Marketing und seine Grenzen
Der frisch gefaltete Stapel ist das werbende Element, das den Kunden an die Ware lockt und ihn neugierig macht. Trifft nach der ansprechenden Gestaltung das Produkt ansatzweise seinen Geschmack und steht der Artikel nicht direkt neben dem Stapel zur Betrachtung in voller Größe und bestenfalls Passform zur Verfügung, ist es für den Kunden notwendig, die Ware aus dem Stapel herauszunehmen.
Ich vermute, nur ein Bruchteil aller Kunden trägt die Größe S, die bei gut sortierten Einzelhändlern oben liegt. Mein favorisiertes L oder XL finde ich beim Durchsuchen
des Stapels, um zu schauen, ob der Artikel in meiner Größe vorrätig ist und wie ich selbst die Passform einschätze. Für mich spielt auch das haptische Erlebnis eine Rolle: fühlt sich das Kleidungsstück gut an? Mag ich das auf der Haut tragen? Und dann: aus was ist die Ware hergestellt? Wie lässt sie sich waschen? Trockner-geeignet? --> Etikett checken. Der eine Kunde geht dabei sorgsamer und rücksichtsvoller um als der andere.
*********niti:
Man sieht das Desinteresse förmlich an, da der besagte Artikel gar nicht richtig angeschaut wird.
Dem möchte ich widersprechen. Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass ganze Menschentrauben Mode-Einzelhändler allein mit dem Ziel aufsuchen, die Werbefläche zu verhunzen. Vielmehr lese ich aus deinem Eingangsposting einen Zielkonflikt heraus: die Werbefläche wird danach um ihrer selbst willen gestaltet, nicht um Kunden
an die Ware zu locken. Finde den Fehler
*********niti:
Sieht der Kunde was für eine Arbeit dahinter steckt um Ihm das shoppen so einfach wie möglich zu machen?
Das gehört zur Stellenbeschreibung eines Angestellten im Modehaus, um dem Kunden, der mit dem Kauf der Ware sein Gehalt sichert, ein ansprechendes und positives Einkaufserlebnis zu verschaffen. Damit den Anspruch oder die Erwartungshaltung zu vereinen, dass der Kunde beim Suchen alles 1:1 wieder herstellt, halte ich für überzogen und unrealistisch.
*********niti:
Das die Verkäufer gar nicht hinterher kommen Ordnung zu schaffen?
Dann sollte an der Stelle der Prozess der Kundenbetreuung im Laden überdacht werden. Wird dem Kunden rechtzeitig eine Unterstützung bei der Auswahl seiner Größe angeboten?
Da ich selbst im Marketing tätig bin und mir die Mühe der Gestaltung bewusst ist, bemühe ich mich beim Shoppen, den Stapel möglichst so zu verlassen, wie ich ihn vorgefunden habe. Da ich aber keine ausgebildete T-Shirt-Falterin bin, kann´s da durchaus schonmal zu Einschränkungen in der Optik kommen
Dafür kaufe ich dann auch, was mir gefällt
Meine favorisierten Mode-Einzelhändler bieten allesamt emsig bemühtes Personal, das gern die passende Größe auf einen Griff bereithält und ein positives Einkaufserlebnis (ohne Stapel-Reue
) bietet. Eben sicher auch, weil´s im Interesse des Händlers ist, die Verkaufsfläche für die weitere Kundschaft ansprechend zu gestalten.
Liebe Grüße
xxxotb