Seufz...
Er betrachtete Pauline, wie sie mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Eine Frau von leidenschaftlicher Schönheit. Ein Gravitationsfeld mit unglaublicher Energie. Er spürte ihre Anziehung und genoss es, ihr Stand zu halten, nicht in einem Ausbruch animalischer Lust die Spannung explodieren zu lassen, sondern sie zu erhalten, auf ihr zu balancieren wie auf einem Drahtseil.
Der Sonnenstrahl streifte ihr linkes Knie und glitt an ihrem Oberschenkel über den Saum ihres Kleides, bevor er in den Falten der Laken abstrakte Muster erzeugte. Ihre Beine waren ebenmäßig. Die ersten Strahlen der unverhofften Sommersonne hatten ihnen eine sanfte Tönung verliehen. Langsam ging er auf sie zu. Sie spürte es, rührte sich aber nicht. Er kniete vor ihr nieder, öffnete die Schnallen der Sandale und befreite sie von den ledernen Riemen, obwohl er ihn liebte, diesen Hauch von Schuhwerk.
Vielleicht hatte er ja doch einen verborgenen Hang zum Fetischismus. Wenn ja, gehörten Paulines zarte schwarze Sommersandalen bestimmt zu seien Lieblingsfetischen. Dennoch fiel es ihm nicht schwer, sie davon zu befreien, ihren Fuß sanft in seine Hände zu nehmen und ihn langsam aber intensiv zu massieren. Sie ließ es geschehen. Nur ein leichtes Seufzen war zu vernehmen, als die Stimulans einiger besonderer Reflexzonen durch die Nervenbahnen ihres Körpers wogte. Ausgiebig gab er sich der Massage hin. Sie ebenso. Nach einer Weile ließ er auch dem rechten Fuß eine solche Behandlung zukommen. Zum Abschluss begann er ihre Füße zu küssen. Gleichzeitig wanderte eine Hand ihre Wade hinauf und setzte die Massage dort sanft fort.
Seine Küsse folgten dieser Bahn. Immer tiefer tauchte er ein in einen Rausch der Sinnlichkeit. Was für ein Genuss, ihre leicht salzige Haut mit Küssen zu bedecken. Als er ihr Knie erreicht hatte, fühlte er ihre Hand auf seinem Kopf. Kaum merklich zog sie ihn an sich. Nicht fordernd, eher bestätigend. Schon ruhte sein Kopf zwischen ihren Schenkeln, ihre Beine auf seinen Schultern.
Sie verharrten in dieser vollkommenen Situation. Völlig entspannt und doch war die Spannung unendlich groß. Er sah den goldenen Staub über ihrem Schenkel tanzen, wie ein Reigen vergnügter Elfen, die das Fest der Liebe auf ihre Art begangen. Mit einer Hand streichelte er über Paulines Hauch von einem Slip. Er spürte die Wärme, die aus ihr heraus drang wie ein heißer Atem der Verführung.
Er hatte sie völlig paralysiert. Die Fußmassage hatte sie willenlos gemacht. Jetzt hätte er alles mit ihr anstellen können. Aber sie wusste es zu schätzen, dass er es langsam angehen ließ. Sie wusste nicht, ob sie sich jemals so spontan so vollkommen einer Situation hingegeben hatte. Sicher hatte es irgendwie den Anschein gehabt, sie würden sich in eine solche Situation begeben. Aber sie hatten nicht darüber gesprochen und hatten es auch nicht forciert.
Es hatte sich ergeben - wie selbstverständlich. Was für ein wunderbares Gefühl. Sie fühlte seine zarten Küsse auf ihren Schenkeln und seine Hand auf ihrer Scham. Behutsam näherte er sich ihr. Und doch waren sie dem Sog verfallen. Sie wollte nicht mehr zurück. All ihre anfängliche Zurückhaltung und Vorsicht war verflogen. Was sie jetzt fühlte, war nur noch die langsam steigende Flut purer Sinnlichkeit...