Männer in Joy City

du hast es geschafft, Das Orchideenporzellan ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie so etwas bei einem männlichen Erdenbewohner im Badezimmer aussieht, und wollte es googeln.
Bei Toilettensitzen kann ich jetzt mitdiskutieren, Flach- oder Tiefspüler in der beschriebenen Optik habe ich nicht gefunden.

Aber immer noch, egal wie begeistert man von einer Sache ist, das Gegenüber im Auge behalten ...sonst geht was in die Hose

Mir wurde so ein schönes Wort auf dem Stammtisch geschenkt, einige kennen es wohl schon, da viele dort anwesende zustimmend nickten, als es fiel.

Darauf gekommen sind wir eigentlich, weil sich neuerdings fremde Herren von mir fesseln lassen wollen. Sehr risikoreich, bis schlichtweg dumm, nenne ich solche Angebote.

Ein weiteres Beispiel lieferte mir eine Freundin, als ich dieses Wort in ihrer Gegenwart fallen ließ.

"Den kenne ich, der taucht immer Freitagabend bei mir auf", legte sie los. "Er lud mich für Samstag in die Sauna ein, da suchen er und seine Partnerin noch Gesellschaft".
Sie hat die Einladung abgelehnt, sich aber erkundigt, ob die Partnerin denn wüsste, dass eine fast doppelt so alte Frau als Begleitung ausgewählt worden sei.

"Es wäre in Ordnung", seine Antwort.

Für meine Freundin aber nicht.

Eine Woche später, Freitagabend, der 2. Versuch. Warum er sich denn immer Freitags melden würde, wurde er dieses Mal gefragt.
"Da arbeite die Freundin"...

Täglich grüßt das Murmeltier? Ja, seit Wochen immer freitags.

Aufgeben gilt nicht! Eine Antwort genügt, und man hat ihn am Wickel. Kein Hinweis auf das Profil und die eigenen Suchkriterien, der Altersunterschied und auch seine eigene Gebundenheit hilft, alles wird weggeredet. Frau wüsse doch nicht, wenn sie es nicht versucht hätte etc.
Ohne seine Zuckermaus scheint der Abend unendlich öde zu sein. Die Angebote wechseln, und werden immer seltsamer. Alles, hauptsache sie datet ihn.

Spannend, für was hier teilweise viel Zeit investiert wird. Gibt es die Freundin wirklich? Mails zum Thema Sauna hat sie noch keine verschickt.
Reicht ihm das Kopfkino und was er anschließend noch so mit sich anstellen mag?

Wir werden es nie erfahren, er wurde irgendwann wegen seiner Hartnäckigkeit in die Tonne verschoben.


Gwen

Schöne Fragen!

In beiden oben beschriebenen Fällen waren die Männer nicht unattraktiv oder offensichtlich ungepflegt. Ich würde sagen, sie hatten durchaus Potential - bis sie den Mund öffneten, bzw. begannen in die Tasten zu hauen.

Was dann kam, gehört ins Orchideenporzellan.

Wenn es ihnen noch keiner gesagt hat, mache ich es gern an dieser Stelle: Zu offensichtliche Begehrlichkeiten sind unattraktiv für Frauen!

Sexualverhalten unterscheidet sich von Shoppingangeboten. 2für1, neongelbe Preisschilder und %-Zeichen im Outletstore sehr willkommen, hier lassen sie mein Geschlecht wegrennen.


Irgendwo falsch abgebogen, passiert oft im Leben. Rückwärtsgang einlegen, zurück zu sich finden und erst dann mit dem Saunatuch wedeln.

Werdet wieder für euch selbst attraktiv, dann klappts auch bei der Damenwahl.

oder auch gern die weibliche Variante, die Aktiva - meine Lieblingstypen hier im Joy.

Sie bekommen das Popöchen hoch und können sich von der Tastatur lösen, damit haben sie schon zwei fette Pluspunkte bei mir eingeheimst, egal wie sie aussehen und was u.U. aus ihrem Mund heraus kommt.

Leben findet in der Realität statt! Wer das verstanden hat und umsetzt, kommt nicht umhin eine Profilbeschreibung zu haben, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Person dahinter aufweist.

Selbsteinschätzung und Wunschdenken - die Treffen liefern Fakten.

Mir ist der Joy und diese gewachsene Comunity zu schade, um rein fürs Schreiben, oder nur zum Daten missbraucht zu werden.

So viele Menschen gestalten hier mit, gründen Gruppen und zeigen sich und ihre Interessen. Vieles ist erreichbar mit minimalem Aufwand. Da kann die schönste Nebensache der Welt ganz schnell sehr nebensächlich werden. (Oder sie beginnt vor Ort, in Echt und in Farbe ).
Was meiner Meinung nach gut ist, wenn es darum geht, einen Menschen wirklich kennenlernen zu wollen.

Viel zu schnell ist man beim Chatten oder Mailen miteinander vertraut, tauscht Ansichten und Vorlieben, oder informiert sich schon vorher auf den Profilen darüber. Von einigen wird das auch ausdrücklich gefordert, und als Zeitverschwendung angesehen, sollte das Gegenüber nicht den eigenen Angaben entsprechen.

Organisierte Treffen in der Region oder von den Gruppen, in denen man Mitglied ist, bieten eine große Auswahl an Deckeln und Töpfen. Entweder der Wohnort oder ein Interesse bieten eine Basis auf der sich aufbauen lässt.

Ich lasse mich vor Ort immer gern überraschen, was andere im Angebot haben, was nicht offensichtlich ist.

Ein bisschen Retro vielleicht, aber früher war nicht alles schlechter.

Es soll kein Urteil über richtiges oder falsches Tun sein. Wer, was, wie, wann mag, bleibt jedem selbst überlassen. Vielleicht ein kleiner Mutmachaufruf für die, die gerne würden, sich aber noch nicht getraut haben.

Wobei, lesen diese Menschen überhaupt hier?

Man kann nie wissen, davon habe ich eine Menge Ahnung.

Fröhliche Runden für alle! Tanzt, trefft euch, quatscht, esst und trinkt, alles besser als allein irgendwo zu hocken.

Gwen