Ich kenne diesen Ausdruck eher aus dem psychologischen Bereich. Oft ist es so, dass dieser Begriff die Machtbalance in einer Beziehung beschreibt, oder einfacher gesagt die Gleichberechtigung.
Wer in einer Beziehung fehlende Augenhöhe einklagt, fühlt sich als unterlegen und nicht angemessen respektiert und möchte als ebenbürtiges Gegenüber behandelt werden. Damit gehen oft die bekannten Machtspielchen einher: wer in der Beziehung das Sagen hat, wer im Mittelpunkt steht und wer dann den Anderen "im Griff" haben will.
Ich sehe da durchaus einen direkten Zusammenhang zu Frage des finanziellen Status - nicht bei mir persönlich, da mich dies bei einem Gegenüber nie wirklich interessierte, egal ob es sich da um eine lose Bekanntschaft handelte oder um eine Partnerin in fester Beziehung.
Mal war ich der finanziell besser aufgestellte, mal nicht.
In meinem Profil habe ich den Satz stehen: Gemeinsamkeiten in der Lebenspraxis.
Die Kriterien dazu stellen sich mir auf ganz anderen Ebenen auf - am geringsten in der Frage des zu versteuernden Bruttoeinkommens.
Klar ist es wünschenswert, wenn beispielsweise beide gerne verreisen und keiner von beiden zurückstecken muss, weil eine bestimmte Destination "gerade eben nicht drin" ist.
Ein Drama oder ein KO-Kriterium stellt das in meiner Wertewelt nicht dar.
Schwieriger gestaltete es sich jedoch, wenn der Gegenüber damit ein Problem hatte - in beiden Richtungen.
Eine Bekanntschaft die ich vor einer Weile machte, fühlte sich unwohl, da sie mehr als das doppelte verdient - Ich kam damit klar - sie nicht.
So darf es dann auch nicht sein, denn ich möchte vieles vermitteln, doch nie ein Gefühl des Unbehagens in der eigenen Haut.
Nicht, dass ich dies je aktiv äußerte oder mit Nebensätzen bemerkte - im Gegenteil.
ich fand ihren Lebens- und Berufsweg sehr spannend und war beeindruckt und äußerte dieses sehr positiv - annehmen konnte sie dieses letzten endlich dann doch nicht.
In besagter Diskussion über Auto = Ausdruck von Status = Erfolg = Männlichkeit, wurde ich von jemandem, der weder mich persönlich, noch meine Lebensverhältnisse überhaupt kennt, als unmännlich analysiert, da ich mich als Twingofahrer outete und es somit ja im Leben zu nichts gebracht habe.
Selbst wenn es so wäre, dass ich mir kein anderes leisten könnte, sagt das doch nur bedingt etwas über mein tatsächliches Wesen aus - über bestimmte Lebensumstände, wieso, weshalb, warum, auch nicht.
Ohne, dass ich hier ins Detail gehen wollte sei dazu nur gesagt, dass ich im Leben verschiedene Höhen und Tiefen durchlebte - auch finanziell-berufliche.
Wesentlich ist hierbei dann nur der Umstand, wie ich auch die mageren Zeiten meisterte und dass ich nun seit geraumer zeit sehr wohl auf einer Welle von selbsterarbeitetem Erfolg reite - beruflich und finanziell ebenso, wie persönlich und charakterlich.
Menschen neigen dann dennoch oft dazu - gerade diejenigen, die sich mit Offenheit und Weitsicht selbst beweihräuchern - Klischees anzuwenden, vorzuverurteilen.
Per se erstmal ganz menschlich und nichts Tragisches - bedauerlich dann nur, wenn sie einen Zement anrühren und meinen, sie könnten diesen über andere auskippen.
Besagter Kommentar zu meiner Männlichkeit ließ mich völlig kalt - denn ich weiß es besser.
Und zudem weiß ich, welche Kriterien ich selbst an diesen Begriff lege - und wie erwähnt: das hat in meiner Wertewelt am wenigsten mit dem Gehalt zu tun.
Charakterliche Eigenschaften zählen für mich und nur darin vergleiche ich (um diesen Begriff einmal zu verwenden) was harmonisch passt, oder nicht.
Eine Partnerin, die dazu eine unterschiedliche Sichtweise an den Tag legt, wird nie mein Pendant werden können - da wird sich auch nie die nötige Augenhöhe einstellen können.