Das will ich doch mal aufgreifen...
Denn den Glauben an die grundsätzliche Monogamie habe ich schon relativ früh verloren und damals im zarten Alter von neunzehn Jahren einfach eine Beziehung gleich so aufgebaut, dass es gar nicht zu Ausschließlichkeitsansprüchen kommen konnte. Indem ich nämlich meine Unfähigkeit, unwiderstehlichen Frauen zu widerstehen, eingestanden habe. Und damit erst gar keine falschen Erwartungshaltungen zugelassen habe.Hier sind augenscheinlich etliche kluge Leute unterwegs, einige haben offenbar etwas länger gebraucht, um gewisse Strickmuster in ihrer Persönlichkeit zu entdecken. Allein fehlt mir hier und da die richtige Reaktion darauf. Denn wenn ich doch ab einem gewissen Punkt von Anfang an weiß, wie eine Partnerschaft bei mir regelmäßig abläuft, kann ich doch auch von Beginn an hier gegensteuern.
Dann kommt es zu vielen Enttäuschungen erst gar nicht, Rechtfertigungen müssen nicht gesucht werden und offenbar besteht auch die Chance auf eine Partnerschaft, die auch im Laufe vieler Jahre nicht trocknet und welkt. Denn ich habe auch nach 15 Jahren einen solchen Effekt trotz aller Veränderungen nicht bemerkt. Es sind sogar heute noch Premieren möglich... vielleicht auch ein Grund nicht ausnahmslos alles jetzt und gleich haben zu müssen.
Vielleicht sieht der jeweilige Partner in spe ja selbst ein, dass man sich gegenseitig um viele Momente voller Glück und Lebensfreude bringen würde, wenn man sich alleine aufeinander beschränken wollte. Ich mag mir ganz aktuell nicht ausmalen, was mir entgangen wäre...
Ein glücklicher Mensch ist immer auch ein besserer Partner und damit ist es kein Diebstahl (am körperlichen Eigentum o.ä. abstrusen Vorstellungen), wenn man Freude schenkt und sich selbst beschenken lässt.
Und zu den Ansprüchen an eine Partnerschaft noch ein wichtiger Merksatz aus meiner Zeit als Handwerker: Was gut ist, sollte man nicht besser machen!
Das Leben eines glücklichen Menschen besteht zuallererst aus möglichst guten Kompromissen.