Wenn Eigentum den Partner schafft.
Von Eigentum in Zusammenhang mit einer Partnerschaft zu
sprechen, befremdet mich doch einigermaßen, aber diese
Aussage war, nach Angaben des Autors, ohnehin nur eine
provokativ gemeinte Formulierung.
Wenn ich mal so alle Gegenfragen, Antworten und Statements
zusammenfasse, geht es unterm Strich letztendlich darum,
dass sich bei einem Paar die Beziehung im laufe der Zeit
verändert hat.
Nun gut, ich will wirklich nicht zynisch klingen, aber das soll
vorkommen.
Ich bin mit meiner Frau jetzt fast zwanzig Jahre zusammen
und es wäre blauäugig anzunehmen, dass sich in dieser Zeit
in einer Partnerschaft nicht etwas verändert, ja nicht nur die
Beziehung zueinander, die Partner selbst verändern sich.
Wer hat mit zwanzig die gleichen Vorstellungen, Interessen
und Wünsche, wie mit vierzig? Wohl niemand, es sei denn
er wäre zwanzig Jahre eingefroren gewesen.
Dass sich durch diese oft schleichenden Veränderungen
Spannungen aufbauen können, weil die Entwicklung nicht
in die gleiche, von beiden gewünschte Richtung geht ist
nachvollziehbar.
Aber, damit eine Beziehung daran nicht scheitert, muss
immer die Möglichkeit der Kommunikation bestehen und
diese beide Richtungen funktionieren. Einseitige Besitzansprüche,
oder wir könnten sie auch Gewohnheitsrechte nennen, haben
dabei keinen Platz. Nur weil etwas so war, muss es auch immer
so bleiben?
Eine Partnerschaft ist einer stetigen Entwicklung unterworfen
und man muss sich im klaren sein, dass einem der Partner nicht
gehört, man ihn nicht diktieren kann und darf. Wenn der "Funke"
nicht erloschen ist, wird man immer zu einer Lösung kommen.
Kompromisse sind nicht zwangsläufig etwas negatives, in einer
Beziehung müssen beide Partner welche eingehen, es ist die
Waage aus geben und nehmen, dem Zugestehen von Freiräumen.
Gegenseitiges Vertrauen spielt dabei natürlich eine große Rolle.
Das alles sind aber Dinge die man nicht reglementieren kann,
es gibt kein Kochbuch, "Beziehung leicht gemacht". Jeder
Mensch ist anders, jeder hat andere Interessen, andere Wünsche
und muss danach seine Prioritäten setzen. Was will man also
jemanden, den man noch nicht mal genauer kennt, für seine
Beziehung raten? Reden und aufeinander zugehen, wenn das
nicht mehr funktioniert, ist der "Funke" wohl erloschen.
lg raider