Spiele mit Regeln
können auch helfen, dieses seltsame unsichtbare Band aufzuknoten, das bei Dates immer wieder den Damm vor dem Bruch bewahrt. Das ist wohl wahr.
Andererseits sollte man in der Lage sein, jederzeit dieses Spielchen abzubrechen und endlich "Ernst zu machen". Denn wenn der Damm erst mal bricht, mag doch kaum wer noch versuchen, das Wasser zu halten...
Ich plauder mal aus dem Nähkästchen, um vielleicht zu verdeutlichen, was ich meine:
Bei meinem ersten Date mit einer Clubberin, zu der ich erst mal fünf Stunden Zug fahren musste, hatte ich entsprechend lange Zeit, Unsicherheit und Aufgeregtheit auf 100% hochzufahren. Wir hatten ausgemacht, uns am Bahnhof anzuschauen und zu küssen, wenn der Funke gleich überspringen würde.
Was denn auch passierte.
Auf der Fahrt zu Ihr musste sie noch geschäftlich eine Besichtigung einer Tagungseinrichtung erledigen, in deren Verlauf sie mir irgendwann ihren Slip verstohlen in die Hand drückte. Da war meine Aufregung wohl schon so bei 110% oder knapp drüber.
Einkaufen mussten wir tatsächlich auch noch. Nur war es sinnvoll, sich schon beim Schlendern durch den großen Laden über die Speisenfolge einig zu werden, da ansonsten ja nicht die passende Waren gekauft würden. Diese Reihenfolge ist einfach praxistauglicher...
Zu Hause angekommen haben wir nur ganz kurz überlegt, ob wir tatsächlich erst essen wollen - und uns kurzerhand entschieden, erst einmal übereinander herzufallen. Letztlich kochte es sich glückstrunken und weintrinkend und immer wieder aneinander reibend auch sehr gut... und nach dem Essen war der zweite Durchgang möglicherweise noch schöner und entspannter als wenn wir uns bis dahin krampfhaft zurückgehalten hätten.
Das Leben besteht aus Tausenden von Regeln, da sollte man sich nicht noch in dem spannensten Bereich der Zwischenmenschlichkeiten sklavisch irgendwelchen starren Reglementierungen unterwerfen.
Ich geb dem Feuer lieber Sauerstoff, statt den Flammen die Luftzufuhr abzuregeln...