Dat Funkenmariechen
„Sorry, aber bei mir funkt es nicht!“
Dergleichen Anwort finde ich häufiger in meiner PN. Meist wohl von einer Dame, die ich vor mehr als 30 Tagen angeschrieben oder gelikt hatte. Ich weiß es nicht mehr, in meinem Alter lässt bekanntlich das Gedächtnis etwas nach. Ich scrolle also verzweifelt. Schaue noch mal – wie vor langer, langer Zeit nach ihrem Profil. Irgendwas war da, aber was? Allnämlich dämmert mir, dass sie irgendwas im Forum schrieb zu Thema, wie untersützte ich meinen Partner bei der Penisverlängerung. Na ja, las ich noch abends nach dem sensationellen Weinfest im Dorf, wo es ein bisschen frivoller herging als auf der letzten Beerdigung. Nun gut, irgendwas hatte ich wohl gelikt oder geschrieben.
Das Funkenmariechen interpretierte wohl das Like als eine Art Anmache oder gar Heiratsantrag. Eigentlich verfolge ich mit meinen Likes nie ernsthafte Absichten in diese Richtung. Aber gut, vielleicht war gerade mal wieder Karneval auf der anderen Seite des Rheins, da kann so ein Mariechen diesen Like auch etwas überinterpretieren. Kommt schon mal vor, wenn de Prinz net kütt, dafür aber sämtliche Gäule auf Joy durchgehen.
Wenn es beim Funkenmariechen nicht funkt, so muss man als rheinische Frohnatur und Gentleman lässig und gelassen reagieren. Also schreibe ich ihr eine tröstende PN:
„Liebes Mariechen,
sorry – aber bevor es bei mir funkt, muss ich noch den Restalkohol abbauen und meine Feuerversicherung überprüfen. Zudem weiß ich, seit ich beim WDR arbeitete, dass nicht alles, was über den Äther geht als ernsthafte Nachricht gemeint ist. Du findest bestimmt Deinen Prinzen mit oder ohne Gaul. Und: Die Beine hoch und immer lächeln!
Liebe Grüße …“.
Ach, es ist so leicht hier in Joy ein Funkenmariechen ein bisschen glücklicher zu machen.
©Clairvaux2018