@darkman_28 & all
Habe mir gerade den Thread in voller Länge durchgelesen und kann eigentlich alle Meinungen nachvollziehen. Wir sind halt alle Individuen, deren Lebenseinstellung auf der Summe persönlicher Erfahrungen basiert.
Trotzdem machen es sich diejenigen, die Darkmans Problem auf Zweifelsohne vorhandene (im Wortsinne) Feigheit, Oberflächlichkeit, Gemeinheit, etc. reduzieren zu einfach.
Seine (Ge)Lieb(t)e ist in einer sch… Situation, in die sie sich natürlich auch selber hineingebracht hat.
Auf der einen Seite der Mann, den sie sicherlich irgendwann geliebt hat, bzw. meinte zu Lieben, mit dem sie 2 Kinder in die Welt setzte, viele hoffentlich gute Erinnerungen verbindet und natürlich auch diverse Verpflichtungen finanzieller Art eingegangen ist.
Auf der anderen der Mann der ihr zeigt, dass eine Liebe auch in ganz anderen Dimensionen empfunden und erlebt werden kann. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass Darkman für sie mehr als ein F…freund ist.
Dann Darkman selbst, der sich eigentlich ihrer Liebe sicher ist, dabei aber nicht wissen kann, dass sich in wohl jeder Ehe mit den Kindern auch zwangsläufig die Präferenzen verschieben.
Die Kinder sind 2 und 4 Jahre alt. Darkman und seine (Ge)Lieb(t)e kennen und mögen sich seit Jahren, fanden aber erst vor etwa einem Jahr „zusammen“.
@****man
Kann es nicht sein, dass du ihr schlicht und einfach das gibst, was ihr Mann aus welchen Gründen auch immer (z. B. Zeitmangel, Überarbeitung, neue aber falsche Prioritäten) derzeit nicht mehr gibt. Erfüllten Sex ohne Störung durch krähende Blagen, ausgiebige Gespräche (wiederum ohne Störung durch krähende Blagen), kleine Aufmerksamkeiten, die der gestresste Mann nicht mehr auf der Pfanne hat, vielleicht auch nie hatte.
Wie wird es sein, wenn du tatsächlich in die Vaterrolle gerätst, mit all der Verantwortung, all dem Stress, die der von euch Gehörnte derzeit trägt und mit der er vielleicht falsch umgeht oder schlicht überlastet ist.
Wirst du in der Lage sein das besser zu stemmen, die notwendige Ausgewogenheit zwischen den Alltagspflichten und IHREN persönlichen Bedürfnissen herzustellen?
Wird IHR das dann reichen, oder würde sie wieder „flüchten“?
Ich weiß natürlich nicht, ob das wirklich ihre Beweggründe sind. Aber falls die Möglichkeit besteht, solltest du dir die beiden Fragen erst einmal allein für dich, aber auch im Gespräch mit Ihr sehr genau beantworten.
Wenn Ihr euch dann noch sicher seid, dass es wirklich Liebe und nicht Flucht in eine Scheinwelt ist, ihr füreinander geschaffen seid und viele gute Jahre miteinander verbringen werdet, dann – und zwar sofort – macht dieser unsäglichen Situation ein Ende. Denn was spricht wirklich dagegen?
Der Gehörnte: Hat sie zu spät erkannt, dass er sie im Gegensatz zur obigen Vermutung mit Kindern und Haushalt alleine lässt, ist er ein Ar… und seine Gefühle mithin egal. Ist er aber jemand, der vor lauter Familienvatereifer Wesentliches nicht bedenkt und daher vernachlässigt, so wird er bei einer Trennung so oder so aus allen Wolken stürzen. Gebt ihm dann doch bitte die Chance sich nach einer vermutlich langen Trauerphase neu zu orientieren und hört auf ihn zum Deppen zu degradieren.
Die Kinder: Mit jedem Tag den sie Älter werden, wird sie eine Trennung stärker belasten. Also kein Grund zu warten, zumal m. E. Kinder in einer unglücklichen Beziehung mehr Leid erleben, als wenn sie auf ein Elternteil verzichten müssen, das andere aber immerhin glücklich ist und das auch ausstrahlen kann.
