Über Sexsucht hatte ich auch schon nachgedacht, aber wie groß ist der Unterschied zwischen Sucht und sehr ausgeprägter Libido? Und was bringt mir die Erkenntnis?
Eine Sucht ist etwas, ohne dass du nicht mehr klar kommst, obwohl du weisst es ist ungesund dem nachzugehen. Du würdest im leben dem Sex alles unterordnen. Machst du glaube ich nicht, weil du auch phasen ohne durchstehst.
Ausgeprägte libido. Da fängt die Selbstreflektion/ die Verantwortung für sich selber an.
Ausgeprägte Libido: ich bin halt so. Mein Partner ist teil meines Befriedigungsbedürfnis. Ich habe sex weil ich nicht anders kann. -> sehr unselbstbestimmt. Sehr egozentrisch, weil es geht um deine Libido und nicht Genuss am gemeinsamen sex.
Im übrigen hast du ja auch keine Lust am libido deiner freundin teilzunehmen. Das geht ihr nicht anders als dir.
Ausgeprägte Libido: Warum ist das bei dir so? Woran glaubst du?
Ein mann muss immer können, sonst ist er kein echter Mann? Eine Frau hat besser nicht viel Sex/ verschiedene Partner, weil die dann weniger Wert ist? (Denke hier mal nicht an deine freundin sondern an eine Frau in deinem umfeld, die dir nicht nahe steht. Wenn du oder dein freundeskreis abfällig über sie denkt hast du das auch schon geäussert, wenn deine freundin dabei war - dreimal darfst du raten warum sie "keine libido" hat.) Sei ehrlich zu dir bei der beantwortung der frage, du willst ja mal zur abwechslung weiter kommen.
Wie konkret ist die ausführung von sex mit selbstbestätigung deiner "attraktivität" verbunden ? Was würde passieren, wenn du keinen sixpack mehr hättest? Unzufrieden ? Minderwertig? Wieviel externe bestätigung brauchst du? Könnte das deine freundin überhaupt erfüllen? Wenn nein, wie motivierend empfindest du unlösbare aufgaben? Darf deine freundin das gleiche denken? (Ersetze wahlweisr sixpack gegen auto oder hifi zeug in high end qualität etc.)
Steckst du in deine Freundin genauso viel energie, pflege und mühe, wie du es mit deinem körper tust (training, ernährung, echtes interresse was du tun musst, damit xy passiert, dinge für einen höheren zweck tun, obwohl sie jetzt keinen spass machen?) Oder soll sie gelinde gesagt einfach funktionieren? Hat deine mutter immer "funktioniert" in der beziehung deiner Eltern? Oder hattest du zumindest diesen eindruck gewonnen?
Ist dein sex vielfältig oder gleichtönig? Machst du sex immer nur mit "zweck". Gab es öfter sex, wo es nur um deine freundin ging ohne dass du dann irgendwann auch "dein ende" wolltest? Du bist noch nie auf die idee gekommen, deine freundin wünscht anderen sex als du für richtig hälst/ nur deine freundin zu befriedigen und deine befriedigung aufeinen anderen tag zu verlegen?
Schätzt du deine Freundin auch körperlich, wenn es ihr nicht so gut geht, sie bspw ihre tage hat (du ekelst dich wahlweise vor dem blut oder meinst ein blowjob geht zu der zeit immer oder sie soll sich mal nicht so haben - jeden tag sex heisst halt jeden tag - und sie sieht es anders?)
D.h. was ist deine libido wirklich? Nur ein harter schwanz oder intetesse an gemeinsamer sexualität?
Was das reden anbetrifft. Du bist leider nicht dein eigener therapeuth - dir fehlt der situationsabstand und du hast leidensdruck. Du bist eigentlich heiss auf eine lösung ohne umwege. Wenn es dir möglich ist bringe energie für den umweg auf und kalkuliere 5 bis 10 rückschläge. Behandele sie wie eine person die du noch nicht kennst aber toll findest. Bestes indix - gedanken wie - oh man hab ich doch schon 10 mal gesagt - müssen in eine neutrale erklärung übergehen. Erfahre wie es ihr geht (nicht wann sie denkt sie hätte das nächste mal sex). Lass für sie mal was wichtiges ausfallen. Sei nicht enttäuscht, wenn es nicht gleich honoriert wird. Finde das interesse an ihrer person wieder. Nicht an einer täglichen sexoption.
Es kommt im übrigen nicht so sehr darauf an wie du das siehst, sondern wie sie das sieht. Vllt. Fragst du mal offen wie sie dich erlebt und vergleichst mal damit wie du denkst, dass du wirkst.
Soweit zur sexuellen selbstbestimmtheit in deinem körper vs "libido" - das ist halt so.
Wissen warum dinge sind. Nicht denken man wäre spielball von dingen.