"Er" schreibt...
Das was ich jetzt gleich schreiben werde, werden einige vermutlich in den falschen Hals bekommen, daher möchte ich vorher schon sagen, dass ich damit kein Lebensmodell auf oder abwerten und keine Einstellung oder Meinung kritisieren möchte oder kritisiere.
Was du, liebe womaninblack, geschrieben hast, kann ich nachvollziehen und ohne Frage auch verstehen. Meine/Unsere Gedankengänge waren nicht anders. Nun ist es nicht meine Intention dir diese Gedanken "auszutreiben"... Ich versuche nur ein wenig weitergehend unsere weiter auszuführen, damit man es vielleicht nachvollziehen kann.
********lack:
Es klingt alles widersprüchlich, aber das erklärt sich vielleicht aus meiner Sicht....
Das liegt in der Natur der Sache, denn was sich zeigt und in den letzten Jahren ergeben hat ist paradox. Durch offensichtlich enstehende Distanz fühlen wir uns in der Beziehung enger und inniger verbunden. Ein Punkt, den wir selber nicht 100% nachvollziehen können aber so akzeptieren, denn wir leben miteinander und spüren es quasi täglich.
********lack:
Sex ist Sex, aber wenn es eben nicht nur um Sex geht, sondern wenn das Wichtige die Person ist, mit der ich den Sex habe, dann interessieren und reizen mich andere Männer gar nicht.
Deswegen wäre es für mich eher ein Problem als ein Reiz.
Genau in dem Punkt liegen die Unterschiede in der Einstellung, die auch absolut in Ordnung sind. Für ist es heute nicht mehr entscheidend mit wem sie oder oder von uns Sex hat, sondern mit wem ich mein Leben teile und wem ich so unheimlich vertrauen kann. Darauf gehe ich später noch einmal ein. :-)
********lack:
Für mich wäre der Hintergrund demzufolge egal, denn wenn ich meinem Partner diesen Satz sagen wollen würde, dann wäre die Verbindung gekappt, weil es für mich eben den besonderen Unterschied macht, was Sex zu etwas Besonderem macht, nämlich die Person mit der ich ihn haben will.
Deswegen kann ich mit der Form der Sexualität absolut nichts anfangen.
Ich habe ja schon beschrieben, da es ja auch der Fragestellung entsprach, dass wir uns selber vor einigen Jahren eine solche Sexualität nie hätten vorstellen können. Auch wir haben und daher kann ich diese Aussagen sehr gut nachvollziehen, den Sex mit dem einen Menschen als den Unterschied gesehen der einen x-beliebigen von allen anderen unterscheidet.
********lack:
Da könnte das Zusammenleben im Alltag noch so gut und harmonisch sein, es wäre keine Beziehung mehr, die ich leben könnte. Auch nicht, wenn er sich das wünschen würde.
Man kann mit vielen Menschen zusammen leben, aber den Menschen mit dem ich Sex habe, der macht den Unterschied.
Du brauchst es ja auch niemandem geben.
Aber auch bei uns braucht es wechselseitig niemand dem anderen geben. Weder sie muss/musste/sollte es mir in der Form geben, noch muss/musste/sollte ich es ihr geben. Wir sind aus einer offen ausgesprochenen Fantasie ganz klein mit Keuschhaltung und ein wenig Dominanz heraus angefangen. Haben diesen Bereich lediglich ausprobiert aber beide gefallen daran gefunden. Alles weitere hat sich dann über Jahre ergeben und entwickelt, weil wir beide viel gesprochen und dann auch ausprobiert haben was uns Spaß gemacht hat.
Heißt auch, dass es diesen Wunsch nach dem was wir nun ausleben und genießen nie in dieser Form gab. Es war eine Entwicklung, die auch einige Dinge beinhaltet, die wir zwar ausprobiert aber nicht weiter verfolgt haben, weil sie uns nicht gleichermaßen etwas gegeben haben.
Diese Entwicklung ist eben dahin gegangen, dass wir eine intensive und innige Beziehung haben, viel kuscheln, küssen und die Nähe genießen, aber Sex in Form von Penetration nur sehr selten und auf kurz oder lang (bei gleichbleibender Entwicklung) restlos weg fällt. Denn es geht bei dem Sex mit den anderen nicht um Gefühle und/oder emotionale Nähe, sondern um das körperliche. Die emotionale Nähe besteht, selbst und insbesondere wenn sie sich gerade einem ihrer Lover hingibt, zwischen uns beiden. Und ja, es ist paradox und gegensätzlich wenn ich davon schreibe, dass wir uns extrem nahe fühlen wenn sich unsere Blicke kreuzen obwohl sie gerade einen anderern Mann in sich spürt und lustvoll stöhnt. Ja, es ist gegensätzlich, wenn ich schreibe, dass wir uns so verbunden wie nie fühlen, wenn wir uns intensiv küssen, während sie gerade körperliche Befriedigung durch einen Lover genießt.
Diese Verbundenheit und das gleichzeitig gegebene Vertrauen ist es was bei uns den Unterschied ausmacht. Es ist eben nicht mehr wirklich wichtig ob wir nun den Akt noch vollziehen oder nicht, sondern ob der von uns empfundene Unterschied da ist, denn diesen haben wir nur untereinander und nicht bei dem Lover.
Wir haben es in einigen Threads auch so umschrieben, dass wir früher in Sachen Vertrauen usw. eher an der Oberfläche gekratzt haben und nun wirklich in die Tiefe gehen. Das ist unser Empfinden auf uns ganz persönlich bezogen.
LG "Er" von NeueReize