Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Lovers and Cheaters
849 Mitglieder
zur Gruppe
Offene Beziehung
1289 Mitglieder
zum Thema
Affäre mit einer verheirateten Frau65
Ich habe gerade ein interessantes Probl. Erlebnis.
zum Thema
Schlechtes Gewissen durch Affäre - wie damit umgehen?288
Der Sex mit meinem Mann war noch nie erfüllend für mich.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Rat gesucht: Affäre oder Trennung?

Ich empfand es immer als sehr schwierig, mit Männern darüber zu REDEN, egal ob es zu viel oder zu wenig Sex meiner Empfindung nach war.
Scheinbar ist das für viele noch ein TABU und Frau sollte doch froh sein, dass er sie überhaupt beglückt.
Da sei Kritik doch fehl am Platz.
*headcrash*
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
@BlueVelvet
Was Du schreibst, stimmt sicher in ganz vielen Fällen, nur habe ich in meinem Fall das Gefühl, dass es eher umgekehrt läuft.

Meine Frau ist seit über 10 Jahren in Therapie, eine Verbesserung der Lage oder eine Überwindung der Missbrauchserfahrungen (die schon im sehr frühen Kindesalter angefangen hatten) scheint allerdings weiter weg als je zuvor. Das eben erzeugt ja mein Dilemma: Wir arbeiten schon seit über einem Jahrzehnt daran, und doch habe ich das Gefühl, es wird alles nur schlimmer und meine Frau will eigentlich gar nicht, dass sich etwas ändert. Sie steckt da in einer Komfortzone, mit einem Ehemann, der sie in Ruhe lässt.

Ich bin es, der die Gespräche möchte und eine Lösung, mit der wir auf Dauer BEIDE glücklich sein können. Die Grundvoraussetzung ist dabei für mich immer, dass keiner etwas tun muss, was er nicht möchte.
Das Problem dabei ist aber, dass meine Frau die ganze Problematik auf mich überträgt. Ich sei es, der ein Problem habe, nicht sie. Sie meint, mit der Situation sehr zufrieden zu sein und keinerlei körperlichen Kontakt möchte (also nicht nur keine sexuelle Penetration, sondern überhaupt keine Zärtlichkeiten oder Berührungen). In ihrem Fall nicht nur nicht mit mir, sondern mit niemandem. Das ist also etwas, was man durch reine Gespräche nicht aus der Welt bringt.

Auch stimmt es, dass Frauen oft "nur hinhalten" oder den Partner zufrieden stellen wollen, aber in unserem Fall bin ich es, der, seit wir uns kennen, niemals von sich aus sie bedrängt hätte, Sex zu haben. Die Folge ist, dass wir seit 10 Jahren fast nie Sex hatten und immer ich derjenige war, der zurückstecken musste, was inzwischen massive psychische Probleme und auch gesundheitliche Gefahren mit sich bringt, insbesondere mit der Aussicht, das solle nun auf ewig so bleiben.

Ja, Frauen sind oft finanziell abhängig, und auch in unserem Fall ist es (leider) so, dass ich der Alleinverdiener unserer Familie bin. Das ist allerdings etwas, was nicht zu meinem "Vorteil" ist, sondern was es mir als Ehemann und Vater, der seine Verantwortung ernst nehmen möchte, unmöglich macht, überhaupt an eine Trennung zu denken. Dazu gehört auch, dass unsere Kinder nicht alleinerziehend versorgt werden können (da ist ein Pflegefall dabei). Dass eine Trennung also meinerseits nicht möglich erscheint, kann umgekehrt ganz leicht (wenn vielleicht auch ungewollt) zum Druckmittel werden.

Nein, in einer Beziehung kann es keinen Anspruch auf Sexualität geben, das ist klar.
Aber es kann auch keinen Anspruch darauf geben, die Sexualität des Partners "gefangen" zu nehmen und abzutöten, wenn man ihm auf der einen Seite keine Sexualität schenken möchte, auf der anderen Seite aber auch verhindert, dass er seine Bedürfnisse anderweitig befriedigt (wenn sich diese überhaupt außerhalb der Beziehung befriedigen lassen, wie gesagt geht es ja um mehr als den reinen Sexualtrieb). Und da scheinen leider oft die Frauen ihre Situation, ohne Sexualität doch ganz gut zurecht zu kommen, auf die Männer zu übertragen und zu fordern, umgekehrt müsse das genauso sein. Alles darüber hinaus seien unzulässige Wünsche und Bedürfnisse. Und das ist nicht nur falsch, sondern kann auch manipulativ sein, da es den Mann in seiner Sexualität zum Perversling und generell schlechteren Menschen abstempeln kann, der eben seine bösen Triebe nicht im Griff habe und damit schwächer sei.

