Vertrauenssache
@*******lms
Was hat die Übernachtung an sich mit dem Schlafsofa zu tun? Wenn du nicht dabei bist, kann er dort, auf der Matratze oder eben auch im Bett übernachten. Du wirst es nie sicher wissen.
Mir geht es übrigens ähnlich. Meine Freundin, die leider (noch) etwa 450 km entfernt wohnt, bekommt etwa alle 2-3 Monate Besuch von ihrem ersten Freund, mit dem sie sich über all die Jahre und mehrere Partnerschaften hinweg eine tiefe Freundschaft bewahrt hat.
Vor kurzem erzählte sie am Telefon quasi nebenbei, dass er dann auch immer in ihrem Bett übernachte. Dreimal geschluckt und eigentlich abgehakt. Doch selbst am Telefon spürte sie meinen kurzen Zweifel und versprach von sich aus, dass er, wenn ich ein Problem damit habe, zukünftig im Wohnzimmer übernachten werde. Doch das will ich gar nicht (was ich ihr auch sagte), weil es schlicht nicht nötig ist. Denn wenn sie IHN als Partner wollte, dann würde sie ihn sich sicher auch nehmen und sich nicht über Jahre mit Anderen aufhalten.
Dazu kommt, dass ich – wie auch chennai – schon mehrfach bei Kolleginnen und Ex-Freundinnen übernachtet habe, ohne dabei zwangsläufig zu Mehr eingeladen zu werden, mir also durchaus bewusst bin, dass Mann + Frau + Bett nicht unbedingt Sex bedeutet.
Außerdem - wer wäre ich, ihr diese langjährige Freundschaft mit allem was dazu gehört, mal eben so zu verbieten. Ich will keinen Besitz, der alles für mich aufgibt, sondern genau die Frau, die ich Kennen und Lieben gelernt habe. Würde sie das bleiben, wenn ich versuche über ihr Leben, insbesondere ihre Sozialkontakte zu bestimmen?
Im Übrigen habe ich selbst hier in Köln regelmäßigen (platonischen) Kontakt zu zwei Frauen. Meine Freundin weiß und akzeptiert das, obwohl sie genauso gut vor Eifersucht vergehen könnte.
Vertrauen und Ehrlichkeit sind halt zwei wichtige Grundpfeiler jeder Beziehung.
Andi1752s Einstellung kann ich daher definitiv nicht teilen.
Mein Respekt vor der Partnerin gebietet mir nicht Krachen und Trennungsdrohung.
Eher schon, nicht mehr als unbedingt nötig in ihr gewohntes Leben einzugreifen. Denn meine pure Präsenz ist für eine selbstbewusste Frau, die ihr Leben durchaus auch alleine auf die Reihe kriegen kann, doch schon Eingriff und Veränderung genug. Oder ist dieser Grundgedanke sooo verkehrt?
Also lieber franksolms – kannst und willst du Vertrauen? Oder dich lieber in wahrscheinlich unnötiger Eifersucht ergehen, über sie und ihre Wünsche bestimmen, und damit vielleicht aus dem Kuchen, der sich Liebe nennt, das erste kleine Stückchen herausschneiden – sprich – ihr das Gefühl nehmen, dass du bedingungslos zu ihr stehst?
LG,
albu