Am Anfang Angst, jetzt nicht mehr.
Ich denke, es ist bei Männern mit dem Urologen nicht anders, als bei Frauen mit dem Gyn, oder bei allen mit dem Zahnarzt. Manche haben Angst, oder mögen es nicht. Für andere ist es nichts anderes, als z.B. ein Friseurbesuch.
Bei mir wars auch nicht anders, als ich vor ca. einem Jahr festgestellt habe, das mein linker Hoden des öfteren dicker aussah, wie der rechte.
Als er dann auf Dauer ca. doppelt so dick war, hab ich mal gegoogelt und da stößt man ja meistens auf das Thema Hodenkrebs.
Hab mich dann nach einiger Zeit durchgerungen und beim nächsten Besuch meinen Hausarzt darauf angesprochen.
Der meinte, er könne mich etwas beruhigen, es sähe eher aus wie eine Varikozele (Krampfader), aber das sollte sich besser mal ein Urologe genau ansehen.
Daraufhin hab ich wieder gegoogelt und bin bei den recht vielen Ergebnissen zu Varikozelen auch auf die Frage Urologe oder Urologin gestoßen.
Ich hatte mich dann aufgrund der weitverbreiteten Meinung, eine Urologin sei nicht so grob (kleinere Finger etc.) eigentlich dafür entschieden, aber da weitere Recherchen ergaben, das ich dann ca. 100km fahren müßte, hab ich mir einen Termin beim Urologen im Nachbarort gemacht, was ich bis jetzt auch noch nicht bereue.
Ich wurde von der Arzthelferin in ein Behandlungszimmer geschickt und als der Arzt kam, sagte er ich solle mich mal freimachen. Dann hat er meine Hoden abgetastet und gemeint, das sei bestimmt eine Spermatozele. Das hätten viele junge Männer, meistens auch links, aber nicht so groß. Dann musste ich mich auf die Liege legen und er hat ein Ultraschall gemacht. Darauf konnte man sehen, das an dem Hoden mehrere kleine, schwarze Kammern waren, die zusammen größer waren als der Hoden selbst. Er meinte dann, dass sich sein Verdacht bestätige und es sich um eine gekapselte Spermatozele handele. Er riet mir, diese operativ zu entfernen, da sie, wenn sie es noch nicht täte bestimmt bald Schmerzen verursachen würde und außerdem würde der Hoden und der Samenstrang dermaßen gequetscht, dass meine Zeugungsfähigkeit leiden würde.
Im Mai war dann der OP-Termin. Ambulant, unter Vollnarkose, bei meinem Urologen in der Praxis.
Das letzte, was ich weiß, war als der Anästhesist mich gefragt hat ob ich müder würde. Das erste, was ich wieder weiß, ist wie ich im Halbschlaf umgebetet wurde. Nachdem ich dann erst mal was getrunken und ein mitgebrachtes Brot gegessen hatte, hat der Doktor nochmal den Verband gewechselt, da beim Aufstehen eine ordentliche Ladung aus der Drainage kam und ich durfte nach insgesammt ca. 2,5 Stunden die Praxis wieder verlassen. Dann mußte ich noch paar mal zum Verbandwechseln hin, was mich so wenig gestört hat, das ich mich zum Schluß sehr wegen den zwei hübschen Sprechstundenhilfen beherrschen mußte. Sonst tat´s nämlich weh.