Zeig mir die Frau, die es lieber hat, das der Mann sich wegen seiner sexuellen Neigung von ihr trennt anstatt das er heimlich es auslebt.
Ob Frau oder Mann sei erstmal egal, finde ich.
Ich möchte hier auch nur für mich sprechen: sagt Frau mir nicht was ihre wahren Neigungen sind, oder noch schlimmer, behauptet sie stets es sei gut so wie es ist, sucht sich Erfüllung bei anderen, dann läuft aber sowas von Grundverkehrtem - da wünsche ich mir in dem Falle dahinter zu kommen. Es ist in dem Sinne ja ein Doppel- und Dreifachbetrug.
Und ja, ich wünsche mir bei sowas lieber eine klare Ansage und eine Trennung - aber sicher doch.
Wenn ich (als Beispiel) BDSM mag, meine Partnerin es aber nicht mag, und daher dieses Thema gemieden wird (wegen dem damit einhergehenden Konflikt), und ich nach längerer Verzicht es heimich mache- was sagt den das aus? Er kann sich nicht beherrschen? - oder- Er hat sich 3 Jahre beherrscht bevor er es heimlich tat.
Beides sorgt für eine unglaublich unterschiedliche Wertung. mir ist klar, das man nur allzugerne auf dem Vertrauensmißbrauch rumreitet, macht es das Konfliktfeld doch recht überschaubar und vor allem so vermeintlich eindeutig.
Ja sorry (egal ob BDSM oder sonsiges Thema) ... scheut sich derjenige das Thema von Vornherein anzusprechen - oder...gesetz dem Falle, etwas kristalisiert sich im Verlauf einer begonnenen Beziehung - dann ist demjenigen auch nicht zu helfen.
Ist denn zu erwarten, dass der Gegenüber stets und immer zielsicher Gedanken lesen kann?
Beherrscht er sich leidend diese 3 Jahre ohne es anzusprechen und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, dann lebt dieser jene sein Unglück für sich und hat sich dies selbst zuzuschreiben.
Auch auf die Gefahr hin, der Partner geht nicht konform mit bestimmten Neigungen, ist es das gute Recht so zu denken, zu fühlen und auch zu entscheiden.
Dem Partner dahingehend nun den Vorwurf zu machen - und ja, das tust du unter- wie oberschwellig - ist alles andere als fair und gerechtfertigt.
Der Seitenanhang zum Begriff Moral ist hierbei auch unnötig.
wenn der Mann sich aufgrund von unterschiedlichen Neigungen trennt ist sie der moralische Verlierer. Geht der Mann aber fremd, ist sie der moralische Sieger.
Darum geht es auch überhaupt nicht.
Ich denke die wenigsten Betrogenen stellen nun Moral an die erste Stelle, wenn es um die Verarbeitung einer solchen Verletzung geht.
Es sind oftmals ganz pragmatische Dinge zu behandeln (Haus, Kinder, Bausparvertrag...),
dann die ganz inneren Belange - Vertrauen, Glauben an jemanden, Selbstwertgefühl...
Was ich bei der Diskussion hier oftmals antreffe und was mich wirklich stört ist, dass hier derjenige der durch sein Verhalten etwas in Gang setzte und jemand anderen in einen Negativstrudel von Gefühlen mitriss Verständniss bekommt, ja sogar Entschuldigungen angeheftet bekommt.
Der Lügner und Betrüger und Hintergeher ist quasi das Opfer, während das Frauchen/Männchen daheim, das seine Bedürfnisse nicht bediente der Urverursacher sei - und somit gar kein anderer Ausweg bleibe, als Fremdzugehen.
Eine schöne, konfliktscheue Art sich etwas schönzureden.
Scheiß gebaut?
Fremdgefickt ohne Absprache?
OK - passiert... aber steh dazu!
Und: sieh zu, dass Du dieser Verletzung des Partners, dem Du ja mal sagtest, Du liebtest ihn, nicht weitere hinzufügst, oder gar noch eine Beleidigung hinterhertrittst.
Klare Kante meinerseits: erbärmlich.
Ich muss mir sehr wohl meine Fehlleistungen zuordnen, auch zuordnen lassen.
Die des Anderen...sorry...nein!