Geld, Verträge, etc.: Scheiß drauf! Häuser kann man verkaufen, Wohnungen und Verträge kündigen, den Lebensstandart reduzieren (Habe mich selbst bei meiner ersten Scheidung für 10 Monate auf den Sozialhilfesatz gesetzt, um Sie auszahlen zu können). Liebe, Zärtlichkeit, persönliches Glücksgefühl hingegen – all diese wirklich zählenden Dinge kann man mit Geld oder hohem Lebensstandart weder kaufen noch ersetzen.
Deine (Ge)Lieb(t)e: Wie lange will sie in einer unglücklichen Beziehung verharren? Ist das nicht verschenkte Lebenszeit?
Du: Wie lange kannst, bzw. willst du ertragen, letztlich die 2te Geige zu spielen. Es gibt da draußen sicherlich nette Frauen, die frei in all ihren Entscheidungen sind und vor allem auch bereit und reif genug sind diese zu treffen.
Aber jetzt mal Klugscheißmodus aus, denn ich habe selbst in den letzten Jahren aus Unentschlossenheit, Feigheit, was auch immer einige Fehler gemacht. Wobei wir bei deiner Bitte nach Erfahrungsberichten wären. Aus diesem Thread:
Neu verliebt: Wie lange braucht man, sich zu trennen? Hallo zusammen,
für mich ist das Thema ziemlich frisch, daher hierzu einige Worte auch von meiner Seite:
Ich lebte seit etwa 15 Jahren in einer festen Beziehung, die wir allerdings von Anfang an Offen führten. Im Gegensatz zu meiner Noch Ehefrau nutzte ich diese Freiheit trotz der einen oder anderen Gelegenheit nie, bin wohl eher der Monogame Typ, vielleicht war mir aber nach meiner wilden Zeit eine Partnerin schlichtweg genug.
Wir bauten ein Haus, bekamen ein Wunschkind, alles lief zur gegenseitigen Zufriedenheit. Sie war mir eine gute Frau, und ich denke, ich ihr ein guter Mann.
Doch die Liebe verwandelte sich in Gewohnheit, sie verlor an Elan und Pepp.
Ja, wir redeten noch viel miteinander, hatten guten Sex (auch miteinander ), setzten uns bis zuletzt gemeinsame Ziele und setzen diese auch gemeinsam in die Tat um. Rückblickend betrachtet führten wir vielleicht sogar eine Bilderbuchehe, um uns herum jedenfalls gab und gibt es im Vergleich viele Paare, die sich eher hätten trennen müssen. Gemeint sind fehlende Achtung voreinander, gegenseitiges Mitnehmen, etc. Dinge halt, an denen es bei uns nicht mangelte.
Vor zwei Jahren dann lernten wir in etwa zeitgleich neue, unsere Seelen berührende, potentielle Partner kennen. Wie schnell es bei meiner Frau ging weiß ich nicht, ich selbst brauchte Wochen (während eines langen Auslandsaufenthaltes, bei dem ich sie kennen lernte), ehe ich erste sexuelle Kontakte zulassen konnte. Jedenfalls hatte meine Frau das Glück, dass ihr Liebhaber – da verheiratet – genau das sein und bleiben wollte, ich hingegen das Pech (?), dass meine Freundin frei in all ihren Entscheidungen war.
Schnell war ich gefangen zwischen den Verpflichtungen, die man gegenüber seiner Familie hat, bzw. zu haben glaubt und dem Wissen, dass ich da einen ungemein netten, lebensbejahenden Menschen ziemlich unfair an mich fesselte, meine Freundin mit jedem Kommen und Gehen in ein Wechselbad der Gefühle stürzte.
