Nein, es beschweren sich nur Frauen, die nicht davon betroffen sind.
Nö. Ich habe das auch schon mal gemacht. Mein Mann stand unten vor seiner Tür und wartete darauf, dass ich zur vereinbarten Zeit auftauchte. Der Mann, den ich besuchte und mir übrigens vorher ein Getränk und ein kurzes Gespräch angeboten hatte, wusste das und kam prima damit zurecht. Allerdings war ich die Aktive und habe ihn mir vorgenommen...
Umgekehrt lud ich einmal auch zu mir ein. Der Mann war richtig furchtsam, trotz Kaffeedate davor, es hätten ja 10 homosexuelle Männer auf ihn warten können, ihn zu schänden, nachdem ich ihn gefesselt habe. Ich habe mich da in keinster Weise angegriffen oder beleidigt gefühlt, geschweige denn ihn versucht zu überreden, alle Sicherheitsbedenken über Bord zu werfen. Vollkommen menschlich und meinen Respekt vor einem Mann, der seine Sorgen klar kommuniziert und wo man dann gemeinsam eine Lösung sucht, die diese Sicherheit vermittelt. Die fanden wir auch, stellten dann aber fest, so recht passte es nicht mit uns. Alles gut also.
Angebote von Männern, sie zu besuchen, bekam ich schon oft. Es wird auch regelmäßig gefragt, wieso ich ablehne und ich finde es schwer, mein negatives Bauchgefühl verständlich zu kommunizieren, ohne dass es dann zu unschönen Reaktionen darauf kommt. Genauso wie nachgehakt wird, warum ich dieses und jenes nicht mag. Meine Bedürfnisse sind die, die sie sind und nicht andere, nur weil der andere sie gerne erleben möchte. Das ist auch schwer zu kommunizieren, finde ich, wenn der andere hartnäckig darauf besteht zu bekommen, was er sich wünscht. Heute mache ich sowas aufgrund anderer Erlebnisse gar nicht mehr. Es wurde mir schlicht verdorben. Ist halt so. Und ich muss das dann auch nicht haben. Ich weiß heute, eben weil ich sehr experimentiertfreudig bin, was ich mag und was nicht. Und für meine Art meine Sexualität zu leben gibt es neutrale Orte, wo ich mir sicher sein kann, wenn der Mann mir doof wird, ist er das nicht lange. Nervig finde ich nur, sich dort unerwünschte Interessenten vom Leib halten zu müssen. Mit Begleitperson, die da ein Auge drauf hat, ist es viel einfacher und entspannter. Mein Mann und ich halten uns auf Partys gegenseitig den Rücken frei. Einer ist dann quasi der böse Türsteher, der unerwünschte Belästigung fern hält. Der andere hat Spaß und kann sich voll und ganz auf den Partner konzentrieren.
Für Menschen mit "normaler" Sexualität ist so eine Maßnahme wahrscheinlich eher ungeeignet. Obwohl, warum nicht den Partner oder einen Freund als Türsteher oder Aufpasser mitnehmen?
Aber Du siehst, ich schreibe hier nicht aus der Theorie, sondern der Praxis.
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