Arbeitsatmosphäre
Sex mit der Kundin kommt mir während des professionellen fotografierens gar nicht in den Sinn, denn es herrscht eine absolute Arbeitsatmosphäre. Wie schon von den meisten Mitdiskutierenden hier angesprochen, lastet ein ungeheurer Druck auf dem Fotografen/In die Aufnahmen sauber und ordentlich anzufertigen. Als Fotograf/In ist man ein Hochleistungssportler, der gefälligst auch Hochleistungen erbringen muß. Natürlich entsteht auch bei mir als Mann ein gewisses knistern, aber ich betrachte in diesem Moment die Kundin als Sache. Nicht verbal - aber körperlich. Alles muß in den Momenten, in denen fotografiert wird 100%ig stimmen. Mimik, Gestik, Outline, Haare, Make up, Falten, Atmung (Bauch), Beinhaltung, Augen, Licht vorne, Licht hinten, usw. Dazu kommt noch die unmittelbare Kontrolle der Belichtung und die Kompromissentscheidung (was fällt weg, Anschnitt, Bildbearbeitung) - sozusagen die Komposition des Bildes schon während der Aufnahme. Und man macht ja nicht nur eine Motivszene, sondern es werden ca. 3 bis 5 Szenen fotografiert, zum Teil noch mit Interieur und Utensilien.
Am Ende der Aufnahmeserien ist man heilfroh alles im Kasten zu haben, da kommt man gar nicht erst auf den Gedanken.
Außerdem muß man immer an die Kunden denken - die Luft ist meistens nach ca. 1 Stunde raus, dann heißt es Pause machen, motivieren, small talk halten und ggf. schon die ersten Bilder sichten und gemeinsam mit dem Kunden/In leicht vorbearbeiten.
In diesem Sinne kann man an Sex nur im äußersten Hinterstübchen denken. Wenn dann die Bilder fertig bearbeitet und ausbelichtet vorliegen, ist die Freude beider Beteiligten groß und man hat einen Multiplikator für seine Arbeiten gefunden.