Sex....
immer nur Sex. Wer, warum auch immer (den Grund könnte man zumindest als Partner versuchen zu erfragen), keine Lust auf Sex mit dem Partner hat, der fühlt sich auch immens unter Druck gesetzt, geradezu genervt, darüber spreche zu sollen.
Wie wäre es stattdessen sinnliche Situationen zu schaffen (für den Partner kochen, romantische Stimmung erzeugen mit Kerzenschein und co.), dem Partner zu sagen, er solle zu bestimmter Zeit im Ausgehlook bereit stehen, Begehren durch Komplimente zeigend, zärtliche Berührungen scheinbar absichtslos setzend oder romantische Orte im Park bei Nacht mit zufälligen Berührungen garnierend, das könnte von Erfolg gekrönt sein, wenn die Dame noch grundsätzlich ihren Mann anziehend findet und sich nicht neu verliebt hätte (dem Neuen würde sie sicherlich nach gewisser Zeit sexuell loyal sein wollen, was es komplizierter machte).
Kompromisse sind allerdings eine Basis jedweder menschlicher Beziehung, die nachhaltig sein solle. Sie sind die Schnittstelle zwischen Narzissmus und totaler Unterwürfigkeit, das gesunde Mittelmaß, damit es ein glückliches Ich in dem funktionierendem Wir geben kann.
Ob die Dame des TE allerdings für eine Öffnung der Beziehung bereit wäre, falls sie auf die sinnliche Neugestaltung nicht positiv reagieren sollte, bringt nur, wie so oft, die Kommunikation zutage.
Mit Eifersucht zu manipulieren, davon darf tunlichst abgeraten werden. Das erzeugt allenfalls Aggressionen samt Retourkutsche.
"Zufällige" Gespräche mit der Bäckerin, Verkäuferin etc.vor der Partnerin, um die eigene Wirkung auf Frauen und damit den eigenen Marktwert der Partnerin ins Gedächtnis zu rufen, sind dagegen legitim. Doch besser als das:Willst du etwas gelten, mach Dich selten.
So ganz allgemein: Wer Sex von Liebe trennen kann, ist nicht zu bewundern, eher zu bemitleiden. Intensive Liebe ist so kaum möglich, selbst wenn der Partner real tauglich für eine nachhaltige Beziehung wäre, was doch im Normalfall ob der Seltenheit zu schätzen wäre, könnte nicht mehr wirklich wertgeschätzt werden. Da hilft nur eine drastische Askese auf Zeit, um wieder fähig zu lieben und damit glücklich zu sein. Denn Begehren ohne Liebe kann so viel Leid anrichten, wenn man eigentlich vor allem Liebe mit dem Partner will, aber dieses Bedürfnis durch das sexuelle Verlangen in krankhafter Weise mehr und mehr überdeckt wurde, bis es nur noch selten durch den Schmutz der Lust - Lust erscheint einem nämlich dann vor allem als Dreck, Gift und Sünde - durchscheint. Liebe und Lust als ineinander verschmolzene Säulen sind dagegen Erfüllung sondergleichen. In Kombination mit Liebe ist Lust zu einfühlsamster Hingabe fähig und zu dem Gefühl intensivster Verbundenheit mit dem Partner gleichsam von Ekstase und der eigenen Empfindung, dem Partner über alles zu lieben, aber Lust allein fühlt sich mit der Zeit abgenutzt, emotionslos, gar unbefriedigend an, wenn man bereits dem Zwang oder der Sucht des Sexuellen erlegen ist.