Ja, darüber reden ist IMMER wichtig, sowohl Situationen, in denen jemand etwas heimlich macht, als auch Gewohnheiten, die stillschweigend als normal vorausgesetzt werden, können in einer Beziehung große Schäden verursachen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch oft Situationen gibt, in denen das Reden nicht mehr hilft oder zu viel Reden ebenfalls die Beziehung zerstört.

Du hast geschrieben:
"Ich würde immer dazu raten, die Gründe für gewählte Monogamie ehrlich zu hinterfragen. Und wenn es die Möglichkeit gibt auszuprobieren, ob gelegentliche Clubbesuche oder eine Nebenbeziehung nicht doch geeignet ist, sexuelle Durststrecken zu überbrücken, bis man wieder sexuell zueinander finden kann."

Das mag stimmen, und das ist der Weg, den ich (wir) momentan so offen wie möglich gestalten wollen, als Brückenlösung.

Danke jedenfalls für's Zuhören und Antworten *g*
Lieber Raubvogel,

ich habe mir erlaubt mir dein Profil anzusehen. Dort steht:

Ich bin normalerweise recht schüchtern. Meine größte Angst? Dass ich anderen auf die Nerven gehen könnte - dafür bin ich viel zu harmoniesüchtig.

Hast Du einmal darüber nachgedacht für dich therapeutische Untersützung zu suchen? Ich kann deine Not durch deinen Beitrag richtiggehend spüren. Deine Frau spürt das mit Sicherheit auch. In einer Beziehungsdynamik ist es selten so, dass nur einer kaputt ist und heilgemacht werden kann. Es greift meist auch zu dem anderen Partner über.

Ob das nun der narzisstische Fremdgänger ist, bei dem ja wo auch was nicht ganz richtig sein kann oder der zu harmoniesüchtige Mann, der zu viel Verständnis hat über viele Jahre. Zu gerne schieben Männer (und auch Frauen, wenn es anders herum ist) die Verantwortung für die gemeinsame Sexualität dem Partner zu. Sprich dein Dilemma fütterst Du mit, auch wenn es nicht deine Absicht ist.

Der Grat zwischen dem Bedürfnis nach Harmonie und dem Mut zu sich zu stehen ist nicht leicht zu finden.

Ihr geht diesen Weg und ich wünsche euch Lösungen zu finden, die für euch beide lebbar sind.

Schreibt Sie
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Liebe BlueVelvet,

Danke für Deinen Rat. Ich bin jetzt seit einiger Zeit in therapeutischer Behandlung, was die aktuelle Krise überhaupt erst ausgelöst hat, da ich nun anfange, für meine Bedürfnisse einzustehen. Und das ist ein härterer Kampf, als ich dachte. Denn in der Tat, in den letzten 10 Jahren der therapeutischen Begleitung meiner Frau, die durch schwerste Krisen gegangen ist, hat unweigerlich auch meine Psyche gelitten.

Das ist ein Grund, wieso ich neue Kontakte suche. auch auf therapeutischen Rat hin.

Das Problem ist nur, dass ich mich inzwischen derart ausgebrannt und erschöpft fühle, dass ich weniger aktiv gestalte, sondern mich mehr wie eine Flipperkugel hin- und hergeschleudert fühle. In dieser Situation selbstbewusst, offen, fröhlich und unbeschwert neue Erfahrungen zu suchen erscheint fast unmöglich. Immerhin suchen Menschen, die neue Kontakte wollen, alles andere als "Problembären" und man will ja nicht einen auf bedürftig und mitleidserregend machen, ob bewusst oder unbewusst.
Zu sehr auf ein "Problem" zu fokussieren, das man nicht ändern kann, schlaucht sehr. Manchmal hilft es, da loszulassen. Zu akzeptieren. Und anzufangen sich um sich selbst zu kümmern. Auch wenn die Gefühle sich zunächst sträuben. Ein neues Hobby, wo man Leute trifft, das Leben verändern, sei es die Frisur, die Figur, was man isst, was man sich anschaut und liest. Frischer Wind eben.

Sex kann übrigens jeder Mensch so oft haben, wie es beliebt: nämlich mit sich selbst. Ich glaube, so manch einem Mann täte es wirklich sehr gut sich bewusst zu machen, dass er in dieser Hinsicht tatsächlich unabhängig ist.

Und was Berührungen angeht, es gibt tatsächlich Kuschelgruppen, die sich nur zu diesem Zweck treffen. Oder Wellness und Massage.

Das mag zuerst wie "für Arme" klingen, ist es aber nicht. Es ist ein Anfang netter zu sich selbst zu sein. Sich selbst Gutes zu tun.

Schreibt Sie
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Die Zeit vergeht

Die Last des Partners tragen

Der Mensch muß außer dem Mitleid für andere auch Rücksicht für sich selbst haben.

Sigmund Freud (1856 - 1939)
Psychiater und Begründer der Psychoanalyse

und irgendwann ist das Leben vorbei, doch man hat nur ein Leben und nicht unendlich viele.


Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.