist ein wunderschöner Weg, sich kennen zu lernen.
Deshalb finde ich es gut wenn eine Frau ihre Bedürfnisse in den Vordergrund stellt und darauf besteht, dass auch diese berücksichtigt werden, so wie sie ja auch die Bedürfnisse des Partners berücksichtigt. Eine Begegnung auf Augenhöhe also, unter gleich berechtigten Partnern.
Diese Denkweise lehren wir im Mentaltraining seit über 20 Jahren und unsere Teilnehmer nehmen ein großes Stück Zufriedenheit mit. Ein Egoist ist dadurch noch keiner geworden.
Danke. Sehe das genauso.
Gabriella