Obwohl ich mir ihr gegenüber wie ein Schwein vorkam, brauchte es etwa 10 Monate, ehe ich mich dazu aufraffen konnte mich zwischen den Beiden zu entscheiden. Wie wohl viele Geliebte schon leidvoll erfahren mussten, fiel diese Entscheidung für Kind, gewohnte Lebensumstände und zu diesem Zeitpunkt etwa 16 Jahre Partnerschaft.
In den folgenden 4 Monaten hatten wir keinen, dann über etwa 6 Monate wieder sporadischen Kontakt, den allerdings nur über Telefon und Mail. Wir versuchten einfach uns eine tiefe Freundschaft ohne Sexualität zu bewahren.
Doch auch das klappte nicht, wir gaben den Kontakt wieder – beiderseits Tränenreich – auf.
Direkt darauf stellte ich meine Frau vor die Wahl – Liebhaber oder ich. Sie entschied sich, sich weiterhin nicht zu entscheiden. Vor etwa vier Monaten dann die Trennung.
Einen weiteren Monat wartete ich noch ab, fühlte einfach in mich hinein, ob diese Trennung für mich wirklich endgültig war.
Yepp! Ich leb(t)e zwar mit meiner Frau noch immer gleichen 230qm Haus, doch alles ist sauber getrennt, wir funktionieren eigentlich weiter wie gehabt, nur das da eben zumindest meinerseits keine Gefühle und Wünsche mehr sind. Sie versuchte zwar zwischendurch (Ihr Lover wollte seine Frau nicht verlassen) den alten Zustand wieder herzustellen, doch in mir ist zwischenzeitlich nichts mehr, was ihr geben könnte oder wollte. Leider führte das zum berühmten Rosenkrieg, der mich zwar belastet, aber sicher nicht zur Rückkehr bewegen wird.
Noch in diesem Jahr wird dann auch die räumliche Trennung erfolgen.
Meine Gefühle gehören nun einzig und allein meiner Freundin, die ich nie als Geliebte, sondern immer als etwas ganz Besonderes gesehen habe.
Ich weiß, dass ich ihr seit unserem kennen lernen viel emotionale Schmerzen und Leid bereitet habe, trotzdem hat unsere Liebe diese lange Zeit unbeschadet überstanden.
Rückblickend betrachtet hätte ich diese Entscheidung genauso gut vor zwei Jahren treffen können und sollen, doch einige Menschen – in diesem Fall ich – sind wohl für harte Schnitte zu feige, zu sehr im Gewohnten gefangen, was auch immer.
Um die Eingangsfrage nach dem ausschlaggebenden Punkt zu beantworten:
Der war weder, dass ich mit einer „schlechten“ Frau verheiratet gewesen wäre, auch nicht ihr Dauerlover, sondern schlicht und einfach die Tatsache, dass ich in den letzten 2 Jahren, unabhängig ob gerade Kontakt zu ihr bestand oder nicht, jeden Tag mehrfach an diese wunderbare Frau, die ich nun meine Partnerin nennen darf, denken musste.
LG
Beachte bitte insbesondere den vorletzten Absatz!
Und bedenke bitte auch, dass mit dieser Entscheidung der Weg noch lange nicht zu Ende ist. Unserer z. B. ist nicht nur steinig, da liegen Felsbrocken:
>>>Einer von uns wird sein gesamtes Lebensumfeld aufgeben müssen (Tochter 14 Jahre, Arbeit, Freundes- und Kollegenkreis, gewohntes Lebensumfeld, etc.). Sicherlich werden Kontakte bestehen bleiben, doch insbesondere 450 km entfernt von meiner Tochter zu leben, das wäre mehr als hart. Andererseits ist mein Umzug die einfachere Lösung. In einigen Tagen führe ich die ersten Gespräche mit diversen Personalstellen.
>>>Kampfscheidung (Ja, der Rosenkrieg hat sich leider weiter entwickelt)
>>>Krankheit
Aber auch Felsbrocken kann man aus dem Wege räumen, bzw. überwinden.
Wie auch immer es mit euch weitergeht, so wünsche ich euch auf jeden Fall ein glückliches Händchen bei all eueren Entscheidungen. Aber trefft sie!
LG,
albu